fbpx

KN: Komprimiertes Training kommt gut an

Weitere

KN: Komprimiertes Training kommt gut an

Kiel. Während die Studenten der Kieler Universität die Semesterferien genießen, erleben die THW-Profis wieder den Ernst des Handballer-Daseins. Im Stadion am Sportforum drehen René Toft Hansen und Co. seit eineinhalb Wochen jeden Morgen ihre Runden und legen den Grundstein für die Saison, die am 15. August mit dem ersten Spiel im DHB-Pokal in Essen beginnt.

THW-Profis schwitzen im Sportforum der Kieler Universität

Bevor Alfred Gislason die ersten Anweisungen gibt, schauen auch die Verletzten Filip Jicha und Niklas Landin (beide Schambeinentzündung) vorbei, anschließend verabschieden sie sich zum Schwimmen in die Uni-Halle. Die Stimmung ist gut, trotz der Aussicht auf zwei schweißtreibende Stunden. "Ich bin mit dem Verlauf der Vorbereitung bisher zufrieden", sagt Trainer Gislason. "Die Spieler sind fit - noch", scherzt er. Die Zebra-Herde dirigiert er mit zackigen Pfiffen, geht aber auch mit gutem Beispiel voran, als die Kurzhanteln zum Einsatz kommen. "Ich hatte vor einiger Zeit eine Schulter-OP und bisher keine Gelegenheit, etwas für mich zu machen", erklärt er. Für die Spieler hat er Übungen vorbereitet, die Schnelligkeit und Ausdauer fördern. "Ich mache nie eine Kopie von der letzten Vorbereitung, sondern versuche sie immer zu verbessern. Dieses Jahr ist es eine komprimierte Version von allem, weil wir so wenig Zeit haben." Eine Variante, die gut ankommt. "Ich darf es gar nicht sagen, aber nach eineinhalb Wochen Vorbereitung geht es mir gut", sagt Neuzugang Torsten Jansen. Der Linksaußen ist mit 38 Jahren das älteste Zebra. "Das hatte ich nicht erwartet, aber vielleicht liegt es daran, dass wir schon jetzt viel Taktik machen." Bevor am Nachmittag Spielzüge gepaukt werden, müssen die Spieler jedoch zahlreiche 400-Meter-Läufe hinter sich bringen. Das Lachen verstummt, der Schweiß tropft. "Wir sind alle ein bisschen müde, so wie immer", sagt René Toft Hansen. "Aber wir brauchen eine richtig gute Form für die Saison." Der Kieler Sommer biete perfekte Bedingungen. "Gott sei Dank ist es nicht so warm." Die einzige Sorge des Dänen vor dem Trainingslager (31. Juli bis 7. August) ist die Hitze in südlicheren Gefilden. "In Herzogenaurach ist es gerade richtig warm. Da wird das Laufen sehr hart", sagt er. Einer, dem hohe Temperaturen nichts ausmachen, verpasst die Vorbereitung: Kreisläufer Rogerio Moraes Ferreira spielt mit der brasilianischen U21-Nationalmannschaft bei der WM in seinem Heimatland und wird erst Mitte August zum Team stoßen. "In diesem Fall ist das kein Problem. Ihm steht eine Lernphase bevor, ich stelle noch keine großen Ansprüche an ihn", sagt Gislason, der seine Schützlinge schließlich mit einem Pfiff und dem Kommando "Trinken, auslaufen, stretchen!" erlöst - bis zum nächsten Morgen. Torsten Jansen bringt das Vorbereitungs-Gefühl der Mannschaft auf den Punkt: "In der Saison denken wir von Spiel zu Spiel, in der Vorbereitung von Tag zu Tag." (Von Merle Schaack, aus den Kieler Nachrichten vom 25.07.2015)