DHB-Pokal
THW siegt souverän in Coburg: Viertelfinale!
Der THW Kiel hat am Mittwochabend souverän das Viertelfinale des DHB-Pokals erreicht. Die "Zebras" gewannen beim Aufstiegskandidaten HSC 2000 Coburg mit 27:23 (16:9). Dabei setzten sich die Kieler nach einer ausgeglichenen Anfangsphase und dem 5:6-Rückstand (12.) bis zur Pause vorentscheidend auf 16:9 ab. Auch in der zweiten Halbzeit hatten die Kieler das Spiel unter Kontrolle, gestatteten den Gastgebern in der Schlussphase nach Steffen Weinholds 26:19 (56.) aber noch eine Resultatsverbesserung. Bester Torschütze gegen den Zweitligisten vor rund 3.500 Zuschauern in der ausverkauften Coburger Arena war Joan Canellas mit 6/4 Treffern.
Gastgeber nach 12 Minuten in Führung
Coburg hatte sich auf das Duell mit dem Rekord-Pokalsieger gefreut. Die Arena: ausverkauft. Die Stimmung: laut. Von den Rängen angetrieben agierte der Zweitligist in den ersten Minuten bissig in der Verteidigung, und im Abschluss sorgte Romas Kirveliavicius mit wuchtigen Würfen für Hochstimmung bei den Zuschauern. Mit einem Doppelschlag erzielte der erfahrene Bundesligaspieler das 6:5 für die Gastgeber. Zwölf Minuten waren da gespielt, und der THW reagierte abgeklärt: Canellas bediente Sprenger, der aus spitzem Winkel zum Ausgleich traf. Duvnjak bediente mit viel Übersicht erneut den Rechtsaußen zum 7:6 für den THW, Canellas verwandelte sicher vom Siebenmeterstrich und kurz darauf aus dem Rückraum: Mit einem 4:0-Lauf in vier Minuten hatten die "Zebras" die Verhältnisse zurecht gerückt.
Sieben Tore vor zur Pause
Weitere fünf Minuten blieb Coburg dran, dann zeigte Nikolas Katsigiannis einige spektakuläre Paraden. Zudem zwang die offensive Kieler Abwehr die Oberfranken, die ihre Halle "Hölle Nord" nennen, zu Fehlern. Die Konsequenz: Marko Vujin, Sprenger, Canellas und erneut Vujin erhöhten auf 14:8, und als Riehn die achtminütige Torflaute des Zweitligisten beendet hatte, sorgte Igor Anic mit einem Doppelschlag zum 16:9-Pausenstand für ein gutes schwarz-weißes Polster auf dem Weg ins DHB-Pokal-Viertelfinale.
Viertelfinal-Auslosung am Sonntag
Auf welchen Gegner die "Zebras" voraussichtlich am 16. Dezember im Viertelfinale treffen werden, wird erst am Sonntag feststehen: Die Auslosung für die finale Runde vor dem "Rewe Final Four" in Hamburg findet vor dem Spitzenspiel der DKB Handball-Bundesliga des THW Kiel bei den Füchsen Berlin statt. Gegen 16.45 Uhr überträgt Sport1 die Auslosung direkt aus der Max-Schmeling-Halle. Im Lostopf befinden sich dann neben dem THW Kiel der Titelverteidiger aus Flensburg (36:19-Kantersieg in Gummersbach), die MT Melsungen (28:22 in Hannover), Zweitligist GWD Minden um Ex-"Zebra" Kim Sonne (28:22 beim EHV Aue), der letztjährige Finalist SC Magdeburg (39:34-Sieg in Lübbecke), die Rhein-Neckar Löwen (29:23-Heimerfolg gegen die Füchse Berlin), Frisch Auf Göppingen (29:25 in Balingen) und der Bergische HC (24:19 in Nordhorn).
Linkshänder auf der Mittelposition
Eine Vorentscheidung war dies jedoch noch nicht. Mit neuem Selbstbewusstsein und einem starken Krechel im Tor kamen die Gastgeber zurück aus der Kabine. In Überzahl, vier Minuten lang mussten die Kieler nach zwei frühen Zeitstrafen mit einem Mann weniger agieren, kamen sie bis auf 11:16 an den THW heran. Der reagierte cool: Steffen Weinhold brach nach fünf Minuten den Torbann und bediente kurz darauf den nach dem Wechsel gekommenen Dragos Oprea zum 18:12, dem Duvnjak kurz darauf das 19:12 folgen ließ. Nach 38 Minuten hatten die "Zebras" den Ansturm des HSC ausgebremst und das Spiel wieder vollends unter Kontrolle. Jetzt wurde durchgewechselt: Der angeschlagene Canellas, der eine Hand schmerzhaft ins Gesicht bekommen hatte, blieb weitestgehend draußen. Die Mittelposition wurde durch Vujin oder Weinhold besetzt, der mit einem erneuten Doppelpack zum 22:14 (42.) die Führung ausbaute.
Ziel erreicht
Igor Anic ersetzte den Kapitän Rene Toft Hansen, und Erlend Mamelund kam nun für Duvnjak auch im Angriff zum Einsatz. Der Norweger war es auch, der mit dem 25:17 zehn Minuten vor dem Ende letzte Zweifel am Weiterkommen der "Zebras" ausräumte. Die ließen es in der Schlussphase kräfteschonend angehen, und mit einem Viererpack zwischen der 55. und 59. Minute belohnte sich der HSC für eine starke zweite Halbzeit. Für die "Zebras" war das Weiterkommen das erklärte Ziel - und das erreichten sie durch eine geschlossene Mannschaftsleistung, einen starken Schlussspurt in der ersten Hälfte und einem kontrollierten zweiten Durchgang ganz souverän.