Klarer Sieg gegen Wetzlar zum Jahresabschluss

Bundesliga

Klarer Sieg gegen Wetzlar zum Jahresabschluss

Der THW Kiel hat sich von seinen Fans mit einem klaren Erfolg in die WM-Pause und aus dem Jahr 2014 verabschiedet: Domagoj Duvnjak, Niclas Ekberg und Youngster Rune Dahmke waren beim 32:25 (16:12)-Sieg der "Zebras" gegen die HSG Wetzlar mit jeweils sieben Toren die erfolgreichsten Werfer. Zum Jahresabschluss zeigten die Kieler eine Partie mit Auf und Abs, ehe es zehn Minuten vor dem Ende doch noch deutlich wurde.  Nach dem Spiel wünschten alle "Zebras" in ihrer jeweiligen Landessprache einen guten Rutsch.

"Zebras" zieht es in alle Windrichtungen

Nach dem Spiel verabschiedeten sich die "Zebras" mit Neujahrswünschen in ihrer jeweiligen Landessprache in alle Himmelsrichtungen: Für einige stehen ein paar freie Tage auf dem Programm, andere hingegen tauschen das THW-Trikot mit dem der Nationalmannschaft. Viele werden sich in Katar wieder treffen, dann gegeneinander um Tore und Punkte kämpfen. Erst im Februar wird die "Zebraherde" wieder komplett sein - gerade noch rechtzeitig, um am 11. Februar mit dem Auswärtsspiel in Melsungen und am 15. Februar mit dem ersten Heimspiel gegen Metalurg Skopje (jetzt Tickets sichern!) gemeinsam in das neue Jahr zu starten. 

Wetzlar ohne Balic

Die HSG Wetzlar war ohne ihren Superstar Ivano Balic an die Förde gereist. Der Kroate war ebenso verletzt wie Rückraumspieler Kristian Bliznac, sodass die Mittelhessen einmal mehr umbauen mussten. Beim THW Kiel waren hingegen alle Akteure an Bord, Trainer Alfred Gislason ließ den Dauerbrenner Dominik Klein in diesem Spiel pausieren und schenkte dem THW-Youngster Rune Dahmke sein Vertrauen auf der Linksaußen-Position.

Frühe Führung

Der bedankte sich gleich im ersten Angriff mit einem lupenreinen Tor, dem Duvnjak nach einem weiteren abgefangenen Ball das 2:0 folgen ließ. Nach der frühen Führung gelang es den Kielern, bei denen Torhüter Andreas Palicka erneut eine starke erste Hälfte spielte, aber nicht, diese auszubauen. Als die Gäste nach 5:15 Minuten ihren ersten Treffer erzielten, stand es nur 2:1 aus Sicht der Kieler. Seinen Anteil daran hatte HSG-Keeper Andreas Wolff, der immer wieder Chancen des THW Kiel vereitelte. Trotzdem zogen die "Zebras" auf 4:1 davon - die Gäste ließen sich aber einfach nicht abschütteln.

Dahmke mit sechs Toren in 30 Minuten

Sie verkürzten auf 3:4, und nach dem Zwischenspurt durch Steffen Weinhold, Duvnjaks Aufsetzer und Dahmkes Tor nach Palickas weitem Traumpass in die gegnerische Hälfte auch wieder auf 5:7 (15.). Dennoch: Der THW Kiel blieb optisch überlegen, die Gäste nutzten die großzügige Auslegung der Zeitspiel-Regelung zu langen Angriffen. Weil die aber oft von Erfolg gekrönt waren, blieb es auch nach dem 11:7 (23.) durch Dahmkes bereits sechsten Treffer spannend. Mit einem 4:1-Lauf kamen die Gäste - dabei zum Teil in Unterzahl agierend - wieder in Schlagdistanz. Gut nur, dass Canellas und Vujin in Überzahl die Nerven behielten. Gut aber auch, dass Niclas Ekberg nach zuerst drei Fehlversuchen sein Visier rechtzeitig justiert hatte: In der Schlussminute markierte der Rechtsaußen gleich zwei Treffer innerhalb von 30 Sekunden - mit 16:12 wurden die Seiten gewechselt.

Sieben-Tore-Führung nach 38 Minuten

Domagoj Duvnjak eröffnete den zweiten Durchgang mit einem Gewaltwurf bei angezeigtem Zeitspiel. Doch das komfortable 17:12 verschwand genauso schnell, wie es gekommen war: Mit einem Dreierpack binnen 90 Sekunden waren die Mittelhessen beim 15:17 wieder dran. Es folgte der nächste THW-Dreierpack sogar innerhalb einer Minute: Zweimal Ekberg, einmal Duvnjak, 20:15. Als dann Duvnjak noch mit einem Hüftgeschoss einnetzte und Dahmke ebenso in Unterzahl den mehrfachen Champions-League-Sieger Javier Hombrados im HSG-Tor mit seinem feinen Handgelenk narrte sowie Vujin kurz darauf einen Gegenstoß zum 23:16 einnetzte, war die Stimmungsanzeige in der ausverkauften Sparkassen-Arena nach 38 Minuten auf Kurs "Jahresabschluss-Party" eingebogen. 

Wetzlar hält dagegen

Doch das war offensichtlich zu früh: Denn Wetzlars Trainer Kai Wandschneider reagierte, brachte Wolff zurück ins Tor. Und mit dem starken Keeper im Rücken kamen die Mittelhessen wieder in Schwung, während bei den "Zebras" zusehends die Kräfte zu schwinden schienen. Nach 44 Minuten nahm Gislason eine Auszeit, weil die Gäste erneut auf vier Tore herangekommen waren. Der beste HSG-Torschütze, Christian Rompf, ließ sich davon nicht beeindrucken und erzielte vom Kreis das 22:25 - ein offener Schlagabtausch bis in die Schlussphase drohte.

Stehende Ovationen für ein tolles Jahr

Gut, dass die "Zebras" nun mit Steffen Weinhold einen Mann in den eigenen Reihen hatten, der sich durch die gegnerische Defensive hindurcharbeitete und auch Wolff keine Chance ließ: Weinhold erzielte das 27:23 (50.) und leitete damit den entscheidenden Spurt des THW ein. Vujin jagte den Ball mit 104 km/h in die Maschen, Weinhold verwandelte einen Gegenstoß nach einer Sjöstrand-Parade, und Ekberg machte es ihm kurz darauf gleich: Sechs Minuten vor dem Ende war die Partie beim 30:23 entschieden. Die Fans erhoben sich von ihren Plätzen und bedankten sich mit ihrem Jubel für ein großartiges Jahr bei den "Zebras", die durch den 32:25-Erfolg die WM-Pause als Spitzenreiter überdauern werden.