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THW gewinnt drittes Spiel innerhalb von sechs Tagen

Bundesliga

THW gewinnt drittes Spiel innerhalb von sechs Tagen

Der THW Kiel hat auch das dritte Spiel innerhalb von sechs Tagen erfolgreich bestritten: Gegen den TuS N-Lübbecke gewannen die Kieler am Mittwochabend nach einer spannenden Schlussphase mit 24:21. Erst eine Doppelparade des guten Andreas Palicka in der Schlussminute wischte letzte Zweifel an den zwei Punkten beiseite, die nach einer klaren 13:8-Pausenführung beim 19:18 (50.) aufgekommen waren. Joan Canellas erzielte in der zweiten Halbzeit fünf wichtige Tore und war mit insgesamt 6/3 Treffern bester Torschütze der "Zebras".

Palmarsson angeschlagen

Der THW Kiel hatte es zuvor versäumt, durch eine klarere Chancenverwertung das Spiel frühzeitig zu entscheiden. Vor allem der 2,08-Meter-Hüne Malte Semisch im Lübbecker Tor hielt seine Farben im Spiel: 21 Paraden, davon 15 in der zweiten Hälfte, brachten die Gäste im Verlauf der zweiten Halbzeit immer dichter heran. Ab der 40. Minute musste THW-Trainer Alfred Gislason neben den Langzeitverletzten Filip Jicha und Rasmus Lauge auch noch Aron Palmarsson ersetzen: Der Isländer hatte beim Erfolg in Berlin ein Knie in die Hüfte gerammt bekommen, war angeschlagen in die Partie gegangen und musste zwanzig Minuten vor dem Ende passen.

Linkshänder erzielen ersten sechs Treffer

Der THW startete gut in die Partie - vor allem die Linkshänder und Torwart Andreas Palicka drückten den ersten Minuten ihren Stempel auf. Die ersten sechs Tore fielen durch Linkshänder, wobei neben Steffen Weinhold auch Christian Sprenger aus dem Rückraum (!) überzeugte. Als dann Dominik Klein Semisch mit einem Heber (!) zum 7:3 (12.) überlistete, schienen die Kieler auf Kurs Kantersieg. Auch, weil den Gästen nicht viel einfiel. Und auch, weil der TuS zunächst offenbar auf Schadensbegrenzung aus war. Die "Zebras" verpassten es allerdings in der Folge, den Vorsprung deutlich klarer zu gestalten. Nahezu jeder Kieler trug sich in die Fahrkartenliste ein, und so dauerte es bis zur 18. Minute, ehe Rene Toft Hansen, Canellas im Gegenstoß und Weinhold nach Canellas-Pass die Führung auf 12:6 ausbauten. Allerdings: Die von TuS-Trainer Dirk Beuchler genommene Auszeit zeigte Wirkung, seine Mannen verkürzten auf 8:12, ehe Rune Dahmke mit seinem ersten Bundesliga-Heimtor für einen ersten Stimmungshöhepunkt zum 13:8 sorgte.

Lübbecke ist dran

Nach dem Wechsel hielten die "Zebras" den Vorsprung zunächst konstant. Allerdings: Schon in den ersten Minuten der zweiten Halbzeit wurde Semisch allmählich zum Alptraum der Kieler Werfer. Als sich der TuS-Torhüter fünf Minuten lang überhaupt nicht mehr bezwingen ließ, war Lübbecke beim 14:16 durch Wöss urplötzlich wieder in Reichweite (42.). Gislason nahm die Auszeit, brachte Weinhold für Vujin und wenig später Palicka für den nach dem Wechsel gekommenen, aber glücklosen Sjöstrand.

Canellas dreht auf

Doch der TuS glaubte nun an seine Chance: Vukovic erzielte trocken das 15:17, ehe der sechsfache Torschütze Remer in der 47. Minute gar das 18:19 erzielte. Nun wachten auch die THW-Fans auf, unterstützten ihre Mannschaft in den spannenden letzten Minuten - indes: Die Ostwestfalen ließen sich nicht mehr abschütteln. Auch, weil Semisch weiter glänzend spielte. Aber auch, weil dem THW-Angriff die Durchschlagskraft fehlte. Die kam dann mit Joan Canellas: Der Spanier holte nach dem 19:20-Anschlusstreffer der Gäste einen Siebenmeter heraus und verwandelte sicher zum 21:19, nach Remers erneutem Anschluss war Canellas erneut vom Siebenmeterstrich erfolgreich (57.), um dann eine Fackel zum 23:20 ins lange Eck zu feuern (58.). 

Palle macht den Deckel drauf

Doch der Sieg war damit noch immer nicht in trockenen Tüchern: Noch einmal verkürzte Wöss, und mit einer offenen Deckung setzten die Gäste den THW unter Druck. Die kamen nach der letzten von insgesamt 21 Semisch-Paraden wieder in Ballbesitz, aber Andreas Palicka machte mit einer Doppelparade gegen Vukovic und Remer den Deckel auf zwei Punkte, der abschließende Treffer von Niclas Ekberg sorgte für ein versöhnliches Ende eines zum Teil Nerven aufreibenden Abends.

Jetzt nach Skopje

Nach dem dritten Sieg innerhalb von sechs Tagen stehen nun noch drei weitere Partien in drei Wettbewerben im Oktober an. Die nächste Herausforderung ist das Auswärtsspiel im Hexenkessel von Skopje (Sonnabend, 21 Uhr, live in Sky Sport), zu dem die Kieler eigentlich am Donnerstag via Wien aufbrechen wollten. Der Pilotenstreik bei Germanwings machte durch diesen Plan allerdings einen Strich, sodass die "Zebras" wahrscheinlich nun erst am Freitag zur nachtschlafenden Zeit in Richtung Mazedonien aufbrechen werden.