Neustart nach der Nationalmannschaft mit einem K.o.-Kracher: Mittwoch ist Magdeburg zu Gast
Spektakulärer könnte der Neustart nach der Nationalmannschafts-Woche kaum sein: Zum Großteil kehrten die Nationalspieler erst am Montag zu ihren Clubs zurück, bereits am Mittwochabend wartet dann der K.o.-Kracher im DHB-Pokal. Der Rekord-Pokalsieger THW Kiel trifft im Achtelfinale zu Hause in der Wunderino Arena auf den Titelverteidiger und Meisterschaftsfavoriten SC Magdeburg. Die Partie wird um 20 Uhr angepfiffen, der Handball-Streamingsender Dyn überträgt live aus Kiel. Für die Top-Begegnung gibt es noch Tickets ab 15 Euro im Vorverkauf bei CITTI, unter www.thw-tickets.de und in der THW-FANWELT, die Mittwoch von 10 Uhr bis zum Anpfiff durchgehend auch die Tageskasse geöffnet hat.
Wiencek: "Jetzt geht irgendwie alles ganz schnell"
"Es war in der vergangenen Woche sehr ruhig in Altenholz", berichtet Hendrik Pekeler, der mit Patrick Wiencek und dem Langzeitverletzten Harald Reinkind das schwarz-weiße Fähnen im Leistungszentrum hochhielt. "Jetzt geht es darum, möglichst schnell wieder in die eigenen Abläufe hineinzukommen und gegen Magdeburg ein gutes Spiel zu machen." Auch für Patrick Wiencek waren die vergangenen Tage eine außergewöhnliche Situation. "Erst waren gefühlt alle weg, jetzt sind auf einmal alle wieder da. Und jetzt geht irgendwie alles sehr schnell. Mittwoch kommt dann gleich so ein Kracher auf uns zu: ein Heimspiel gegen den amtierenden deutschen Meister, das ist ein Highlight-Spiel." Sportlich komme es am Mittwoch, so Wiencek weiter, darauf an, dass die Abwehr gut stehe. "Dann haben wir gute Chancen. Und wir müssen es hinbekommen, auch einfache Tore zu erzielen, sodass wir im Angriff nicht viel Energie verlieren." Wiencek baut gegen den SCM, der zum letzten Mal im DHB-Pokal das Finale im April 2023 verlor, auch auf die Unterstützung von den Rängen: "Unsere Fans können uns unglaublich nach vorn peitschen, gerade auch in Phasen, in denen es vielleicht nicht so läuft. Ich setze auch auf die 'weiße Wand" in Kiel."
Schwierige Vorbereitung nach der Nationalmannschaftswoche
Am Montagabend versammelte sich die Zebraherde erstmals nach der Nationalmannschaftswoche wieder im THW-Leistungszentrum in Altenholz - zuvor waren die Hallen so verwaist wie lange nicht mehr: Gleich 15 Kieler Handballer aus dem Kader gegen Berlin waren in der vergangenen Woche für ihre Heimatländer aktiv, absolvierten je zwei Partien beim EHF EURO Cup, in der Qualifikation für die Europameisterschaft oder für die deutsche U21-Nationalmannschaft (Henri Pabst und Linus Kutz). Einige der schwarz-weißen Akteure kamen direkt vom Flughafen nach Altenholz, um die erste von nur zwei Trainingseinheiten vor dem schweren K.o.-Spiel gegen den SC Magdeburg zu absolvieren. Der Titelverteidiger im DHB-Pokal stellte seinerseits immerhin elf Nationalspieler ab: Lukas Mertens war mit den Zebras Andreas Wolff, Lukas Zerbe und Rune Dahmke beim DHB, Magnus Saugstrup spielte mit Magnus Landin und Emil Madsen für Dänemark und Christian O'Sullivan kämpfte mit Petter Överby für Norwegen um Punkte. Albin Lagergren, Oscar Bergendahl sowie Isak Persson spielten für Schweden, Gisli Kristjansson und Omar Ingi Magnusson (Island), Sergey Hernandez (Spanien) sowie Nikola Portner und Manuel Zehnder (Schweiz) waren wie die Kieler Domagoj Duvnjak (Kroatien), Nikola Bilyk (Österreich), Bence Imre (Ungarn), Elias Ellefsen á Skipagötu (Färöer) und Tomas Mrkva (Tschechien) ebenfalls unterwegs.
Magdeburger sind in der Liga auf Kurs
Schwierige Voraussetzungen also für beide Mannschaften vor so einem wichtigen Spiel, in das Pokal-Titelverteidiger durchaus als Favorit geht. Denn die Magdeburger sind in der DAIKIN Handball-Bundesliga aktuell erneut das Maß aller Dinge. Der amtierende Meister hat in dieser Spielzeit erst eine Partie in der "stärksten Liga der Welt" verloren - und die gegen den THW Kiel. In Magdeburg gewannen die Zebras mit ihrer bis dato stärksten Saisonleistung mit 29:24 (siehe Spielbericht). In einer perfekt eingestellten und vorbereiteten Kieler Mannschaft, die aus einer starken Abwehr heraus den Gegner unter Druck setzte, waren im September Torhüter Andreas Wolff und der neunfache Torschütze Emil Madsen die herausragenden Einzelakteure. Doch auch durch diese schmerzhafte Niederlage, die erste für den SCM vor heimischem Publikum nach zurvor 28 siegreichen Heimspielen in der "stärksten Liga der Welt", brachte den SCM nicht vom Weg ab. Kurz darauf gewannen die Magdeburger, deren mit Weltklasse gespickten Kader wir bereits im Vorbericht zum Liga-Spiel ausführlich vorgestellt hatten, beim Titelaspiranten in Flensburg mit 29:27 und hielten sich auch danach weiterhin schadlos: Mit 14:2 Punkten und dem besten Torverhältnis der Spitzenclubs ist der SCM aktuell auf Kurs.
Erster Pokal-Auftritt des Titelverteidigers in dieser Saison
Wenn sich der SCM in dieser Saison bisher Schwächen erlaubte, war dies in der EHF Champions League der Fall. Vier Niederlagen, ein Unentschieden und zwei Siege stehen bei den Bördestädtern, die 2023 den Titel gewannen und im letzten Jahr gegen die Kieler im Spiel um Bronze das Nachsehen hatten, nach Abschluss der Hinrunde in der Gruppenphase zu Buche. Im DHB-Pokal hingegen ist es für die Magdeburger die erste Bewährungsprobe überhaupt: Während der THW Kiel in der zweiten Runde beim Liga-Konkurrenten Handball Sport Verein Hamburg antreten musste und sich durch einen hart erkämpften 30:27-Erfolg für das Achtelfinale qualifizierte, war der SCM als Titelverteidiger wie auch der letztjährige Finalgegner MT Melsungen und die drittplatzierte SG Flensburg-Handewitt bisher spielfrei - alle drei Teams sind erst im Achtelfinale dabei.
Duvnjak: "Alle an einem Strang ziehen für die nächste Runde"
Das Duell des Rekord-Pokalsiegers aus Kiel mit dem amtierenden Pokalsieger aus Magdeburg ist natürlich die Top-Begegnung des Achtelfinales. Geleitet wird die Partie von Ramesh und Suresh Thiyagarajah, Dyn überträgt live aus Kiel. Für den K.o.-Kracher sind bisher bereits knapp 7000 Tickets verkauft, wobei sich auch der SCM der laustarken Unterstützung von einigen hundert Magdeburger Fans sicher sein kann. Für Hendrik Pekeler ist der Heimfaktor "enorm wichtig. In solchen Alles-oder-nichts-Spielen zwischen Top-Teams kommt es auf jede einzelne Kleinigkeit an. Ich hoffe, dass unsere Zuschauer den Unterschied ausmachen und wir so das Spiel gewinnen werden." Es gibt noch Eintrittskarten im Vorverkauf bei CITTI, unter www.thw-tickets.de und in der THW-FANWELT, die Mittwoch von 10 Uhr bis zum Anpfiff durchgehend auch die Tageskasse geöffnet hat. "Wir hoffen, dass unsere Fans eine Riesen-Stimmung machen und uns von der ersten Minute an nach vorn treiben", sagt THW-Kapitän Domagoj Duvnjak, der sich über den Aufruf des Fanclubs "Schwarz-Weiß" zum Mitbringen der Kieler Fahnen freut, die erneut für ein "Fahnenmeer" in der Wunderino Arena sorgen sollen. "Das wird auch optisch für eine 'weiße Wand' sorgen. Wir wollen im Pokal in die nächste Runde, gegen diese starke Mannschaft müssen dafür aber alle an einem Strang ziehen: Auf dem Feld und lautstark auf den Tribünen!" Weiter geht's gegen den SC Magdeburg, Kiel!