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32:31 gegen HBC Nantes: THW Kiel erreicht beim So-Tech Cup das Finale!

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32:31 gegen HBC Nantes: THW Kiel erreicht beim So-Tech Cup das Finale!

Der THW Kiel hat beim hochkarätig besetzten So-Tech Cup in Halle/Westfalen das Finale erreicht. In einem hart geführten, packenden Match besiegten die Zebras am frühen Samstagnachmittag den französischen Topclub HBC Nantes mit 32:31 (17:18). Beste Torschützen der Kieler waren die beiden Neuzugänge auf der rechten Seite: Bence Imre und Emil Madsen trafen je achtmal, Madsen wurde nach der Partie zum „Player of the match“ gewählt. Insgesamt präsentierten sich die Zebras deutlich spritziger als zuletzt bei der Niederlage gegen RK Zagreb im Trainingslager.

Einige Spieler angeschlagen nicht dabei

Am Freitagabend waren die Zebras nach dem Trainingslager in Graz in Halle eingetroffen. Via München und Hannover ging es zur OWL-Arena, in der die Zebras früher oft gegen den TBV Lemgo Lippe spielten. Eine Rückkehr an alte Wirkungsstätte unter anderem für THW-Trainer Filip Jicha, der einst mit Lemgo und dem THW Kiel in dem Tennisstadion spielte. Jicha musste gegen den HBC Nantes allerdings auf einige seiner Leistungsträger verzichten: Neben den Langzeitverletzten Harald Reinkind und Tomas Mrkva fehlten weiterhin Nikola Bilyk und Elias Ellefsen á Skipagötu. Und auch Hendrik Pekeler musste passen, er kam angeschlagen aus dem Trainingslager zurück.

THW Kiel erwischt Kaltstart

Die Zebras erwischten einen Kaltstart in der sonnengewärmten Arena, lagen schnell mit drei Toren zurück (9.) und hatten Probleme, Zugriff auf die Partie zu bekommen. Auch, weil zunächst die Trefferquote schwierig war. Nach 14 Minuten stand es 5:9, doch nun wurde das von Domagoj Duvnjak geführte Kieler Spiel sicherer. Hinten wurde unter Führung von Petter Överby und Patrick Wiencek ordentlich zugepackt, und vorn kämpften sich die Zebras immer mehr in die Begegnung, holten Siebenmeter um Siebenmeter heraus. Wie intensiv die Partie von beiden Seiten geführt wurde, zeigte sich in der 19. Minute, als de la Breteche den Zebra-Rechtsaußen Lukas Zerbe brutal abräumte und dafür vom nicht immer sicheren Gespann Thöne/Zupanovic die Rote Karte sah. Ärgerlich aber, dass der THW Kiel aus der doppelten Überzahl nicht mehr als den 10:11-Anschluss schaffte (20.).

Zebras laufen heiß

Doch die Schwarz-Weißen waren nun richtig heißgelaufen. Vor allen Dingen Bence Imre: Sicher vom Siebenmeterstrich führte er seine neuen Farben heran, traf nach einem artistischen Fang nach Bellahcene-Pass per Gegenstoß zum 12:12. Kurz darauf war es Karl Wallinius, der den THW Kiel erstmals in Führung brachte. Diese wuchs in den Folgeminuten auf 17:14 an, weil nun auch Eric Johansson und Magnus Landin ihre Würfe sicher im Tor unterbrachten. HBC-Torhüter Pesic brachte seinen Club dann aber mit einigen Paraden in Serie wieder heran: In die Pause nahmen die Zebras dennoch eine 18:17-Führung mit.

Ringen um jeden Zentimeter

Nach dem Wiederanpfiff blieb die Begegnung auf hohem Niveau, intensiv wurde um jeden Zentimeter gerungen. Die Zebras legten durch Duvnjak wieder eine Zwei-Tore-Führung vor (36.), Nantes glich aber wieder aus. Nun wurde Neuzugang Emil Madsen immer mehr zum Faktor, er traf nun in wichtigen Momenten von der Siebenmeter-Linie und krachend aus dem Feld: Acht Minuten vor dem Ende jagte er den Ball bei drohendem Zeitspiel zum 28:25 in die Maschen. Doch eine Vorentscheidung war auch das nicht – drei Minuten später glichen die Franzosen erneut aus.

Halbfinale wird zum Krimi

Der Halbfinal-Krimi ging in seine entscheidende Phase, und Andreas Wolff rückte immer mehr in den Mittelpunkt. Gegen Leopold hielt er einen Gegenstoß, und nach Madsens 31:30 (59.) hielt er gegen Riveras Siebenmeter die Führung fest. Weil ihn der Spanier dabei zentral im Gesicht traf, gab es die zweite rote Karte für den HBC Nantes. Madsen erhöhte auf 32:30, Bos verkürzte per Strafwurf. 15 Sekunden waren da noch zu spielen, die Kieler ließen die Zeit clever runterlaufen, sodass Bioscas finale Parade nichts mehr am Finaleinzug der Zebras änderte. "Es war wichtig, dass wir in der Vorbereitung jetzt auch ein Erfolgserlebnis feiern konnten", sagte Andreas Wolff, "man konnte viele gute Ansätze erkennen, und Emil hat ein richtig gutes Spiel gemacht. Aber natürlich hat auch noch nicht alles funktioniert, was wir uns vorgenommen hatten."

Jicha: "Bin stolz auf die Intensität"

"Ich bin wirklich stolz auf die Jungs, mit welcher Intensität dieses Spiel angegangen sind", sagte ein zufriedener Filip Jicha nach der Partie. "Wir haben Probleme mit angeschlagenen Spielern, aber ich habe gute Abläufe gesehen nach nur einer Woche Zusammenarbeit. Emil Madsen hat das sehr gut gemacht, er war sehr gefährlich, sehr frech. Auch die beiden Rechtsaußen gefielen mir sehr." Die Partie habe Champions-League-Niveau gehabt, so Jicha weiter. "Meine Jungs haben gegen diesen starken Gegner vieles von dem umsetzen können, was wir trainiert haben. Dass wir obendrein gewonnen haben, ist richtig wichtig für unser Mindset und den Weg, den wir gehen wollen." Im Finale treffen die Kieler am Sonntag um 15:30 Uhr auf die ungarische Weltklasse-Mannschaft aus Veszprem, die im zweiten Halbfinale die Füchse Berlin mit einem deutlichen 41:32-Erfolg in das Spiel um Platz drei (Sonntag, 12:30 Uhr) gegen Nantes schickten. Dyn und Sport1 übertragen das Finale live.

So-Tech Cup, Halbfinale: HBC Nantes – THW Kiel: 31:32 (17:18)

HBC Nantes: Pesic (1.-30., 7 Paraden), Biosca (31.-60., 10/2 Paraden); Milosavljev (1), Briet (2), Minne (4), Yoshida (1), Bonnefond, Rivera (5), Abdi (2), Avelange-Demouge (1), Tournat (5), Bos (4), de la Breteche, Gaber, Leopold(1), Odriozola (3), Simmonet, Wenkegheu-Tchambou; Trainer: Cojean
THW Kiel: Wolff (31.-60., 9/1 Paraden), Bellahcene (1.-30., 4/1 Paraden); Duvnjak (2), Landin (3), Överby (1), Wiencek (3), Pabst, Johansson (2), Dahmke (1), Zerbe (2), Kutz (n.e.), Madsen (8/4), Wallinius (2), Bilyk (n.e.) Imre (8/6); Trainer: Jicha

Schiedsrichter: Thöne / Zupanovic
Zeitstrafen: THW: 3 (Överby (8.), Wallinius (16.), Duvnjak (38.)) / Nantes: 2 (Gaber (19.), Bonnefond (26.))
Rote Karten: De la Breteche (19., grobes Foulspiel), Rivera (59., Unsportlichkeit)
Siebenmeter: THW: 12/10 (Biosca hält 2x Imre) / Nantes: 4/3 Bellahcene hält Rivera (23.), Wolff hält Rivera (59.))
Zuschauer: 4500 (OWL-Arena, Halle/Westfalen)