Emotionaler Abschied in Kiel: Hendrik Pekeler sagt “Tschüss, Nationalmannschaft”

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Emotionaler Abschied in Kiel: Hendrik Pekeler sagt Tschüss Nationalmannschaft

35:31-Sieg gegen Portugal, eine EM-reife Atmosphäre in der Kieler Wunderino Arena, die einmal mehr die Frage aufwarf, warum der DHB bei großen Turnieren einen weiten Bogen um die Kathedrale des Handballs macht: 9.113 Zuschauer feierten in Kiel beim letzten Test vor der EHF EURO 2024 die deutsche Handball-Nationalmannschaft und einen, der künftig nur noch im äußersten Notfall das DHB-Trikot mit der Nummer "13" überstreifen wird: Hendrik Pekeler verabschiedete sich in "seiner Halle" offiziell von der Nationalmannschaft.

122 Länderspiele für Deutschland

Der Jubel nach dem nie gefährdeten Test-Erfolg gegen Portugal war gerade verklungen, als es emotional wurde: Durch das Spalier der DHB-Nationalspieler und unter dem Applaus auch des gegnerischen Teams betrat Hendrik Pekeler das Feld - begleitet von seinen drei kleinen Töchtern. Von Bundestrainer Alfred Gislason, der Pekeler einst zum THW Kiel geholt hatte, gab es eine innige Umarmung, ehe unter dem Jubel der Fans noch einmal herausragende Szenen der langen Nationalmannschaftskarriere des Kieler Kreisläufers gezeigt wurden. Am 14. März 2012 hatte der heute 32-jährige in Mannheim gegen Island sein erstes Länderspiel bestritten, in Kiel schloss sich beinahe zwölf Jahre später der Kreis. Nach 122 Länderspielen mit 210 Toren sagte "Peke" Tschüss zur DHB-Auswahl.

Pekeler: "Unheimliche Ehre, mein Vaterland vertreten zu dürfen"

"Das ist eine lange Zeit", blickte Pekeler zurück, bevor er mit "Peke"-Sprechchören gefeiert wurde. Seine größten Momente im DHB-Trikot? "Mein erstes Länderspiel in Mannheim, das Finale der EM 2016 und die Weltmeisterschaft in Deutschland 2019." 2016 hatte der A-Jugend-Europameister (2008) und Junioren-Weltmeister (2011) mit der deutschen Mannschaft sensationell EM-Gold in Polen gewonnen, später bei den Olympischen Spielen in Brasilien zudem die Bronzemedaille geholt. Die größten Erfolge in der Nationalmannschaftskarriere des Kreisläufers, der bei der EM 2020 zudem ins Allstar-Team berufen wurde. "Es war für mich immer eine unheimliche Ehre, mein Vaterland auf dem Handballfeld vertreten zu dürfen", erklärte der Schleswig-Holsteiner. "Es macht mich stolz, für den DHB gespielt zu haben. Und ich bin froh, dass ich heute vom DHB diese Verabschiedung bekommen habe."

Kromer: "Herz, Kopf und Körper in den Dienst der Mannschaft gestellt"

Für den DHB würdigte Vorstand Sport Axel Kromer den Kieler Kreisläufer: "Peke hat Herz, Kopf und Körper in den Dienst der Mannschaft gestellt. Danke für die Leidenschaft und die Emotionen, die du in die Mannschaft gebracht hast, und das Mitreißen. Es ist gut zu wissen, dass du uns im allergrößten Notfall noch mal helfen würdest. Danke für alles, Peke!" Pekeler, der sich zuletzt nach einer schweren Achillessehnen-Operation zurück auf das Feld kämpfte, wird sich künftig komplett auf seinen Heimatverein THW Kiel konzentrieren, was auch seine EM-Planungen für die kommenden Wochen prägt: "Ich werde beim Auftaktspiel in Düsseldorf als Zuschauer dabei sein, danach bestimmt der Trainingsplan beim THW Kiel meinen Alltag", lachte Pekeler, der natürlich trotzdem der DHB-Auswahl die Daumen drücken wird: "Ich hoffe, die Jungs werde von der Euphorie gepackt und erwischen die Welle. Und ich hoffe, dass wir alle die deutsche Nationalmannschaft im Halbfinale sehen werden!" Dann allerdings ohne "Peke", der seine Karriere in der DHB-Auswahl nun endgültig beendet hat: Danke für zwölf Jahre Einsatz für Deutschland, "Peke"!