Duvnjak führt neuformierten THW zum Sieg über VfL
Ehrung für zehn EM-Teilnehmer
Drei Neue im THW-Kader
Danach mussten sich die THW-Fans an viele neue Gesichter im schwarz-weißen Trikot gewöhnen: Durch die langfristigen Verletzungen von Patrick Wiencek, Rene Toft Hansen, Weinhold und Dissinger galt es, die helfenden Neuzugänge Nummer drei, vier und fünf zu begrüßen: Blazenko Lackovic, Brozovic und Dener Jaanimaa - alle in der EM-Pause verpflichtet und erst seit Kurzem im Training beim Rekordmeister - standen gegen den Altmeister aus Gummersbach erstmals im THW-Kader, Lackovic debütierte sogar von Beginn an und traf nach 11:51 Minuten erstmals als "Zebra" ins Tor.
THW läuft Rückstand hinterher
THW-Trainer Alfred Gislason musste sein Team in der EM-"Pause" gleich mehrfach umbauen. Und so stand beim Anpfiff eine Defensive auf dem Platz, die so noch kein Spiel und nur wenige Trainingseinheiten gemeinsam absolviert hatte. Mittendrin auch Igor Anic - allerdings kassierte der Kreisläufer nach 19 Minuten bereits seine zweite Zeitstrafe. Bis zu diesem Zeitpunkt war der THW Kiel, bei dem - verständliche - Abstimmungsprobleme im Angriff zu technischen Fehlern führten, einem Zwei-Tore-Rückstand hinterher gelaufen, hatte beim 7:7 (15.) durch Ekberg erstmals wieder ausgeglichen, geriet dann aber durch zwei verwandelte Siebenmeter von VfL-Neuzugang Kevin Schmidt wieder mit 7:9 ins Hintertreffen. In Unterzahl bediente Lackovic den an den Kreis eingelaufenen Ekberg zum 8:9, und kurz darauf erzielte Klein den Ausgleich (22.).
Doppelte Unterzahl weckt THW und seine Fans
Kurz nachdem Duvnjak die Zebras in Führung geworfen hatte, wurde es richtig turbulent: Erst musste Brozovic für zwei Minuten auf die Bank, 16 Sekunden später folgte ihm Mamelund. Die doppelte Überzahl war allerdings kein Vorteil für den VfL: Vielmehr weckte sie den THW und dessen bis dato verhaltenen Fans, die nun die numerische Unterzahl mit Unterstützung aufwogen. Erst schnappte sich Duvnjak einen Pass und traf im Gegenstoß zum 11:9, dann hielt Niklas Landin gegen Mark Bult - die Arena kochte. Nur ein Gegentor ließen die "Zebras" in dieser kniffligen Phase zu, und nach Kühns erstem Treffer zum 11:12 sorgten Lackovic und Klein bis zum Wechsel für eine Drei-Tore-Führung.
Mamelund muss früh passen
Mit Ekbergs spektakulärem Dreher in die kurze Ecke starteten die "Zebras" in den zweiten Abschnitt. Mit zwei schnellen Gegenstoß-Toren durch Marko Vujin und Klein erhöhten die Gastgeber die Schlagzahl auf 17:12. Dann musste Gislason erneut nachjustieren: Mamelund kassierte seine dritte Zeitstrafe und musste seinen Defensiv-Platz räumen, jetzt brachte Gislason seinen letzten verbliebenen Mann für die Abwehr-Mittelposition: Joan Canellas, von Rückenbeschwerden geplagt, stellte sich in den Dienst der Mannschaft. Das musste der Spanier auch, denn richtig abschütteln konnte der THW den VfL nicht. Das lag vor allem an Kühn: Der Gummersbacher Rückraumspieler traf im zweiten Abschnitt aus allen Lagen, erzielte sieben seiner acht Tore nach dem Wechsel.
Kühn hält VfL im Spiel
Kühn war es auch, der Gislason mit seinem Anschlusstor zum 17:19 (43.) zur Auszeit zwang. Dass Alexander Becker kurz darauf nach einem Foul ebenfalls die - zu harte - Rote Karte sah, schien dem THW in die Karten zu spielen: Ekberg verwandelte den fälligen Siebenmeter zum 20:17, und Vujin ließ krachend das 21:17 folgen. Nun hatten die "Zebras" auf jedes VfL-Tor eine prompte Antwort parat, zumal auch die Deckung zunehmend an Sicherheit gewann. Doch auch nach Ekbergs 25:19 (48.) war die Partie nicht vorentschieden: Kühn konterte zwei Mal, und als Duvnjak beim Wurf ungeahndet gefoult wurde und Pevnov den Gegenstoß zum 23:26 (52.) verwandelte, holte sich Gislason wegen Reklamierens die Gelbe Karte ab.