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Zebra-EM-Update: Deutschland steht trotz Niederlage gegen Kroatien im Halbfinale!

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Zebra-EM-Update: Deutschland steht trotz Niederlage gegen Kroatien im Halbfinale!

Tag der Entscheidung in der Kölner Hauptrunden-Gruppe I bei der Handball-Europameisterschaft: Weil Österreich sein letztes Spiel gegen Island verlor und Frankreich das Team aus Ungarn schlug, konnte Deutschland die Niederlage gegen Kroatien verschmerzen: Der Gastgeber steht im Halbfinale der EHF EURO 2024 und trifft dort am Freitag (20:30 Uhr) auf Weltmeister Dänemark! Das zweite Semi-Finale bestreiten Olympiasieger Frankreich und Europameister Schweden (Freitag, 17:45 Uhr). 

Österreich verliert gegen Island

Unglückliches Ende eines fantastischen Turniers der österreichischen Nationalmannschaft: Im letzten Hauptrunden-Spiel verloren die Österreicher nach einem erneuten Riesen-Kampf dem Team aus Island mit 24:26. Zur Pause hatten die Nord-Europäer scheinbar uneinholbar mit 14:8 geführt, ehe Torhüter Constantin Möstl wieder zu großer Form auflief: Seine insgesamt 20 Paraden machten den jungen Keeper nicht nur zum wiederholten Male zum "Player of the match", sondern ermöglichten seinem Team auch eine grandiose Aufholjagd. Angeführt vom Kieler Kapitän Nikola Bilyk, der in 47 Minuten Spielzeit viermal traf, und Kreisläufer Tobias Wagner drehten die Östereicher mit einem 7:0-Lauf zwischen der 32. und 43. Minute die Partie und gingen mit 16:15 in Führung. In einer nun komplett offenen Partie, in der Österreich bis zur 49. Minute vorn lag, war es dann die Weltklasse von Ex-Zebra Aron Palmarsson, die Island wieder in die Spur brachte. Palmarsson traf insgesamt sieben Mal und markierte drei Treffer davon gegen kräftemäßig nachlassende Österreicher in den Schlussminuten. Viggo Kristjansson machte in der 59. Minute mit seinem Tor zum 26:24 alles klar. In die Trauer nach dem Schlusspfiff, die Minimalchance aufs Halbfinale vergeben zu haben, mischte sich bei den Österreichern nach der letzten Sirene des Turniers der Stolz: Mit Platz sechs spielten Nikola Bilyk & Co. die beste EHF EURO in der Geschichte der Alpenrepublik.

Frankreich schlägt Ungarn

Auch der Olympiasieger leistete der deutschen Mannschaft Schützenhilfe: Nach dem hart erkämpften 35:32-Sieg Frankreichs über Ungarn stand der deutsche Halbfinal-Einzug fest. Die Franzosen standen bereits vor ihrem letzten Hauptrunden-Einsatz als Gruppensieger fest, und so wurde der bisher überragende THW-Torhüter Samir Bellahcene genau wie Superstar Nikola Karabatic geschont. Es entwickelte sich trotzdem eine packende Partie, in der die Ungarn nach einem Blitzstart mit 4:1 und 6:3 in Führung gingen. Frankreich konterte mit den starken Nedim Remili (8 Tore) und Dika Mem (7), nahm nach dem zwischenzeitlichen 20:14 (25.) immerhin noch eine 20:18-Führung mit in die Halbzeit. Auch nach dem Wechsel erwischten die Ungarn um ihren besten Torschützen, Szgeds Bence Banhidi (5), den besseren Start und glichen aus. In den letzten fünf Minuten der Partie gelang es den Franzosen dann doch noch, sich entscheidend abzusetzen. Spätestens nach Tournats 34:30 war die Messe gelesen - was von den 19750 Fans in der Kölner Lanxess Arena lautstark gefeiert war: Deutschland folgt Frankreich ins Halbfinale!

Deutschland verliert gegen Kroatien

Das letzte Hauptrunden-Spiel der deutschen Mannschaft gegen Kroatien wurde so von einem Finale zu einer eigentlich bedeutungslosen Partie - für beide Mannschaften ging es nur noch ums Prestige. Trotzdem ließ Bundestrainer Alfred Gislason im ersten Durchgang seine stärkste Sieben aufs Feld, die sich mit der jungen kroatischen Mannschaft ein erbitterten Kampf lieferte. Drei Tore in Folge von THW-Kapitän Domagoj Duvnjak, unterbrochen nur von Rune Dahmkes 10:11, brachten Kroatien mit 13:10 in Führung, was die deutsche Mannschaft mit einem Vier-Tore-Lauf bis zur Pause noch in eine eigene 14:13-Führung drehte. Die Geschichte des zweiten Durchgangs ist hingegen schnell erzählt: Gislason schonte nun im Hinblick auf das Halbfinale am Freitag seine Leistungsträger, und der "zweite Anzug" fand seinen Meister in Kroatiens Schlussmann Dominik Kuzmanovic: Mit 22 Paraden, viele davon gegen frei vor ihm auftauchende deutsche Werfer, entnervte er die DHB-Auswahl, mit sechs Treffern in Serie zog Kroatien vorentscheidend auf 25:19 (50.) davon. 

Vorfreude auf das Halbfinale

Am Ende stand ein 24:30 auf der Anzeigetafel - die erste Niederlage der deutschen Mannschaft überhaupt in der Kölner Lanxess Arena. Gislason ärgerte sich nach dem Schlusspfiff: "Wir haben denjenigen Spielern eine Chance gegeben, die bisher wenig gespielt haben. Wir wollten die Last verteilen, weil wir in zwei Tagen gegen die Dänen spielen, die einen Tag mehr Zeit für die Vorbereitung haben. Leider haben wir zu viel verworfen, das ist dann auch ein Zeichen mangelnder Konzentration." THW-Linksaußen Rune Dahmke, der in der ersten Halbzeit eingesetzt wurde und insgesamt drei Treffer erzielte, sagte: "Es ist schon schade, dass wir vor ausverkauftem Haus nicht gewonnen haben. Das nimmt ein bisschen die Euphorie raus, obwohl wir den größten Erfolg seit vielen Jahren hätten feiern können." Mit Blick auf das Halbfinale am Freitag gegen den Weltmeister Dänemark erklärte Dahmke: "Gegen die verlierst du normalerweise acht von zehn Spielen. Aber wir haben 20.000 Fans im Rücken, haben nicht den größten Druck. Warum also sollten wir Freitag nicht eines dieser Spiele erwischen, die man gegen Dänemark gewinnen kann?" Die Partie gegen Dänemark wird Freitagum 20:30 Uhr angepfiffen, das ZDF und Dyn  übertragen live. Das zweite Halbfinale zwischen Frankreich und Schweden (17:45 Uhr) wird ebenfalls von Dyn  gezeigt. Zudem bietet das ZDF in seiner Mediathek einen kostenlosen Livestream an. 

Fotos: Sascha Klahn