Vorletztes Heimspiel: Am Sonntag ist der HC Erlangen zu Gast beim THW Kiel
Nur wenig Zeit blieb den Kieler Handballern, um die Enttäuschung nach dem Viertelfinal-Aus in der europäischen Königsklasse zu verarbeiten und die neuerlichen Blessuren zu pflegen. Denn bereits am Sonntag steht die nächste wichtige Partie für den THW Kiel an: Im vorletzten Heimspiel der Saison haben die Zebras den HC Erlangen zu Gast, der mit großem Kampf noch das Ziel "einstelliger Tabellenplatz" erreichen möchte. Für die Kieler geht es um den nächsten wichtigen Schritt, wie Kapitän Patrick Wiencek sagt: "Wir wollen dieses Spiel unbedingt gewinnen, um weiter in der Meisterschaft ein gewichtiges Wörtchen mitzureden." Besonders freut sich Wiencek auf die Fans: "Wir haben unsere 'weiße Wand' hinter uns, unsere Fans werden uns helfen!" Anwurf in der Wunderino Arena ist um 16:05 Uhr, noch gibt es Tickets bei CITTI, famila, unter www.thw-tickets.de und in der THW-FANWELT, die am Sonntag um 13 Uhr die Tageskasse öffnet.
Tiefe Enttäuschung nach dem Champions-League-Aus
Es war nicht leicht für die Zebras, nach dem Champions-League-Aus in Paris den Schalter wieder umzulegen. "Um die Hypothek aus dem Hinspiel aufzuholen, brauchst du ein perfektes Spiel", analysierte THW-Trainer Filip Jicha in den Katakomben, "wir haben uns gut vorbereitet, und das, was wir geplant hatten, hat auch gut funktioniert. Wir hatten unsere Chancen, aber die Wurfeffektivität war nicht das, was es braucht, um in Paris zu gewinnen." Den Schlüssel zum Final4-Tor, sagte Sander Sagosen, habe man bereits in der Gruppenphase verlegt: "Du musst im Viertelfinale das Rückspiel zu Hause haben, um deine Chancen zu erhöhen. Aber wir haben Platz eins und zwei in der Gruppenphase verpasst, und dann wird es in den K.o.-Spielen noch schwerer." Jicha indes versuchte, seine "tief enttäuschten Jungs" wieder aufzubauen, gab ihnen nach der Rückkehr aus Paris am frühen Donnerstagmorgen den Himmelfahrtstag frei, um den Kopf ein wenig frei zu bekommen.
Zebras mit Blessuren und großem Willen
Denn wie Jicha wissen auch die Zebras, das nicht viel Zeit bleibt, um den Fokus auf das nächste Ziel zu richten. "Wir haben in der LIQUI MOLY HBL unglaublich viel Arbeit investiert, haben um unsere Chance gekämpft, als uns viele Journalisten und auch Fans schon abgeschrieben hatten", sagte Jicha. "Wir werden jetzt alles dafür tun, dass wir uns Schritt für Schritt unsere weiteren Möglichkeiten verdienen." Sagosen ergänzte: "Wir haben in Paris alles gegeben, haben alles auf dem Feld gelassen, was drin war. Und das gleiche wollen wir jetzt am Sonntag auch gegen den HC Erlangen tun, auch wenn das kein einfaches Spiel wird." Denn neben einem Gegner, der nichts zu verlieren hat und befreit aufspielen wird, wird man bei den Zebras am Sonntag auch mit der eigenen Personallage zu kämpfen haben: Sven Ehrig, Steffen Weinhold und Eric Johansson werden auf jeden Fall fehlen, bei Nikola Bilyk, der in Paris nicht spielen konnte, steht weiterhin ein großes Fragezeichen hinter einem Einsatz. Zudem gab's beim intensiven Ringen in der französischen Hauptstadt wieder neue Blessuren für die noch einsatzfähigen THW-Handballer. "Die, die spielen können, wollen es richten", sagt Kapitän Wiencek, "und wir hoffen auf unsere 'weiße Wand', die uns zusätzliche Energie gibt."
Erlangen steht vor der erfolgreichsten Saison der Geschichte
Beim HC Erlangen arbeitet man indes an der erfolgreichsten Saison der Vereinsgeschichte. Nach einem klasse Start, Ex-Zebra Raul Alonso und sein Team stellten mit 8:0-Punkten einen Rekord auf, und dem Vorrücken auf Platz drei mussten die kampfstarken Franken, bei denen neben Trainer Alonso auch Ex-Zebra Sebastian Firnhaber (Kreisläufer) Schlüsselpositionen bekleidet, zuletzt ein wenig abreißen lassen. Nach zuvor drei sieglosen Partien in Folge kehrte der HCE am vergangenen Spieltag aber in die Erfolgsspur zurück und feierte einen 33:29-Erfolg gegen die um die Europapokal-Plätze kämpfenden Hannoveraner. Die Garanten für den Erfolg waren Torhüter Bertram Obling mit einer 50-Prozent-Quote gehaltener Bälle, Rechtsaußen Hampus Olsson mit neun und Nationalspieler Christoph Steinert mit acht Treffern. Steinert ist mit seinen 166 Toren, was ihm Platz vier in der Torjägerliste der LIQUI MOLY HBL bescherte, erfolgreichster Werfer der Erlanger, ihm folgen mit Simon Jeppsson (90) und Nico Büdel (88) zwei weitere Rückraumspieler.
THW-FANWELT öffnet Sonntag um 13 Uhr
Durch den Erfolg gegen Hannover kann der HC Erlangen, dessen Kader wir bereits im Vorbericht zum Hinspiel ausführlich vorgestellt hatten, noch von Platz acht träumen. Nur zwei Punkte beträgt der Rückstand auf den VfL Gummersbach - die beste Endplatzierung in der Vereinsgeschichte der Franken ist also in greifbarer Nähe. Deshalb wird der HCE am Sonntag wie im Hinspiel, als man dem THW Kiel über zwei Drittel der Spielzeit einen erbitterten Kampf geliefert hat und am Ende trotzdem mit 27:34 unterlag (siehe Spielbericht), alles geben, um das Ziel zu erreichen. Die Zebras wollen indes mit allem, was noch in ihnen steckt, dagegenhalten. Dem THW Kiel und seinen Fans stehen also spannende 60 Handball-Minuten in diesem vorletzen Heimspiel der Saison ins Haus. Für die Begegnung, die live bei Sky übertragen wird und die man auch auf dem kostenlosen Twitch-Kanal des THW Kiel bei der THW-Watch-Party mit Informationen wie bei einem Liveticker verfolgen kann, gibt es noch Eintrittskarten. Diese sind bei CITTI, famila, an allen weiteren bekannten Vorverkaufsstellen, im Internet unter www.thw-tickets.de sowie in der THW-FANWELT erhältlich. Diese öffnet auch am Sonntag um 13 Uhr und bietet den THW-Fans unter anderem 30 Prozent auf alle hummel-Textilien (nicht mit anderen Rabatt-Aktionen kombinierbar). Schiedsrichter der Partie, die um 16:05 Uhr angepfiffen wird, sind Ramesh und Suresh Thiyagarajah. Weiter geht's gegen Erlangen, Kiel!