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ZEBRA Journal: Diese Saison hatte es in sich

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ZEBRA Journal: Diese Saison hatte es in sich

Kiel, Rathausplatz, 2. Juni 2012. Erinnern Sie sich noch an diese beispiellose Nacht nach einem beispiellosen Erfolg. 20000 Fans feiern ihren THW, der Handballgeschichte geschrieben hat. Deutscher Meister zu Null, Champions-League- und Pokalsieger. Mehr geht nicht. Selbst die erfolgsverwöhnten Fans schwärmen in Superlativen. Die Spieler werden zu "Überfliegern" geadelt, als "unbesiegbar" verehrt. Es ist ein rauschendes und berauschendes Ende einer Saison, die man nicht vergisst. Und diesmal?

Editorial

Dieser Artikel ist im ZEBRA Journal der Kieler Nachrichten erschienenAm 5. Juni 2016 treffen sich immerhin 4000 treue Fans vor der Arena. Doch so richtig viel zu feiern gibt es nicht. Ein dritter Platz ist nun mal keine Meisterschaft. Und auch die Träume von Champions League und Pokal haben sich nicht erfüllt. Haken wir diese Saison also am besten ab und vergessen sie ganz schnell? Bitte nicht! Das ZEBRA Journal erzählt die Geschichte einer Saison, die auf ihre eigene Weise ganz besonders ist. Es ist eine Geschichte, die viel von dem erzählt, was großen Sport ausmacht. Sie erzählt von Träumen und Siegen (erinnern wir uns nur an die fantastischen Spiele gegen den FC Barcelona), von bewegenden Momenten (die Begegnung in Paris wenige Tage nach den verheerenden Anschlägen), aber auch von sportlichen Niederlagen, von Rückschlägen und Schmerzen. Davon hatte kaum eine andere Saison so viel wie diese. Und da war Haltung gefragt, Teamgeist, Leidenschaft und Willensstärke. Wie sonst schafft man es, immer wieder aufzustehen, auch wenn es gerade nicht so gut läuft wie erhofft? Wie sonst soll es gelingen, einer fast nicht enden wollenden Serie von Verletzungen zu trotzen und sich immer wieder selbst zu befeuern? Diese Saison hat dem THW und seinen Fans eine Menge abverlangt, der Liebe zum Handball aber keinen Abbruch getan. Im Gegenteil. Viele Leser haben es in ihren Kommentaren und ihren Briefen an die Redaktion auf einen kurzen Nenner gebracht: Warum sollte nicht auch der THW einmal verlieren? Solange die Mannschaft nicht aufgibt, ist alles gut. Genau so ist es. Am Ende der Saison stehen nicht die "Unbesiegbaren", dafür aber wahre Kämpfer, die niemals aufgaben. Und die vergisst man nicht.  (Von Bodo Stade, aus dem ZEBRA Journal der Kieler Nachrichten vom 18.6.2018)