Emil Madsen, Top-Torschütze des THW Kiel in der vergangenen Saison, wird dem amtierenden DHB-Pokalsieger und aktuellen Tabellenführer der DAIKIN Handball-Bundesliga aller Voraussicht nach in diesem Kalenderjahr nicht mehr helfen können. Der 24-jährige dänische Nationalspieler erlitt als Spätfolge einer Verletzung im Trainingslager eine Knorpelblessur im rechten Knie.
Konservative Behandlung
Emil Madsen hatte zuletzt aufgrund von Knieschmerzen, die unter Vollbelastung auftraten, nicht mehr trainieren und spielen können. Die Beschwerden seien auf eine Knorpelverletzung im rechten Knie zurückzuführen, wie THW-Mannschaftsarzt Dr. Philip Lübke diagnostizierte. "Wir haben uns nach der Diagnose intensiv mit der medizinischen Abteilung der dänischen Nationalmannschaft und nationalen Experten ausgetauscht und einen Rehabilitationsplan unter unserer Federführung abgestimmt", berichtet Dr. Lübke. Dieser sieht eine konservative Behandlung ohne operative Maßnahmen vor. "Für uns steht im Vordergrund, dass Emils Knie möglichst schonend wieder voll belastbar wird. Wir wollen das hohe Regenerationspotenzial des jungen Spielers nutzen, damit am Ende einer langen Karriere von Emil nichts im Wege stehen sollte."
Erneuter personeller Rückschlag
Für die Kieler Mannschaft, die weiterhin auch auf die Langzeitverletzten Gonzalo Perez de Vargas und Hendrik Pekeler verzichten muss, ist der Ausfall ihres Leistungsträgers erneut ein personeller Rückschlag. "Emil ist ein Weltklassemann. Wenn er nicht spielen kann, ist das für uns ein brutaler Verlust", sagt THW-Trainer Filip Jicha, der jetzt mit Harald Reinkind nur noch einen erfahrenen Linkshänder im Kader hat. "Für ihn bietet sich nun die Möglichkeit, seine lange, mehr als einjährige Verletzungspause abzuschütteln und zurück zu alter Stärke zu finden." Eine kurzfristige Nachverpflichtung schließt THW-Geschäftsführer Viktor Szilagyi vorerst aus: "Wir werden den Therapieverlauf bei Emil natürlich intensiv beobachten und gegebenenfalls agieren."