Wiencek und Weinhold im DHB-Aufgebot
Kieler Nachrichten: Dagur Sigurdsson streicht Zebra Klein
Kiel. Erstmals ohne einen Weltmeister von 2007 im Aufgebot startet der neue Bundestrainer Dagur Sigurdsson (41) seine Vorbereitung auf die Handball-WM in Katar (15. Januar bis 1. Februar). Nachdem Rückraum-Ass Holger Glandorf (31) von der SG Flensburg-Handewitt am Montag seinen Rücktritt erklärt hatte und der zuletzt von einem Dopingvergehen freigesprochene Spielmacher Michael Kraus (30, FA Göppingen) noch nicht wieder zum Aufgebot für die Länderspiele gegen die Schweiz (20. und 21. September) zählt, steht kein Titelträger vom deutschen „Wintermärchen“ mehr im Kader. Auch Dominik Klein (30) nicht, der im Januar 2003 sein Debüt gab und seitdem 184 Länderspiele bestritt. „Das hat mich nicht überrascht“, sagte der Linksaußen des THW Kiel. „Dagur (Sigurdsson, d. Red.) hat im Vorfeld immer wieder betont, dass er einen Umbruch plant. Und den finde ich auch positiv.“ Er werde daraus keine Konsequenzen ziehen, sondern für den Bedarfsfall als „erfahrener Spieler bereit stehen“. Für ihn hätte derzeit ohnehin der Verein oberste Priorität, seine neue Rolle im Kader des Rekordmeisters sei eine „tolle Aufgabe“. Klein, der seinen Vertrag bis Juni 2016 verlängert hat, teilt sich derzeit seine Position mit dem Kieler Eigengewächs Rune Dahmke (21), dem er auf dem Weg in den Profisport beide Hände reicht. „Wir werden der Generation um junge Männer wie Fäth, Lemke und Pekeler mehr Verantwortung geben, aber ich werde nie Spieler aus meinen Überlegungen ausschließen“, sagte Sigurdsson bei der Bekanntgabe seines ersten Aufgebots. Mit Patrick Wiencek (Kreis) und Steffen Weinhold (Mitte/Rückraum rechts) nominierte Sigurdsson auch zwei Zebras. Doch hinter Weinhold, der sich am Sonntag das Mittelgelenk im rechten Zeigefinger auskugelte, steht ein Fragezeichen. In einem Telefonat mit Sigurdsson signalisierte der Linkshänder seine grundsätzliche Bereitschaft. „Ich werde aber erst in zehn Tagen absehen können, ob der Finger diese Belastung auch aushält“, sagte Weinhold. Vielleicht sei es am Ende doch sinnvoller, zu Hause zu bleiben. Sigurdsson, bis nächsten Sommer noch in Doppelfunktion als Trainer der Füchse Berlin tätig, versammelt sein Team ab dem 15. September, um sich auf die Testspiele gegen die Schweiz vorzubereiten. Mit den beiden Partien in der Qualifikation zur EM 2016 gegen Finnland (29. Oktober) und Österreich (3. November) stehen dann die ersten Pflichtspiele auf dem Programm. (von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 03.09.2014)