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THW-Sieg zur Heimpremiere: Hart erkämpfter Erfolg gegen Hannover

Bundesliga

THW-Sieg zur Heimpremiere: Hart erkämpfter Erfolg gegen Hannover

Der THW Kiel hat mit einem hart erkämpften 33:29 (13:14)-Sieg gegen die TSV Hannover-Burgdorf seine Heimpremiere in der DKB Handball-Bundesliga erfolgreich absolviert. Im ausverkauften Hexenkessel Sparkassen-Arena, in dem 10.285 THW-Fans ihrer Mannschaft aus dem 19:23-Tal (45.) halfen, war Niclas Ekberg mit 8/1 Treffern erfolgreichster Torschütze. Der erneut stark Regie führende Domagoj Duvnjak netzte sieben Mal ein, während Hannovers Rückkehrer Morten Olsen satte zehn Mal traf.

Ekberg erster Torschütze auf neuem Boden

Die neuformierte Kieler Mannschaft wurde bei ihrer langersehnten Heimpremiere nach 89 Tagen ohne Pflichtspiel in der Sparkassen-Arena euphorisch von den Fans empfangen. Erstmals wurden die "Zebras" von einer Einlauf-Eskorte aus Handballerinnen der HSG Holsteinische Schweiz begleitet, und erstmals führte Rene Toft Hansen seine Farben in die Arena. In der ging es schnell rund: Mit der Startaufstellung wie beim 30:26-Erfolg gegen Gummersbach legten die "Zebras" los und gingen nach 49 Sekunden mit einem denkwürdigen Treffer in Führung: Duvnjak hatte hinten den Ball gestohlen und auf Ekberg gepasst, der das erste Pflichtspieltor auf dem neuen Hallenboden erzielte. 

Rückstand zur Pause

Doch so richtig in Fahrt kam das Kieler Spiel trotz der schnellen Führung nicht. Als Olsen nach sechs Minuten erstmals traf und kurz darauf Häfner einen Gegenstoß versenkte, führten die Gäste. Zwar konterte der in der ersten Hälfte überragende Duvnjak mit einem Doppelschlag, doch die TSV blieb immer dran. Trotz der zum Teil humorlosen Vujin-Geschosse, und trotz des phasenweise flüssigen Kieler Überzahlspiels. Duvnjaks 10:9 drehten die Gäste binnen drei Minuten in eine 12:10- und 13:11-Führung (21.), der neun relativ torlose und dafür fehlerreiche Minuten auf beiden Seiten folgen sollten. Patrick Wiencek war es, der kurz vor der Pause das 13:14 erzielte - und damit den THW zumindest in Reichweite hielt.

Gäste ziehen davon

Drei Minuten sollte es in der zweiten Halbzeit dauern, bis Ekberg den THW Kiel beim 16:15 erstmals in Führung geworfen hatte. Doch die Niedersachsen ließen nicht nach und setzten den THW vor allem aus dem Rückraum mit dem überragenden Olsen und Patrail unter Druck. Olsen war es auch, der mit einem unglaublichen Hüftgeschoss aus spitzem Winkel für großes Raunen auf den Rängen sorgte. Nach dem toll über Weinhold und Canellas herausgespielten Dahmke-Treffer zum 18:17 (36.) zeigten die Gäste, warum sie sich den Beinamen "Die Recken" gegeben haben: Fünf Minuten lang ließen sie kein Gegentor zu und trafen mit schnellen Angriffen: Urplötzlich drohte den Kielern beim 18:21 die Partie aus dem Ruder zu laufen. Gislason nahm die Auszeit und brachte Neuzugang Christian Dissinger, dafür gab er Canellas und Duvnjak Pausen.

Nächster Halt: Flensburg!

Weiter geht es für die "Zebras" mit einem echten Auswärts-Kracher am "Super-Sonntag" in der DKB Handball-Bundesliga: Um 15 Uhr treffen die Kieler im 84. Landes-Derby auf die SG Flensburg-Handewitt. Die Flensburger Arena ist ausverkauft. Zwischenstände gibt es im Liveticker auf der THW-Homepage, Sport1 überträgt diese Partie genauso live wie die nachfolgende Auslosung des DHB-Pokal-Achtelfinales. Um 17.15 Uhr beschließt dann das zweite Live-Spitzenspiel bei Sport1 den "Super-Sonntag" in der "stärksten Liga der Welt": Der SC Magdeburg empfängt dann die Rhein-Neckar Löwen. Der Kieler Fokus liegt aber natürlich auf dem Derby: "Wir fahren nach Flensburg, um dort endlich mal wieder beide Punkte zu holen", sagt Rene Toft Hansen. Auf geht's, Kiel!

Drei Tore in 70 Sekunden

Zudem stellte Gislason die Abwehr um: Von der defensiven 6-0-Variante, die vor allem gegen Olsen keine Mittel fand, auf das offensive 3-2-1. Zunächst blieb das aber ohne Erfolg, in Unterzahl trafen Patrail und Olsen zum 23:19 (45.). Dann kam Dissinger - und mit ihm der Moment, in dem der Hexenkessel Sparkassen-Arena richtig Druck bekam: Aus zehn Metern jagte der junge Rückraumschütze den Ball zum 20:23 ins Netz, dann schnappte sich die Defensive den Ball und Duvnjak wackelte sich im Eins-gegen-Eins zum 21:23. Kurz darauf blockte Wiencek einen Patrail-Wurf, den Abpraller nahm Ekberg spektakulär mit auf die Reise zum 22:23 - und riss mit diesem dritten Treffer innerhalb von 70 Sekunden die Fans von den Sitzen. Die Anhänger spürten, dass die Mannschaft ihre Unterstützung brauchte - und sie gaben dem Team den notwendigen Rückenwind.   

Dissinger macht wichtige Tore

Doch noch waren die Gäste lange nicht geschlagen - sie erwiderten in diesem intensiven Spiel die Kieler Bemühungen ihrerseits mit großem Einsatz. Nach Häfners 25:23 (49.) für Hannover war es Dissinger, der Wiencek zum 24:25 bediente. Der Kieler Kreisläufer erkämpfte sich dann an der Mittellinie einen Latten-Abpraller und wurde ebenfalls via Torholz zum - allerdings unfreiwilligen -Vorlagengeber für Marko Vujin, der zum 25:25 traf. Der Ausgleich, zehn Minuten vor dem Ende, setzte weitere Kräfte frei - auf den Rängen und auf dem Feld: Dissinger glich noch zweimal eine erneute TSV-Führung aus, ehe Canellas einen Olsen-Pass raustippte: Ekberg erzielte das 28:27, dann nagelte Weinhold den Ball von halblinks ins lange Eck und Dissinger machte beim 30:27 erneut alles richtig (56.). Als Niklas Landin einen Wurf des bis dato unstoppbaren Olsen parierte, war die Entscheidung gefallen: Kiel feierte mit seinem neuformierten THW den zweiten Saisonsieg nach einem ganz harten Stück Arbeit - und um dieses setzte Ekberg mit seinem finalen, achten Tor zum 33:29-Endstand eine beeindruckende Klammer.