Ein Jahrhundert Handball: Zebra-Ausstellung im Warleberger Hof eröffnet
Im Oktober 2023 jährt sich das erste Handball-Spiel des Turnvereins Hassee-Winterbek Kiel zum 100. Mal. Eine beeindruckende Ausstellung im Stadtmuseum Warleberger Hof widmet sich bis Ende Januar der spannenden Historie der Zebras. Zur Eröffnung kamen viele Protagonisten einer der größten Erfolgsgeschichten des deutschen Sports.
Ausstellung bis zum 28. Januar
"Wer über den THW Kiel spricht, spricht über Rekorde", eröffnete Stadtpräsident Hans-Werner Tovar am vergangenen Sonntag die Ausstellung "Zebras - Ein Jahrhundert Handball" im Stadtmuseum Warleberger Hof. Tovar berichtete, er habe als gebürtiger Kölner nach seiner Ankunft in Kiel nicht lange gebraucht, um festzustellen, "dass der THW den gleichen Stellenwert in Kiel hat wie der FC und der Karneval zusammen in Köln." Doch wie wurde aus dem kleinen Verein vor den Toren Kiels die erfolgreichste Handballmannschaft Deutschlands? Antworten auf diese Frage kann man bis zum 28. Januar 2024 zu den Öffnungszeiten (Dienstag bis Sonntag, 10 bis 18 Uhr) im Stadtmuseum Warleberger Hof (Dänische Straße 19) finden. Der Eintritt ist frei.
Klassentreffen Kieler Handballgrößen
Die Eröffnung der historischen Schau war ein bisschen wie das Klassentreffen Kieler Handball-Größen. Während die aktuelle Mannschaft in Gummersbach weilte, erinnerten sich Torhüter Holger Oertel, der spätere Spielertrainer Gerd "Huschel" Welz (Foto oben) und Hartwig "Stummy" Moll (Foto, rechts) vor dem Selfie-Spot, bei dem man sich bildlich in die Ostseehalle anno 1974 zurückversetzen kann, an das mit 18:19 knapp verlorene Duell gegen die Gummersbacher Legenden um Heiner Brand, Joachim Deckarm und "Hansi" Schmidt. Währenddessen hörte Dierk Berner (Foto, links) an der Audio-Station, was für Geschichten der Handball beim THW Kiel über die Jahrzehnte schrieb. Da staunte Winfried "Winnie" Kröger, dass sein langgehegter Traum eines THW-Museums zumindest temporär in Erfüllung gegangen ist. Holger Hartmann, Heiko Knudsen, Olaf Berner und Dr. Bernd Struck fachsimpelten über Vergangenes und Aktuelles beim THW Kiel. Auch der ehemalige Manager und heutige HBL-Präsident Uwe Schwenker ließ es sich nicht nehmen, als einer der ersten die Ausstellung auf sich wirken zu lassen. Uwe Dahlinger, Sohn der Legende Hein, ging unterdessen in Begleitung des nach seinem Vater benannten THW-Kultmaskottchen Hein Daddel durch die Räume des Stadtmuseums.
"Der THW ist ein großer Player der Kieler Stadtgeschichte"
"Das größte Erfolgsgeheimnis des Sports ist, dass er wie eine Maschine Geschichten produziert", begrüßte Ausstellungs-Kurator Erik Eggers die Gäste, und erklärte: "Die sensationellen Erfolge des THW Kiel färbten überaus positiv auf die Stadt ab. Diese Strahlkraft für die Stadt allein würde diese Ausstellung rechtfertigen." Museumsdirektorin Dr. Sonja Kinzler erinnerte daran, dass der Sport im Museumsbetrieb bisher kaum eine Rolle gespielt habe. "Aber der THW Kiel ist ein großer Player der Kieler Stadtgeschichte, deshalb war es uns wichtig, dass die Ausstellung dokumentarisch und nostalgisch arbeitet. Die Ausstellung soll für alle sein - für die größten THW-Fans genauso wie für Neugierige!"
Eine Ausstellung "auf Triple-Niveau"
Und so erzählen viele ungewöhnliche Exponate von einer großen Erfolgsgeschichte und der Leidenschaft der Fans. So zeigt die Schau den Ball aus dem Endspiel um die Deutsche Meisterschaft 1962 oder den mächtigen Champions-League-Pokal von 2007 - aber auch die Trillerpfeife, die der ehemalige Trainer Noka Serdarusic im Training nutzte. Besucher können im Erinnerungsalbum Hein Dahlingers ebenso blättern wie im sensationellen Tagebuch von Heinz-Georg Sievers, das eindringlich den Nachkriegsalltag der Handballer beschreibt. Vor allem aber können THW-Fans unter www.thw-geschichten.de ihre eigenen Erinnerungen an besondere Momente von und mit den Zebras teilen - und werden damit selbst zu einem Teil der Ausstellung. Stadtpräsident Hans-Werner Tovar freut sich auf jeden Fall auf die nächsten Kapitel der Kieler Erfolgsgeschichte THW: "Vor uns liegen spannende Handballwochen und hoffentlich die nächsten Titel der Zebras für die Rekordsammlung. Die Ausstellung im Warleberger Hof hat auf jeden Fall Triple-Niveau!"
Fotos: Stadtarchiv / THW Kiel
