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För de Küste: THW Kiel geht mit erfahrenen Tauchern auf Geisternetz-Jagd vor Laboe

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För de Küste: THW Kiel geht mit erfahrenen Tauchern auf Geisternetz-Jagd vor Laboe

Das Forschungsschiff „Schall“ als Basis, eine hochmotivierte Crew aus erfahrenen Tauchern und Helfern, interessierte Zebras und „För de Küste“-Partner: Am Wochenende ging es auf schwarz-weiße Geisternetz-Jagd in der Ostsee vor Laboe. Das vom Handball-Rekordmeister initiierte Projekt „För de Küste“ zum Schutz der Meere und der Küsten vor der eigenen Haustür hat seine bisher umfangreichste Aktion erfolgreich abgeschlossen.

Spendengelder machen Fahrt möglich

Die Taucher holten Netze und Seile aus der Ostsee

Im vergangenen Herbst waren rund um den „För de Küste“-Spieltag der Zebras durch Verkäufe und Versteigerungen des farbigen Sondertrikots rund 23.000 Euro für Ghost Diving Germany e.V. zusammengekommen. Spendengelder, mit dem der gemeinnützige Verein nun die zweitägige Geisternetz-Jagd vor Laboe finanzierte und unter anderem das Forschungsschiff „Schall“ chartern konnte. Dank des an Bord befindlichen Krans diente das sonst für die Meeresforschung oder die Erkundung von Offshore-Windparks eingesetzte Schiff als Basis der Taucher und auch als Zwischenlager für die geborgenen Fischernetze und Schleppnetzseile. Diese stellen ein zunehmendes Problem für die Ostsee dar: Nach Expertenschätzungen landen jedes Jahr zwischen fünf- und zehntausend Fischernetze und Netzteile in der Ostsee. Sie gehen beim Fischen verloren oder werden bei Stürmen oder Unfällen über Bord gespült und so zu „Geisternetzen“, die zur tödlichen Falle für Fische und andere Meeresbewohner werden, die sich darin verfangen. Darüber hinaus zersetzen sich die Netze im Laufe der Zeit und tragen so zu Verschmutzung der Meere durch Mikroplastik bei – wenn sie denn nicht geborgen werden.

Herausfordernde Bedingungen vor Laboe

Mit dem Schlauchboot ging es hinaus

Dies hat sich der gemeinnützige Verein Ghost Diving Germany e.V. zur Aufgabe gemacht. In ihrer Freizeit gehen die sehr gut ausgebildeten und erfahrenen technischen Taucher auf Geisternetz-Jagd – wie am Sonnabend und Sonntag dank der „För de Küste“-Spendenaktion direkt vor Laboe. Mögliche Geisternetz-Standorte waren im Vorfeld der Aktion lokalisiert worden, von der „Schall“ aus machten sich die Tauch-Teams mit Schlauchbooten auf den Weg. Bei traumhaften Wetterbedingungen über, aber schlechter Sicht unter Wasser wurde die Bergungsmission für die 15 Taucher und Helfer von Ghost Diving Germany e.V. zu einer echten Herausforderung, die sie jedoch routiniert meisterten: Rund eine halbe Tonne Netze und Seile wurden geborgen.

Wallinus, Gurbindo und Schwormstede mit an Bord

Eduardo Gurbindo und Luca Schwormstede an Bord der "Schall"

Von der Arbeit der Ehrenamtlichen überzeugten sich die THW-Profis Karl Wallinius, Eduardo Gurbindo und Luca Schwormstede, Marketingleiterin Stefanie Klaunig und einige Vertreter von „För de Küste“-Initiatoren und -Partnern direkt persönlich vor Ort und konnten viele Fragen zur ihrer oft mühsamen Arbeit stellen. „Es ist großartig zu erleben, wie wir als Profi-Handballclub mit unserem Projekt konkret und lokal helfen können“, sagte Stefanie Klaunig bei der Geisternetz-Bergung, und fügte an: „Wir haben uns vor einem Jahr mit ‚För de Küste‘ auf den Weg gemacht, haben dabei Partner und unsere Fans mitgenommen und für viel Aufmerksamkeit für den Schutz der Meere und Küsten gesorgt.“ Die vor Laboe geborgenen Netze werden jetzt von Bracenet, einem der Initiatoren des „För de Küste“-Projekts, zu Fanartikeln des Handball-Rekordmeisters verarbeitet, berichtete Klaunig weiter. „Den ersten ‚För de Küste‘-Spieltag mit den vielen Spenden der THW-Fans zu solch einem erfolgreichen Abschluss zu bringen, macht uns dankbar und stolz. Es ist gleichzeitig ein riesiger Ansporn, unseren Weg weiterzugehen, das Netzwerk „för de Küste“ auszubauen und uns für das einzusetzen, was direkt vor unserer Haustür passiert. Denn als THW sind wir nicht nur Kiel, sondern gemeinsam mit vielen Partnern auch ‚för de Küste‘!“