
THW Kiel gewinnt Test gegen den slowenischen Double-Sieger Slovan Ljubljana
Der THW Kiel hat das Testspiel gegen den slowenischen Double-Sieger Slovan Ljubljana gewonnen. Vor 1470 Zuschauern im Raiffeisen-Sportpark zu Graz, in dem sich die Zebras bis Samstag auf die neue Saison vorbereiten, siegten die Kieler mit 33:32 (19:15). Bester Torschütze für den THW Kiel war Nikola Bilyk mit sieben Treffern.
Neue Defensiv-Formation getestet
Er wolle im Trainingslager viel probieren, hatte Filip Jicha auf der Pressekonferenz gesagt. Im Testspiel gegen die slowenische Top-Mannschaft, in der das ehemalige Zebra Ilija Brozovic eine wichtige Rolle spielt, ließ er der Ankündigung gleich Taten folgen. Sichtbartes Experiment war eine Mischung aus 3-2-1- und 5-1-Abwehr, in der Neuzugang Veron Nacinovic auf der Spitze spielte. "Vor dem Spiel hatten wir diese vielleicht 15 Minuten trainiert", sagte Abwehrchef Petter Överby, "das könnte aber eine gute Option für uns werden. Jetzt haben wir die Spiele in Doboj, wo wir das weiter entwickeln können." THW-Trainer Jicha war insgesamt zufrieden: "Es bleibt viel Arbeit, aber mir hat die Intensität gefallen, mit der wir trotz der harten Trainingseinheiten in den vergangenen Tagen in das Spiel gegangen sind."
Madsens Verletzung überschattet Test
Großer Wermutstropfen: Der letztjährige schwarz-weiße Top-Torschütze Emil Madsen verletzte sich. Madsen hatte mit seinem fünften Treffer gerade das 28:26 erzielte (52.), verspürte dann aber ohne Gegnereinwirkung einen Schmerz im rechten Bein. Die ärztliche Abteilung des THW Kiel war sofort zur Stelle und begleitete Madsen in die Kabine. "Über die Art und Schwere der Verletzung soll eine MRT-Untersuchung Aufschluss geben, die wir mit Unterstützung unserer Gastgeber noch in Graz durchführen wollen", erklärte Mannschaftsarzt Dr. Philip Lübke nach der Partie. "Emil ist für uns unverzichtbar", sagte Jicha nach der Begegnung, "seine Verletzung hat heute alles überschattet."
Vier-Tore-Führung zur Pause
Dabei hatten die Zebras, die nach den harten Einheiten der vergangenen Tage und Wochen mit müden Beinen unterwegs waren, die Partie mit viel Tempo gestaltet und damit die Zuschauer in Graz begeistert. In der Anfangsphase lagen die Gäste vorn, Madsens Doppelschlag, Bence Imres Gegenstoß nach einer Wolff-Parade gegen Brozovic und Bilyks Eins-gegen-Eins drehte den 5:6-Rückstand in eine 9:6-Führung für den THW Kiel. Der spielte weiter variabel, musste aber dennoch nach einer 0:4-Strecke in Unterzahl noch einmal in eine Führung des Gegners einwilligen (21.). Ein verwandelter Siebenmeter von Imre, zwei „Raketen“ von Harald Reinkind in den Winkel sowie ein Steal von Petter Överby, den Imre veredelte, und Bilyks Kracher aus zehn Metern sorgten beim17:13 wieder für eine deutliche Vier-Tore-Führung, die die Zebras beim 19:15 auch mit in die Halbzeitpause nahmen.
Bilyk hält Zebras auf Siegkurs
Nach dem Wechsel sorgte Lukas Laube mit zwei blitzsauberen Treffern binnen 30 Sekunden schnell für klare Verhältnisse, der quirlige á Skipagötu, der über weite Strecken auf der Mitte agierte, erhöhte beim 24:17 (36.) auf sieben Treffer Unterschied. Doch auch die Slowenen zeigten, warum sie in ihrer Heimat für die Wachablösung gesorgt haben: Machten die Zebras Fehler oder wenn der starke Babic im Slovan-Kasten hielt, ging es rasend schnell in die andere Richtung. So wie nach Bilyks 27:22 (49.), als drei erfolgreiche Gegenstöße von Ljubljana wieder für Spannung sorgte. Nach Madsens Verletzung war es dann vor allen Dingen Nikola Bilyk, der die Zebras mit seinen Treffern auf Siegkurs hielt.
Samstag geht's nach Hause
Das Trainingslager in der steirischen Landeshauptstadt geht jetzt auf die Zielgeraden: Am Freitag ist von 10 bis 12 Uhr ein öffentliches Training bei freiem Eintritt in den Raiffeisen-Sportpark angesetzt, danach wird es zum Teambuilding und Kraft tanken in einen anderen Teil der Steiermark gehen. Am Samstag dann reist der Kieler Tross wieder nach Hause und legt einen kurzen Zwischenstopp ein. Denn bereits am Dienstag macht sich die Zebra-Herde wieder auf den Weg. Ziel ist dann das internationale Turnier in Doboj (Bosnien-Herzegowina). Weiter geht’s, Kiel!
Fotos: Sascha Klahn
Testspiel in Graz: THW Kiel – Slovan Ljubljana (SLO): 33:32 (19:15)
THW Kiel: Nowottny (46.-60., 1 Parade), Wolff (1.-46., 11 Paraden); Duvnjak, Reinkind (4), Landin (1), Överby, J. Dahmke, Laube (3), R. Dahmke (2), Zerbe (3/2), Rohwer, Madsen (5), Bilyk (7), á Skipagötu (3), Imre (4/1), Nacinovic (1); Trainer: Jicha
Slovan Ljubljana: Bojic (1.-60., 14/1 Paraden), Ostrakovic (n.e.), Kamenica (n.e.); Mehmedcehajic (2), Mlivic, Ljvar (3), Jovicic Slatinek (4), Brozovic (4), Viscek (1), Miklavec (5), Kliun, Pajt (1), Cokan (4) Zobec, Skube (3), Zabic , Hrastnik (1), Marguc (3/1); Trainer: Zorman
Zeitstrafen: THW: 5 (2x á Skipagötu (20., 39.), 2x Laube (32., 42.), Reinkind (56.)) / Ljubljana: 3 (2x Ljvar (8., 16.), Hrastnik (23.)),
Siebenmeter: THW: 4/2 (Imre vorbei (46.). Bojic hält Zerbe (59.)) / Ljubljana: 1/1
Zuschauer: 1470 (Raiffeisen-Sportpark, Graz (AUT))