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Erstes Heimspiel am Sonntag: TBV Lemgo zu Gast

Bundesliga

Erstes Heimspiel am Sonntag: TBV Lemgo zu Gast

Endlich wieder Handball in Kiel! Am Sonntag bestreitet der THW Kiel sein erstes Heimspiel in der noch jungen Saison der DKB Handball-Bundesliga. Nach der Auswärtspleite in Wetzlar wollen die "Zebras" ab 15 Uhr (live in Sport1 und im Ticker auf der THW-Homepage) vor ihren eigenen Fans den TBV Lemgo unbedingt besiegen. Die Vorfreude der Kieler Handballer ist groß: "Auf diesen Moment haben wir alle hingefiebert", sagt Kapitän Domagoj Duvnjak.

Kehrmann rettete "seinen" Verein

Der Gegner am Sonntag, der TBV Lemgo, gehört noch immer zu den Top five der DKB Handball-Bundesliga. Der Deutsche Meister von 1997 und 2003 ist in der "ewigen Tabelle" ein Schwergewicht mit 1.228 Punkten. Aber der Rückstand zum Spitzenreiter THW Kiel ist in den vergangenen Jahren weiter angewachsen. Sportlich gehen die Lipperländer in das 34. Jahr in der höchsten deutschen Spielklasse. Dass sie weiterhin zur Elite zählen, ist ein Verdienst von Trainer Florian Kehrmann. Als die sportliche Not am größten war, übernahm der Ex-Weltmeister am 12. Dezember 2014 Verantwortung bei "seinem" Verein, für den er in 460 Spielen 1.848 Tore warf. Die bis dato Besorgnis erregende 6:18-Punkte-Bilanz wurde aufgefrischt, und der TBV schaffte mit Platz 15 den Klassenerhalt. In der vergangenen Saison gab es zwar einige Punkte weniger, aber dafür war die Abstiegsgefahr früher gebannt.

Duvnjak freut sich auf "Gänsehaut-Amtosphäre"

Erstmals präsentieren sich am Sonntag die vier Neuzugänge Nikola Bilyk, Raul Santos, Lukas Nilsson und Andreas Wolff sowie "Rückkehrer" Christian Zeitz ihren Fans in der Sparkassen-Arena. Ein Moment, auf den sich nicht nur die "Neuen" riesig freuen, wie Duvnjak gesteht: "Wenn das große Licht in der Sparkassen-Arena ausgeht und der Spot an, dann wissen wir alle: Jetzt geht die Saison wieder richtig los!" Dieses Ritual werde nie zur Routine, sagt der Kapitän: "Das erzeugt immer wieder Gänsehaut. Diese Atmosphäre macht nicht nur das erste Heimspiel einer Saison zu etwas ganz Besonderem." Er hoffe, so Duvnjak, dass ihre Fans sie am Sonntag richtig pushen werden: "Der Auftakt war holprig, und wir werden noch Zeit brauchen, bis sich die Abläufe einspielen. Dabei können uns unsere Fans mit ihrer Rückendeckung richtig helfen!"

67. Bundesliga-Duell beider Mannschaften

Der letzte TBV-Sieg in Kiel liegt schon lange zurück. Am 21. September 2002 gewann Lemgo 29:27 und ließ sich am Saisonende die deutsche Meisterschale nicht mehr aus den Händen nehmen. Mit fünf Punkten Vorsprung (62:6) belegte das Team, das damals von Volker Mudrow trainiert wurde, den ersten Platz vor derSG Flensburg-Handewitt. Rechtsaußen damals? Genau: Florian Kehrmann. Und den Kielern dürfte auch der erste Spieltag der Saison 2014/2015 noch Warnung vor zuviel Übermut sein: Damals verloren die "Zebras" mit 21:27 in Lemgo, die letzte von bisher 19 THW-Niederlagen in 66 Bundesliga-Duelle. Sechs Mal gab es ein Unentschieden, 41 Mal siegten die Kieler (siehe auch Gegnerstatistik im THW-Archiv).

Lemgoer Auftaktniederlage gegen Minden

In der neuen Spielzeit wollen die Blauen gar nicht mehr zittern. Doch das Aus im DHB-Pokal (24:27 gegen den TuS N-Lübbecke) und der verpatzte Heimauftakt gegen den Aufsteiger GWD Minden (26:27) brachten erste Sorgenfalten auf die Stirn zurück. Gerade gegen den Lokalrivalen aus Minden, das nur 31 Kilometer entfernt liegt, sollten die Punkte natürlich in der heimischen Lipperlandhalle bleiben. Dennoch zeigte sich Kehrmann kämpferisch: "Wir werden weiter nach vorne gucken, gerade in der zweiten Halbzeit haben wir viele gute Sachen gesehen!"

Fünf Neuzugänge beim TBV

Jetzt führt Kehrmann sein mit fünf Zugängen neu formiertes Team nach Kiel. Die Nummer 55 ist wohl - zumindest von der Größe her - der auffälligste Spieler: Azat Valiullin misst immerhin 2,07 Meter. Im vergangenen Jahr ging er beim späteren Absteiger ThSV Eisenach auf Torejagd. Für den traf er in 20 Spielen 75 Mal, ehe ein Handbruch ihn stoppte. Neu wurde auch die Torwartposition besetzt. Für Nils Dresrüsse, den es zu Tremblay en France in die französische Liga zog, steht der polnische Nationaltorhüter Piotr Wyszomirski (kam von Pick Szeged aus Ungarn) zwischen den Pfosten. Wyszomirski war einer von zwei Lemgoer Olympiateilnehmern. Ebenfalls die Farben seines Landes vertrat in Rio der Schwede Jonathan Stenbäcken. Dieser ist jedoch schon im zweiten Jahr beim TBV. 

Rechtzeitige Anreise wegen Kiel.Lauf empfohlen

Die Vorfreude aller THW-Fans ist riesig auf die Partie am Sonntag. Es gibt nur noch wenige Karten an allen bekannten Vorverkaufsstellen, ohne Schlangestehen mit der "Print@Home"-Option im Online-Ticketshop des THW und am Sonntag ab 13 Uhr an der Tageskasse im Ticketcenter der Sparkassen-Arena. Die THW-Fans sollten auf jeden Fall rechtzeitig zur Sparkassen-Arena kommen: Wegen des parallel in der Innenstadt stattfindenden Kiel.Laufs, zu dem mehr als 10.000 Läufer erwartet werden, sind zahlreiche Straßen und Parkplätze gesperrt, sodass die Parkplatzsuche einige Zeit in Anspruch nehmen wird (Alle Infos zu den Straßensperrungen gibt es hier auf der Seite der Stadt Kiel)Kieler THW-Fans sollten auf eine Anreise mit dem Pkw verzichten.   

THW-Heimauftakt live bei Sport 1

Die Sparkassen-Arena öffnet am Sonntag um 13 Uhr ihre Türen. So bleibt den THW-Fans genug Zeit, sich auf das erste Heimspiel des Jahres einzustimmen oder den beiden neu gestalteten THW-Fanshops im Umlauf einen Besuch abzustatten: Hier gibt es alles, was das schwarz-weiße Herz begehrt - unter anderem die neuen Bundesliga-Trikots der "Zebras"! Um 15 Uhr ertönt nach der Ehrung der Olympia-Medaillen-Gewinner der erste Anpfiff der neuen Spielzeit in der Sparkassen-Arena: Schiedsrichter beim Heimauftakt sind Nils Blümel und Jörg Loppaschewski, Sport 1 überträgt live, zeitnahe Informationen liefert der Liveticker auf der THW-Homepage. Bewegte Bilder vom ersten Auftritt der "Zebras" vor den eigenen Fans wird es auch in der ZDF-Sportreportage (ab 17:10 Uhr) und im NDR-Sportclub (ab 23:20 Uhr) geben.  

"Werden alles geben!"

THW-Kapitän Domagoj Duvnjak, nach dem Spiel Interview-Gast in der THW-Fan-Arena am Ball.Point, freut sich riesig darauf, endlich vor den eigenen Fans spielen zu können: "Mit unseren Anhängern im Rücken wollen wir trotz unserer ärgerlichen Niederlage in Wetzlar ein Wörtchen im Titelkampf mitreden", sagt der kroatische "Motor" des THW-Spiels, der wie Patrick Wiencek (Daumen) und Niklas Landin (Rückenbeschwerden) mit Knieproblemen angeschlagen in die Partie gehen wird. "Ich bin überzeugt davon, dass wir mit unserer neuen Mannschaft riesiges Potenzial für weitere Erfolge haben. Dafür und für unsere Fans werden wir auch indieser Saison wieder alles geben, versprochen!" Auf geht's, Kiel!

Zwei Verstärkungen aus Lübbecke

Auf der Spielmacherposition schwingt nun Tim Suton das Zepter, der wie Kreisläufer Christian Klimek vom Nachbarn TuS N-Lübbecke zum TBV kam. Suton kehrte dabei nach einem einjährigen Abstecher beim TuS an seine alte Wirkungsstätte zurück. Der "Rohdiamant", wie Suton oft bezeichnet wird, will jetzt bei den Lipperländern den endgültigen Durchbruch schaffen, obowhl er mit seinen 20 Jahren zu den jünsten Spielern einer ganz jungen Mannschaft zählt:  Mit einem Altersdurchschnitt von 24,3 Jahren sieht sich der Klub gut für die Zukunft in der Bundesliga gerüstet. Rolf Hermann ist mit neun TBV-Jahren der dienstälteste Akteur. Der 34-jährige Linkshänder erzielte in 372 Bundesligaspielen schon 1.521 Tore für Lemgo. Auffälligster Spieler gegen Minden war jedoch Außenangreifer Tim Hornke, der gleich neunmal traf und dabei sogar ohne Fehlversuch blieb.

KN: Hochglanz und Gänsehaut

Kiel/Lemgo. Freitagnachmittag: In schwindelerregender Höhe bringen zwei Fensterputzer das Äußere der Sparkassen-Arena auf Hochglanz. Alles blitzt und strahlt pünktlich zum Saisonauftakt des THW Kiel in der Handball-Bundesliga. Am Sonntag (15 Uhr) ist der TBV Lemgo an der Förde zu Gast, und für die vier neuen Zebras Andreas Wolff, Raul Santos, Nikola Bilyk, Lukas Nilsson und ein bisschen auch für Rückkehrer Christian Zeitz wird es ein ganz besonderer Sonntagnachmittag. "Ein neuer Lebensabschnitt, ein neues Feeling, der erste Moment wird ein Gänsehautmoment", so der österreichische Linksaußen Santos. Zwar wisse der 24-Jährige, was auf ihn zukomme, "aber erstens nur als Gegner, und zweitens wollen wir nach der Niederlage in Wetzlar etwas wiedergutmachen". Eine Niederlage, die THW-Trainer Alfred Gislason am Mittwoch gründlich seinen 57. Geburtstag verhagelte. "Ich habe versucht, das Spiel auszublenden", sagt der Isländer am Freitag mit einem Schmunzeln. Man habe, so Gislason weiter, der Mannschaft angemerkt, dass zwischen dem Saisonauftakt in Stuttgart und dem Spiel in der Wetzlarer Rittal-Arena, die am Mittwoch von Comedian Mario Barth belegt war, nur ein Tag Regeneration lag. "Drei Tage, zwei Spiele, das ging ganz schön in die Knochen", sagt Santos. Auch darum gab der Kieler Chefcoach einigen seit den Olympischen Spielen noch immer müden Akteuren am Freitag trainingsfrei, bat nur einen verkleinerten Kreis zum "Dienst" am Ball. Eine schlechte Mannschaft erwartet Alfred Gislason am Sonntag indes nicht. "Ich sehe den TBV nicht als sicheren Absteiger. Aber wir schauen aber nur auf uns." Mit Tim Suton (20) haben die Ostwestfalen "das größte deutsche Rückraumtalent" auf der Spielmacherposition in ihren Reihen. Im Tor bringt der polnische Nationalkeeper Piotr Wyszomirski von Pick Szeged internationale Erfahrung mit. 2,07-Meter-Riese Azat Valiulin kam von Absteiger Eisenach. "Diese Mannschaft hat Qualität", weiß Gislason, der am Sonntag auf Nationalspieler Patrick Wiencek verzichten muss, der aufgrund eines angebrochenen Daumens zum Zuschauen gezwungen ist. Auf dem Weg der Besserung ist indes Torwart Niklas Landin, der an einer im olympischen Finale zugezogenen Prellung nahe der Wirbelsäule laboriert. "Die Punkte sind wichtig", blickt Gislason auf das Heimspiel-Doppel gegen Lemgo und am Mittwoch (19 Uhr) gegen Frisch Auf Göppingen. "Wir wollen unseren Fans zeigen, dass wir oben mitmischen können. Die Abläufe im Training werden immer besser, schöner", sagt Instinkthandballer Santos. Gründlich in die Hose gegangen ist der Saisonauftakt für den TBV Lemgo. Auf das Pokal-Aus gegen Lübbecke (24:27) folgte ein 26:27 zu Hause gegen Aufsteiger GWD Minden. "Das war bitter", sagt TBV-Coach Florian Kehrmann. Seit Spieler wie Hendrik Pekeler (RN Löwen) und Finn Lemke (SC Magdeburg) den TBV 2015 verließen, hat sich Lemgo endgültig aus der Schlagdistanz zum Europapokal verabschiedet. Der Glanz des "TBV Deutschland" und später der Zeit von Filip Jicha (2005-2007) ist verflogen. (Von Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 10.09.2016)

KN: "Ich schwelge ungern in der Vergangenheit"

Lemgo. Florian Kehrmann kennt in Lemgo ganz andere Zeiten. Einst prägten er und Spieler wie Markus Baur oder Daniel Stephan den "TBV Deutschland", Meister von 2003. Im Dezember 2014 übernahm der 39-jährige Europameister von 2004 und Weltmeister von 2007 das zwischenzeitlich auch finanziell in Bedrängnis geratene sinkende TBV-Schiff, bewahrte die Ostwestfalen seither zweimal vor dem Abstieg. Herr Kehrmann, in den Prognosen vor der Saison hat so mancher Experte, darunter Nationalmannschafts-Kapitän Uwe Gensheimer, den TBV Lemgo als sicheren Absteiger eingestuft ... ... und ich frage mich, ob Uwe Gensheimer überhaupt alle unsere Spieler kennt. Vor der vergangenen Saison hat uns keiner den Klassenerhalt zugetraut, am Ende landeten wir souverän auf Rang 13. Egal was die so genannten Experten seit zwei Jahren sagen: Wir werden unseren Weg gehen, haben die jüngste Mannschaft der Liga, die ich weiter entwickeln will. Nach dem Pokal-Aus und der Auftaktniederlage gegen Minden müssen Sie jetzt in Kiel antreten. Was rechnen Sie sich dort aus? Ich halte nichts von der Diskussion darum, ob der THW nun eingespielt oder nach Olympia besonders müde ist. Wir müssen Vollgas geben und unsere Leistung bringen. Aber wir sind gewarnt, der THW wird nach Wetzlar eine Reaktion zeigen. Sie wissen, wie man in Kiel gewinnen kann. Was geben Sie Ihren Spielern mit auf den Weg? Ich schwelge ungern in der Vergangenheit. Wir haben unsere beiden Niederlagen analysiert, und ich habe meine Spieler auf den THW vorbereitet. Spieler wie Piotr Wyszomirski verfügen über genügend internationale Erfahrung. Aber natürlich ist ein Spiel in Kiel etwas Besonderes. Der THW ist zu Hause immer Favorit. (Von Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 10.09.2016)