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Zebras wollen nächsten Schritt machen: Mittwoch kommt Minden

Bundesliga

Zebras wollen nächsten Schritt machen: Mittwoch kommt Minden

Am kommenden Mittwoch wollen die "Zebras" mit der Unterstützung ihrer Fans den nächsten Schritt auf dem Weg zum großen Ziel machen: In der ausverkauften Sparkassen-Arena erwartet der THW Kiel den um den Klassenerhalt kämpfenden Traditionsverein GWD Minden. Anwurf ist um 20.15 Uhr, Sport1 überträgt die das drittletzte Saisonspiel der Kieler in der DKB Handball-Bundesliga live. Aktuelle Informationen bietet auch der Ticker auf der THW-Homepage an.

Für beide Teams geht es um viel

Der hart erkämpfte 32:26-Erfolg in Gummersbach am vergangenen Freitag hat gezeigt, dass einem in der "stärksten Liga der Welt" nichts geschenkt wird. Auch das vorletzte Heimspiel der Saison hat es am Mittwoch in sich. Für beide Teams steht viel auf dem Spiel: GWD Minden liefert sich mit vier weiteren Mannschaften einen packenden Kampf um den Klassenerhalt. Unlängst zeigten die Ostwestfalen mit dem Punktgewinn gegen Melsungen, dass sie alles dafür tun, auch im kommenden Jahr in der Sparkassen-Arena antreten zu dürfen. Für den THW Kiel hingegen geht es um jedes Tor und jeden Punkt, wenn am Ende der Saison der Traum vom 20. Meisterschaftstitel wahr werden soll. 

Namhafte Verstärkungen

Minden war zuversichtlich in die Saison gestartet. Mit namhaften Neuverpflichtungen wie den Champions-League-Siegern Marco Oneto, Miladin Kozlina und Magnus Jernemyr, dem ehemaligen Magdeburger Torwart Gerrie Eijlers und Rückkehrer Arne Niemeyer sollte der Klassenerhalt wie im Vorjahr frühzeitig unter Dach und Fach gebracht werden. Allerdings schlug das Verletzungspech bei den Mindenern erbarmungslos zu: Shooter Nenad Bilbija und Spielmacher Sören Südmeier fielen mit Kreuzbandrissen lange aus, und auch Kozlina, Oneto und Regisseur Dalibor Doder fehlten lange. 

Neuer Trainer an der Seitenlinie

Die Verletzungsserie, mit Arne Niemeyer bestritt nur ein Mindener Spieler alle bisherigen Partien, ließ GWD nach einem ausgeglichenen Start frühzeitig in Regionen abrutschen, in denen man sich eigentlich nicht mehr aufhalten wollte. Eine Negativserie von Ende September bis kurz vor Weihnachten mit nur zwei Siegen aus zwölf Spielen bedeutete für GWD den Fall auf einen Abstiegsrang. Nach zwei Erfolgen bis zum Jahreswechsel überwinterte man immerhin über der "roten Linie". Als aber nach dem Neustart die beiden ersten Partien verloren gingen, zog man die Reißleine: Trainer Goran Perkovac musste gehen, mit Frank Carstens kam ein neuer Trainer, der einst selbst das Mindener Trikot als Spieler getragen hatte. 

Minden kämpft

Mit dem ehemaligen Magdeburger Coach und Co-Trainer der Nationalmannschaft kehrte die Hoffnung zurück nach Minden. Der Aufschwung mit Siegen in Gummersbach sowie gegen Hannover und Balingen wurde ausgerechnet im Abstiegskampf-Ostwestfalen-Derby gegen den TBV Lemgo abrupt gestoppt. Mit 23:30 verlor GWD diese Partie, doch nicht den Glauben an den Klassenerhalt: "Solange theoretisch und praktisch noch alles für uns drin ist, beschäftigen wir uns nur mit dem Kampf um den Klassenerhalt", erklärte Manager Horst Bredemeier. "Das Wort Abstieg nehmen wir nicht in den Mund." 

Den nächsten Schritt machen

Am letzten Spieltag steht für GWD möglicherweise ein richtiges Endspiel an: Minden empfängt dann die TSG Ludwigshafen-Friesenheim. Doch am liebsten würden die Grün-Weißen bereits vorher wichtige Punkte einsammeln, um den Klassenerhalt nicht von diesem einem Spiel abhängig machen zu müssen, sagt Moritz Schäpsmeier: "Wir rechnen nicht. Jede Partie hat für uns Finalcharakter!" Das gleiche gilt natürlich auch für den THW Kiel. "Nun müssen wir noch drei Spiele gewinnen", blickte Rune Dahmke nach dem Sieg in Gummersbach nach vorn. "Man hat aber gesehen, dass das nicht von allein geht. Wir müssen konzentriert Schritt für Schritt machen!" Den nächsten am besten am Mittwoch!

Zwei weitere Verletzte

Zumal mit Bilbija eine der Säulen der vergangenen Jahre zuletzt wieder im Kader stand. "Den echten Bilbija gibt es erst wieder in der nächsten Saison", schränkte der wurfgewaltige 2,08-Rückraumriese zwar ein. "Aber ich bin jetzt soweit, dass ich der Mannschaft zumindest helfen kann." Das wird auch nötig sein, denn zuletzt verletzten sich auch noch Aljoscha Schmidt und erneut Kozlina. Für den Linksaußen Schmidt ist nach einer im Training erlittenen Schulterverletzung die Saison beendet, Kozlina zog sich ebenfalls bei einer Übungseinheit einen Sehnenabriss unter dem rechten Fuß zu und dürfte wohl nicht mehr bis zum letzten Spieltag fit werden.

Bisher 42 Kieler Siege gegen Minden

Die Statistik spricht für den THW Kiel: Der letzte Erfolg der Ostwestfalen in Kiel datiert vom 17.12.1983 (14:12), der letzte doppelte Punktgewinn von GWD gegen den THW Kiel vom 12. Februar 2006 (32:30). In bisher 57 Ligaduellen beider Mannschaften hatte der THW Kiel, der das Hinspiel klar mit 32:23 (siehe Spielbericht)gewann, 42 Mal die Nase vorn, 14 behielt GWD Minden die Oberhand. Erst einmal gab es ein Unentschieden (siehe alle Spiele gegen GWD im THW-Archiv). Am Mittwoch wollen die "Zebras" den 43. Sieg gegen GWD einfahren, um als Tabellenführer in die verbleibenden beiden Saisonspiele gehen zu können. Schiedsrichter der Partie sind Christian Moles und Lutz Pittner. Auf geht's, Kiel!

KN: Morgen volle Konzentration

Noch drei Spiele bis zur 20. Meisterschaft in der Handball-Bundesliga: Fünf Tage nach dem 32:26 (13:15)-Sieg beim VfL Gummersbach tritt der THW Kiel morgen Abend (20.15 Uhr) in eigener Halle gegen GWD Minden an. Die Zebras haben derzeit zwei Minuspunkte Vorsprung auf die Rhein-Neckar Löwen, die zudem zwei Spiele weniger bestritten haben und das deutlich schlechtere Torverhältnis (234/170) besitzen. Entsprechend groß war die Erleichterung im Lager der Kieler nach dem verdienten Erfolg in Gummersbach, der nach einer schwachen ersten Halbzeit und einem 13:16-Rückstand (31.) lange auf der Kippe stand. "Das war ein Riesenschritt in Richtung Meisterschaft", sagte Alfred Gislason, "der VfL hat in den vergangenen Jahren großen Charakter bewiesen und immer Vollgas gegeben". Der THW-Trainer erinnert sich gut an den letzten Spieltag der vergangenen Saison. Da bot der VfL, für den es um nichts mehr ging, den als Tabellenführer angereisten Rhein-Neckar Löwen (35:40) so energisch die Stirn, dass die Kieler mit ihrem 37:23-Heimsieg gegen die Füchse den Sieben-Tore-Rückstand auf die Badener in letzter Sekunde ausbügeln konnten. "In Gummersbach hat man gesehen, wie schwer unser Restprogramm wirklich ist", sagte Rune Dahmke, der der einzige Linksaußen im Kader der Kieler war. Nach dem Kreuzbandriss von Dominik Klein musste auch dessen Ersatzmann Henrik Lundström kurzfristig wegen muskulärer Probleme in der Wade absagen. Der 35-Jährige soll aber gegen Minden wieder zur Verfügung stehen. "Wir müssen aufpassen, dass wir uns auf jedes Spiel zu hundert Prozent konzentrieren", sagte Dahmke, der ein gutes Spiel ablieferte und fünf Treffer zum wichtigen Auswärtssieg beisteuerte. "Aber natürlich haben wir jetzt eine super Ausgangsposition." Der 22-Jährige warnte aber davor, die Mindener zu unterschätzen. "Sie haben in Gummersbach hoch gewonnen (32:27, d. Red.) und sind momentan richtig gut drauf. Das wird für uns kein Trainingsspiel." Ähnlich äußerte sich sein Teamkollege Steffen Weinhold. "Wir haben eine wichtige Hürde genommen, aber gesehen, wie schwer die letzten Spiele werden können." Aus der Ferne betrachtet, so der deutsche Nationalspieler weiter, habe Minden mit dem neuen Trainer Frank Carstens einen Riesensprung gemacht und beachtliche Ergebnisse erzielt. "Legt man die momentane Leistung zugrunde, würde Minden in der oberen Tabellenhälfte stehen." Mit Frank Carstens, der im Februar die Nachfolge des glücklosen Goran Perkovac angetreten hatte, rappelten sich die Ostwestfalen tatsächlich wieder auf. Der vorherige Trainer des SC Magdeburg und Assistent des ehemaligen Bundestrainers Martin Heuberger übernahm den Traditionsverein im Februar unmittelbar vor dem 24. Spieltag als Vorletzten (14:32 Punkte). Carstens, der selbst drei Jahre für Minden spielte, gab GWD die Hoffnung zurück. Allerdings wird der Gast in Kiel mit Linksaußen Aljoscha Schmidt (Schulteroperation) und Abwehrchef Miladin Kozlina (Sehnenabriss im rechten Fuß), der im Training ausrutschte, auf zwei wichtige Spieler verzichten müssen. Auch der Blick in die Welt der Zahlen gibt den Mindenern wenig Hoffnung: Sie verloren die vergangenen 14 Pflichtspiele in Serie gegen den THW. In Kiel gewann der Hallenmeister der Jahre 1971 und 1977 nur einmal - am 17. Dezember 1983. (Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 19.05.2015)

KN: Mit Carstens kam in Minden die Hoffnung

Kiel. Der THW Kiel biegt im Titelkampf der Handball-Bundesliga auf die Zielgerade ein. Mit dem Spiel gegen den Tabellenviertletzten GWD Minden steht heute um 20.15 Uhr (live in Sport1) die drittletzte Partie und das vorletzte Heimspiel an. Bei zwei Punkten Vorsprung vor Verfolger Rhein-Neckar Löwen stehen die Chancen gut, dass die Zebras nach dem Gastauftritt in Hannover (3. Juni) und dem finalen Heimspiel gegen den TBV Lemgo (5. Juni) ihren 20. Meistertitel feiern können. Bis dahin gibt es für THW-Trainer Alfred Gislason aber keinen Schongang für sein Team, das zwischendurch (30./31. Mai) noch das Final4 der Champions League in Köln bestreitet: "Wir müssen in den Rhythmus kommen, wollen alle drei Bundesliga-Spiele gewinnen. Dazu müssen wir auftreten wie in der zweiten Halbzeit in Gummersbach. Spielen wir so wie in der ersten, werden wir nicht bestehen können." Die Ostwestfalen werden im Abstiegskampf alle Kräfte mobilisieren, brauchen einen überraschenden Punktgewinn, um aus der Abstiegszone zu klettern. "Mit dem Trainerwechsel zu Frank Carstens hat Minden einen deutlichen Schub gemacht und gute Spiele abgeliefert", so Gislason. Allerdings verlor das ehemalige Top-Team, das von 1968 bis 1970 drei Europapokalsiege in Folge holte, auch das wichtige Kellerduell gegen den Lokalrivalen TBV Lemgo. Spätestens seitdem haben die Hoffnungen auf den Klassenerhalt in Minden einen deutlichen Dämpfer erhalten. "Wir haben im Saisonverlauf einige wichtige Punkte liegengelassen - auch durch Verletzungspech. Sonst wäre ein Platzierungen im Bereich von Hannover (11. Platz, d. Red.) möglich gewesen. Und das ist auch unser Anspruch", sagt GWD-Manager Horst Bredemeier. Dass die Mindener nun als Viertletzte auf einem Abstiegsrang positioniert sind, ärgert den ehemaligen Bundestrainer (1989-1992): "Wir haben im vergangenen Jahr seriös den Klassenerhalt geschafft und müssen nun dafür büßen, dass es nach den Lizenzquerelen vor der Saison nun vier Absteiger gibt." Mit den wenige Kilometer entfernten Städten Lemgo und Lübbecke zitterte sich eine ganze Region durch die Saison. "Diese Dichte an Bundesligisten hat natürlich eine hohe sportliche Attraktivität, führt aber auch zu dem Schicksal, dass wir nur drei Millionen Euro als Saisonetat in die Hand nehmen können", so Bredemeier. Talentierte Spieler, die bei diesen Vereinen groß werden, nutzen daher oft die Chance zum Wechsel. Dennoch glaubt Bredemeier auch bei einem Abstieg an eine Zukunft der Mindener: "Unser Ziel wäre dann der direkte Wiederaufstieg. Das ist sportlich schwer genug. Aber wir haben schon jetzt mit Spielern Verträge auch für die Zweite Liga geschlossen, und auch die Sponsoren brechen uns nicht weg." (Von Ralf Abratis, aus den Kieler Nachrichten vom 20.05.2015)