Sander Sagosen: “Ich fühle mich in Kiel jetzt schon zu Hause”

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Sander Sagosen: "Ich fühle mich in Kiel jetzt schon zu Hause"

Seit dem 1. Juli ist Sander Sagosen ein Zebra. Der 24-jährige norwegische Rückraumspieler, den die IHF für die Wahl zum "Welthandballer 2019" nominiert hat (siehe Extra-Artikel), nutzt aktuell die Zeit bis zum Heimaturlaub und Trainingsstart, um sich schon einmal in Kiel einzurichten und umzuschauen. Wie es ihm dabei bislang ergangen ist, erzählt er im Interview. 

Erste Aufgaben in Kiel: Anmelden und einrichten

Im März 2019 wurde sein Wechsel bekannt, jetzt ist er Kieler: Sander Sagosen

Sander, herzlich willkommen in Kiel! Wie waren die ersten Tage?
Sander Sagosen: Vor allem geprägt vom Umzug und dem Einrichten der Wohnung - mit allem, was dazu gehört. Meine Freundin Hanna und ich waren in einem schwedischen Möbelhaus, haben uns ums Internet und ein Auto gekümmert. Und natürlich musste ich mich auch bei der Stadt anmelden. Ich bin jetzt auch offiziell Kieler!

Was ist der größte Unterschied zu eurem bisherigen Wohnort Paris?
Hier ist es viel ruhiger und grüner, es gibt viel weniger Verkehr, viel weniger Trubel. Ich mag das. Von meiner Heimat Norwegen bin ich es gewohnt, immer in der Nähe des Wassers zu sein. Jetzt kann ich von meiner Wohnung in Kiel aus die Förde sehen – ein einmaliger Blick. Wahrscheinlich ist das auch einer der Gründe, warum ich mich nach ein paar Tagen in Kiel jetzt schon zu Hause fühle. 

Wie war der Empfang?
Alle, die ich bisher getroffen habe, waren sehr nett. Im Club hat uns wirklich jeder seine Hilfe angeboten, und wir sind mit offenen Armen empfangen worden. Schön ist es zudem, dass mit Rune (Dahmke, Anm. d. Redaktion) einer meiner inzwischen besten Freunde hier wirklich alles kennt. Das gibt zusätzliche Sicherheit.

"Mein Traum erfüllt sich jetzt"

Zum Sportlichen: Ganz Handball-Deutschland schaut auf Sander Sagosen. Spürst Du den Druck?
Ich weiß um die großen Erwartungen. Ich bin zum Deutschen Meister gewechselt, dessen Mannschaft fast komplett zusammengeblieben ist. Aber Druck von außen verspüre ich nicht, letztlich mache ich mir selbst den größten Druck. Ich glaube an meine Qualitäten, die Mannschaft und den THW Kiel. Der THW Kiel ist der größte Club der Welt, und er hat derzeit die vielleicht beste Mannschaft der Welt. Durch die Corona-Pandemie haben wir gleich in meinem ersten Jahr die Möglichkeit, fünf oder sechs Trophäen für den THW Kiel zu gewinnen. Das wird richtig schwer, aber es ist mein Ziel. Dafür will ich alles geben, auch wenn ich sicherlich ein wenig Zeit benötige, um mich an die Handball-Bundesliga zu gewöhnen. Es war immer mein Traum, in dieser Liga zu spielen. Und dieser erfüllt sich jetzt.

Hast Du in letzter Zeit viele Spiele des THW Kiel gesehen?
Ja, eigentlich alle Spiele, die man bei Sky live verfolgen konnte. Ich habe gesehen, dass der THW Kiel im letzten Jahr das beste Defensiv-Team der Welt war. Wie Filip es geschafft hat, nahezu ohne Qualitätsverlust zwischen 5-1-, 3-2-1- und 6-0-Abwehr zu wechseln, war beeindruckend. Hinzu kommen eines der besten Torhütergespanne der Welt, die Qualität im Gegenstoß-Spiel und im Angriff. Das war sehr stark.  

Wie verbringst Du jetzt die Zeit bis zum Trainingsauftakt Anfang August?
Ich bleibe noch ein paar Tage in Kiel, bis in der Wohnung alles fertig ist. Dann hoffe ich, noch ein, zwei Wochen in Norwegen verbringen zu können, um meine Familie zu sehen. Denn wenn die Saison erst einmal läuft, wird kaum noch Zeit für einen Besuch bleiben. Und natürlich halte ich mich fit, um bereit für die Vorbereitung zu sein.