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Auf geht's in die Schweiz: BSV Bern fordert Dienstag zum ersten Mal den THW Kiel heraus

European League

Auf geht's in die Schweiz: BSV Bern fordert Dienstag zum ersten Mal den THW Kiel heraus

Der November hat es wirklich in sich: Für die Zebras reiht sich nach der Nationalmannschafts-Woche Spiel an Spiel. Etwas mehr als 50 Stunden nach dem Abpfiff des Bundesliga-Heimspiels gegen den Bergischen HC ist der THW Kiel knapp 1000 Kilometer entfernt in der Schweiz gefordert: Zum ersten Mal überhaupt treffen die Kieler dann auf den Schweizer Vizemeister BSV Bern. Unterstützt von mehr als 60 THW-Fans wollen die Kieler auswärts die nächsten beiden wichtigen Zähler im Kampf um den Gruppensieg holen. Anpfiff ist Dienstag um 20:45 Uhr, Dyn und DAZN übertragen live aus der restlos ausverkauften "Mobiliar Arena". Für den Kieler Schweizer Lukas Laube wird es ein besonderes Spiel: "Jeder in Bern freut sich auf unseren THW Kiel, und auch bei mir ist die Vorfreude groß, in die Schweiz zurückzukehren. Die Herausforderung steht. Wenn wir nicht einhundert Prozent dabei sind, könnte es unangenehm werden."

Abschlusstraining bereits in der Schweiz

Eine große Halle mit Zuschauern, die ein Handballspiel verfolgen; die Spieler in roten und schwarzen Trikots stehen auf dem Spielfeld, und die Zuschauer füllen die Tribünen auf beiden Seiten des Spielfelds.

Stimmungsvolles Schmuckstück: die Mobiliar Arena

Die Zeit ist knapp nach Spiel zwei und vor Spiel drei innerhalb von sechs Tagen: Bereits Montagmorgen müssen sich die Zebras auf den Weg machen, um via Hamburg und Zürich am Nachmittag in Bern einzutreffen. Das einzige Training zur Vorbereitung auf die Europapokal-Partie findet erst am Anreise-Abend bereits in der "Mobiliar Arena" statt, in der es dann Dienstagabend um wichtige Punkte geht. Seit 2018 ist der BSV Bern, der in der vergangenen Saison in einem packenden Play-off-Finale gegen die Kadetten Schaffhausen seine insgesamt vierte Schweizer Meisterschaft nur knapp verpasste, in der neu errichteten Halle zu Hause. Gegen den THW Kiel erwarten die Gastgeber ein mit 2500 Zuschauern gefülltes, volles Haus. Mit dabei sind etwas mehr als 60 Unterstützer der Zebras, darunter auch einige der THW-Trommler. Im schwarz-weißen Fanblock wird zudem der erste Kieler Schweizer im THW-Trikot, Kreisläufer Lukas Laube, einige bekannte Gesichter erkennen: Familie und Freunde reisen an, um dem 25-Jährigen in der Heimat den Rücken zu stärken. "Die Vorfreude ist groß", so Laube. "Das Spiel ist für viele aus meiner Familie und für meine Freunde so nah, wie sonst kaum eins."

Spiel gegen den THW Kiel ist Berner Saison-Höhepunkt

Ein männlicher Handballspieler in einem roten Trikot jubelt mit erhobenen Armen auf einem Hallenplatz, während im Hintergrund Spieler in weißen Trikots und Zuschauer zu sehen sind.

Top-Torschütze: Nationalspieler Levin Wanner

Für den BSV Bern ist die Partie gegen den THW Kiel der Höhepunkt der noch neuen Saison. Die Mannschaft aus der "Quasi-Hauptstadt" - Bern ist als "Bundesstadt" Sitz von Bundesregierung, Bundesversammlung und Bundesverwaltung - qualifizierten sich durch zwei ungefährdete Erfolge gegen MRK Čakovec aus Kroatien erstmals überhaupt für die Gruppenphase der EHF European League. In dieser lief es bisher allerdings nicht wie gewollt für das Team. Während der THW Kiel durch den großartigen 30:28-Auswärtserfolg bei Montpellier HB und das ungefährdete 34:21 zu Hause gegen Ostrovia Ostrow Wielkopolski aus Polen an der Spitze der Gruppe B steht, zieren die Schweizer aktuell das Tabellenende. Nach dem 28:32 in Polen und der - trotz starker Leistung - erlittenen 31:37-Heimniederlage gegen Montpellier muss der Berner Sport-Verein (BSV) um den Hauptrunden-Einzug fürchten.

Torgefährliche Nationalspieler

Zwei männliche Handballspieler in roten Trikots feiern auf dem Spielfeld, während ein Spieler in einem weißen Trikot im Hintergrund zusieht. Hinter ihnen sind ein Netz und Werbebanner zu sehen.

Nationalspieler Michael Kusio (l.) ist Leistungsträger

Trainer David Staudenmann, der nie in einem anderen Club als dem BSV aktiv war, ist bereits die zweite Staudenmann-Generation an der Seitenlinie: Sein Vater Geri führte den BSV Bern 1985 zu seinem bisher letzten von drei Meistertiteln. Star seiner Mannschaft ist neben Kapitän Lucas Rohr der Nationalspieler Michael Kusio: Der bullige Rückraum-Linkshänder erzielte in den Quali-Spielen zehn Treffer und hatte gemeinsam mit Rechtsaußen Levin Wanner (18 Treffer), ebenfalls Nationalspieler der Eidgenossen, großen Anteil daran, dass der BSV Bern nun erstmals in seiner Geschichte auf den THW Kiel trifft. Wanner knüpfte auch in der Gruppenphase an die zuvor gezeigten Leistungen an: Weitere 18 Treffer erzielte der 25-Jährige in nur zwei Spielen, insgesamt füllte sich sein EHF European League-Torekonto inklusive Qualifikation auf 36. Damit führt er vor dem 27-jährigen Kusio (19 Treffer) und Regisseur Nico Eggimann (12) die interne Torschützenliste an. 

Nur drei ausländische Akteure im BSV-Kader

Ein Handballspieler in einem roten Trikot springt in der Luft und bereitet sich darauf vor, den Ball während eines Spiels zu werfen. Die Zuschauer schauen von der Tribüne im Hintergrund zu, und die gegnerischen Spieler in Weiß versuchen, ihn zu blockieren.

Schwedischer Kreisläufer: Hannes Nyström

In den Fokus rückte in den vergangenen Monaten auch der erst 21-jährige Torhüter Mathieu Seravalli, der ebenfalls bereits für die A-Nationalmannschaft um Lukas Laube auflief. Der 1,98 Meter große Keeper wird den Club am Saisonende verlassen und sich dem Schweizer Abonnement-Meister Kadetten Schaffhausen anschließen. Ein neuerlicher Verlust eines Leistungsträgers, denn bereits vor dieser Spielzeit wechselte Mittelmann Felix Aellen in die stärkste Liga der Welt zum ThSV Eisenach. Zudem ging der ehemalige deutsche Nationalspieler Dominik weiß zurück in die Heimat, jetzt spielt er für den Zweitliga-Aufsteiger HC Oppenweiler/Backnang. Nach dem Abschied von Weiß stehen mit dem Schweden Hannes Nyström (Kreis), dem dänischen Halbrechten Magnus Rasmussen und Mittelmann Ardin Berisha aus dem Kosovo nur drei ausländische Akteure im Kader des BSV Bern.

Infos zum Spiel

So oder so: Die Schweizer werden sich am Dienstag zerreißen, um die Premiere gegen den THW Kiel zu gewinnen und die ersten EHF European League-Gruppenphasen-Punkte der Vereinsgeschichte zu holen. Anpfiff ist um 20:45 Uhr, Dyn und DAZN übertragen live aus der "Mobiliar Arena" im Berner Vorort Muri. Schiedsrichterinnen sind Vanja Antic und Jelena Jakovljevic, die unter anderem durch die Leitung des EM-Finals der Frauen 2024 internationale Bekanntheit erlangten. Die serbischen Unparteiischen werden durch den EHF-Delegierten Sinisa Rudic aus Kroatien flankiert. Weiter geht's in Bern, Kiel!

Fotos: EHF/BSV Bern