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Olympia: Deutschland gewinnt zweites Vorrundenspiel

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Olympia: Deutschland gewinnt zweites Vorrundenspiel

Die deutsche Nationalmannschaft hat das zweite Spiel des olympischen Handballturniers gewonnen. Zwei Tage nach dem 32:29-Auftaktsieg gegen Schweden gewann die DHB-Auswahl eine hektische Partie gegen Polen mit dem gleichen Resultat: Nach 60 spannenden Minuten, in denen der Kieler Keeper Andreas Wolff seiner Mannschaft ein starker Rückhalt war, stand es ebenfalls 32:29 (16:14). Die besten Werfer des deutschen Teams waren Kapitän Uwe Gensheimer, Fabian Wiede und Julius Kühn mit je fünf Toren. Durch den Erfolg machten die "Bad Boys" einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung Viertelfinale. 

Starker Beginn der DHB-Auswahl

Die Future-Arena in Rio war erneut zur frühen Stunde gut gefüllt - kein Wunder, gehört das Duell zwischen Deutschland und Polen doch bei großen Handballturnieren seit vielen Jahren zu den Klassikern. Und die deutsche Mannschaft war von Beginn an hellwach - Torhüter Andreas Wolff hielt gleich den ersten Siebenmeter von Bielecki und brachte die DHB-Auswahl mit einem Tor fast von der eigenen Grundlinie nach elf Minuten beim 6:3 erstmals mit drei Treffern in Führung. Dieser Vorsprung hielt bis zur 14. Minute - dann leistete sich die deutsche Mannschaft zwei Fehler im Angriff, die die Polen konsequent zum Anschluss nutzten. Bitter: In doppelter Überzahl kassierte der Europameister in der 21. Minute den 12:12-Ausgleich.

Rot für Dissinger

Die Partie, die anfangs von der polnischen Mannschaft extrem hart geführt wurde, nahm einen zunehmend hektischeren Verlauf. Ballverluste auf beiden Seiten, ein starker Szmal im Tor der Polen, ein sich gerade zum Ende der ersten Hälfte steigernder Wolff - all das führte zu einem Hin und Her auf dem Feld. Nach 24 Minuten dann war Schluss für Christian Dissinger. Er hatte Syprzak gefoult und erhielt dafür eine harte, aber vertretbare Rote Karte. Den fälligen Siebenmeter verwandelte Bielecki zum 14:14-Ausgleich. Dass die deutsche Mannschaft trotzdem mit einer Führung in die Pause gehen konnte, lag an einer aufmerksamen Deckungsreihe und einem klasse Wolff: Der Keeper hielt einen freien Bielecki-Wurf, und auch Szyba konnte den Kieler nicht überwinden. Im Gegenzug machte Wiede mit zwei wuchtigen Würfen kurzen Prozess - mit einem verdienten 16:14 für Deutschland wurden die Seiten gewechselt.

Olympia, 2. Spieltag: Deutschland - Polen: 32:29 (16:14)

Deutschland: Heinevetter, Wolff (1); Gensheimer (5/3), Lemke, Wiencek (3), Reichmann (2), Wiede (5), Pekeler (1), Strobel (2), Groetzki, Häfner (4), Kühn (5), Dissinger, Drux (4)
Polen: Szmal, Wyszomirski; Lijewski (3), Jachlewski (1), Krajewski (2), Bielecki (10/4), Wisniewski, Bartosz Jurecki (1), Michal Jurecki (3), Syprzak (4), Daszek (2), Kus, Gierak (2), Szyba (1)
Schiedsrichter: Raluy/Sabroso (Spanien)
Siebenmeter: 4/3:5/4 (Gensheimer und Bielecki verwerfen)
Zeitstrafen: 6/5 (2x Pekeler, 2x Häfner, Wiencek, Drux/Jachlewski, Bielecki, Wisniewski, M. Jurecki, Kus)
Rote Karte: Dissinger (24., grobes Foulspiel)
Spielfilm: 4:4 (8.), 6:4 (11.), 8:5 (13.), 11:11 (20.), 13:13 (24.) 16:14;20:15 (35.) 21:18 (40.), 22:21 (44.), 25:21 (47.), 28:23 (52.), 30:27 (56.), 32:29.
Zuschauer: ca 5.000 (Future-Arena, Rio de Janeiro (BRA)

Polnische Aufholjagd

Nach dem Seitenwechsel bestimmte die deutsche Mannschaft die Partie. Patrick Wiencek erhöhte direkt nach Wiederanpfiff auf 17:14, mit einem 4:1-Lauf zogen die "Bad Boys" bis zur 35. Minute auf 20:15 davon. Allerdings war das Spiel längst nicht entschieden: Immer wieder nutzten die Polen Ballverluste der zahlenmäßig aufgefüllten deutschen Angriffsreihe, um mit Treffern aus der eigenen Hälfte ins verwaiste DHB-Tor Druck aus auszuüben. Nach 45 Minuten waren die Polen wieder dran: Michal Jurecki traf zum 21:22. 

Jetzt gegen Brasilien

Die Aufholjagd stoppte einmal mehr Andreas Wolff: In Weltklasse-Manier parierte er einen Jurecki-Gegenstoß, auf der anderen Seite trafen Uwe Gensheimer, Kai Häfner und Tobias Reichmann zur wieder beruhigenderen 25:21-Führung (48.). Trotz vieler Gegentreffer ins leere Tor blieb Deutschland souverän. Spätestens nach Drux' Hammer in den Winkel zum 30:26 (55.) konnte an den zweiten Sieg im zweiten Olympia-Spiel geglaubt werden, den Deckel drauf machte Kühn mit seinen beiden Toren zum Endstand. Mit einem Sieg im nächsten Spiel könnte die DHB-Auswahl einen nächsten großen Schritt machen. Die Aufgabe am Donnerstag (21:40 Uhr, live im ZDF und im Onlinestream unter rio.zdf.de) ist allerdings erneut keine leichte: Dann wartet Gastgeber Brasilien mit mehr als 10.000 frenetischen Fans im Rücken auf die deutsche Mannschaft.  Foto: Getty Images / Elsa