ZEBRA: Alexander Williams - der Youngster
Sprung in den Profikader
Wölfe und Zebras sind Tiere, die in der Natur keine großen Berührungspunkte haben - im Gegensatz zum Handball. Denn die Entwicklungsgeschichte von Alexander Williams basiert auf den zwei Tieren, die in Kiel seit einiger Zeit eine Allianz bilden: den Altenholzer "Wölfen" und den Kieler "Zebras". Der gebürtige Hamburger Williams kam 2008 zum TSV Altenholz und wechselte daraufhin in den Jugendleistungsbereich des THW Kiel. Besonders in der A-Jugend und der zweiten Mannschaft der "Zebras" machte Alexander Williams auf sich aufmerksam und schaffte nach Rune Dahmke das, wovon er schon als "Jungwolf" und "Jungzebra"geträumt hatte: den Sprung zu den Profis. Der 19-jährige Jugendnationalspielerbesitzt seit der Saison 2015/2016 einen Profivertrag beim THW Kiel und hat zudemein Zweitspielrecht für den TSV Altenholz in der dritten Bundesliga.
Für den besten Verein der Welt entschieden
Debüt in der Königsklasse
Die ersten Gehversuche bei den Profis unternahm er schon in der vergangenen Saison, als ihm Alfred Gislason beim Champions-League-Heimspiel gegen Vardar Skopje das Vertrauen schenkte, was Williams mit zwei Toren zurückzahlte. "Als alle meinen Namen riefen, bekam ich eine Gänsehaut", gestand er nach dem Spiel. Zeit zum Feiern hatte er damals nicht, die Vorbereitung auf das Abitur standen zu der Zeit noch im Vordergrund. Aber bereits ein paar Monate nach dem ersten persönlich großen Wurf in der "VELUX EHF Champions League" konnte er etwas viel Größeres feiern: die Unterzeichnung seines ersten Profi-Vertrages. "Super-Gefühl", "einfach geil" - so platzte es aus ihm heraus, als die Tinte getrocknet war. Und er erinnerte sich in diesem Moment an eben jenen ersten Einsatz auf internationalem Parkett zurück: "Dieses Erlebnis hat meine Entscheidung beeinflusst. Ich werde jetzt zwei Jahre lang 100 Prozent geben." Und Williams schob stolz hinterher: "Das Vertrauen, das der Verein in mich setzt, ist ein großerAnsporn, noch härter zu arbeiten."
Einsätze in drei Wettbewerben
Da seine Positionen, der linke Rückraum und die Rückraummitte, bei den "Zebras" bereits mehrfach mit Weltklasse besetzt sind, ist die Zahl der Spiele, in denen Williams in dieser Saison zum Einsatz kam, zwar noch einstellig. Aber das, was er bis heute beim THW Kiel mitgenommen hat, ist schon mehr, als sich die allermeisten 19-jährigen Handballer erträumen könnten: Einsatzzeiten in der "DKB Handball-Bundesliga", der "VELUX EHF Champions League" und im DHB-Pokal stehen bereits auf seiner schwarz-weißen Visitenkarte. Doch wichtiger als Einsatzzeiten und Tore ist für junge Spieler wie Alexander Williams die tägliche Arbeit mit einem Trainer und Spielerkollegen, die in ihrem Berufsleben schon so manche Höhen und Tiefen erlebt haben und ihre vielseitigen Erfahrungen an den Nachwuchs weitergeben können.
Zwei Welten
Bei den "Zebras" liegt der Fokus seit Jahren klar auf Erfolgen, die in Titeln gemessen werden, die "Wölfe" stehen kämpften nach Kräften gegen den Abstieg - zwei völlig verschiedene Welten für Williams, der neben dem Torwart Dominik Plaue und dem brasilianischen Kreisläufer Rogerio Moraes Ferreira ein Zweitspielrecht besaß. Aber auch das ist für die Entwicklung eines Perspektivspielers wie Williams nur förderlich. Denn Erfahrungen zu sammeln heißt nicht nur, die guten Seiten im Handballerleben kennenzulernen, sondern auch, Misserfolge einzustecken und sich im Abstiegskampf durchzusetzen. Kiels Geschäftsführer Thorsten Storm ist überzeugt von den Möglichkeiten, die sich Alexander Williams & Co. bieten: "Wir werden auch in Zukunft nicht nur Weltstars holen, sondern auch jungen, hungrigen Spielern eine Chance geben." (Aus dem Arena-Magazin "ZEBRA" zum Heimspiel gegen Frisch Auf! Göppingen)