Klarer Sieg im vorletzten WM-Test
Schwächephase ausgenutzt
Starke zweite Hälfte
Nach dem Wechsel benötigte die DHB-Auswahl ganze sieben Minuten, um auszugleichen. Stark: Patrick Wiencek und Steffen Weinhold. Der Kieler Kreisläufer ließ zwar auch einige Chancen liegen, war in der Abwehr aber ein Bollwerk und im Angriff ein steter Unruheherd. Weinhold markierte ebenfalls drei Tore, glänzte als Anspieler und mit seinem Einsatz. Nach dem 18:18 zog die DHB-Auswahl binnen sieben Minuten auf 23:19 davon und baute den Vorsprung bis zum Schlusspfiff aus. Dagur Sigurdsson war zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft: "Die zweite Halbzeit war überragend, da war alles perfekt. Wir sind auf einem guten Weg, stabiler zu werden."
Statistik: Testspiel Deutschland-Tschechien 34:24 (14:16), 09.01.2014
KN: Mutmacher gegen Tschechien
Stuttgart. Teil eins der Generalprobe bestanden, der Kurs auf Katar stimmt: Die deutschen Handballer kommen kurz vor der Weltmeisterschaft im Wüstenstaat (15. Januar bis 1. Februar) immer besser in Schwung. Die Mannschaft von Bundestrainer Dagur Sigurdsson besiegte Tschechien in Stuttgart gestern dank einer deutlichen Leistungssteigerung in Halbzeit zwei mit 32:24 (14:16) und präsentierte sich sieben Tage vor ihrem Turnier-Auftakt gegen Polen in ansprechender Form. Bester Schütze des deutschen Teams, das im siebten Spiel unter Sigurdsson den fünften Sieg feierte, war Kapitän Uwe Gensheimer mit acht Treffern. Zudem zeigte Youngster Paul Drux (5 Tore) eine ganz starke Partie. Aufseiten der Tschechen traf Filip Jicha, der als Kreisläufer begann, am häufigsten (6). Zum Abschluss ihrer WM-Vorbereitung trifft die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) heute (16.45 Uhr/ARD) in Mannheim erneut auf Tschechien. Vor 6211 Zuschauern in der Porsche-Arena begann die deutsche Mannschaft stark und führte dank der Treffer des 19-jährigen Drux bis Mitte der ersten Halbzeit mit 11:8 (17.). Doch fortan schlich sich bei den Gastgebern der Schlendrian ein. Vorne wurden klarste Chancen vergeben und hinten packte die sonst so zuverlässige Defensive nicht wie gewohnt zu, so dass die Tschechen zur Pause verdient vorne lagen. "Wir haben den Rhythmus verloren und nicht wiedergefunden", monierte DHB-Vizepräsident Bob Hanning nach den ersten 30 Minuten bei Sport 1: "Grundsätzlich hat einiges gefehlt. Das muss kritisch angesprochen werden." Coach Sigurdsson schien in der Kabine die richtigen Worte gewählt zu haben. Im Tor steigerte sich der für Silvio Heinevetter eingewechselte Andreas Wolff von Minute zu Minute und vorne drehte nun vor allem die Flügelzange mit Rechtsaußen Patrick Groetzki und Linksaußen Gensheimer auf. Nach dem 20:19 (40.) durch Gensheimer schraubten die Hausherren ihre Führung binnen kurzer Zeit bis auf 26:20 (47.) — die Entscheidung. Hoffnungsträger Michael Kraus erlebte sein Comeback im DHB-Team weitestgehend von der Bank aus und kam nur sporadisch zum Einsatz. Der zuletzt angeschlagen fehlende Abwehrspezialist und Kreisläufer Hendrik Pekeler stand dagegen auf Anhieb in der Startformation. Welche 18 Spieler am kommenden Dienstag mit zur Wüsten-WM fliegen werden, wird Sigurdsson erst nach dem zweiten Tschechien-Spiel entscheiden. Er könnte es sich leicht machen: Der Kader für Stuttgart und Mannheim umfasst nach dem kurzfristigen Ausfall Tim Kneules, der seine WM-Teilnahme aufgrund anhaltender Oberschenkelprobleme am Donnerstag abgesagt hatte, genau 18 Spieler. (aus den Kieler Nachrichten vom 10.01.2015)