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ZEBRA: Domagoj Duvnjak – der Motor

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ZEBRA: Domagoj Duvnjak - der Motor

Er ackert bis zum Umfallen und lässt sich nicht so leicht stoppen. Kiels Energiebündel Domagoj Duvnjak treibt die "Zebras" auf dem Feld Spiel für Spiel mit geballter Power an - er ist der THW-Motor!

Kraftakt um Kraftakt

Um das aufopferungsvolle Spiel von Domagoj Duvnjak, Kiels unermüdlichem Arbeiter im Rückraum, zu erkennen, reicht bereits ein kurzer Blick auf das Bundesligaspiel des THW Kiel bei den Füchsen Berlin Anfang November: Der Kroate war mit Magen-Darm-Problemen von der Förde an die Spree gereist, übergab sich sogar noch in der Kabine, ließ sich davon aber nicht stoppen. Ganz im Gegenteil. Wo andere kraftlos die Segel streichen würden, lieferte er ein Weltklasse-Spiel ab, als sei nichts Besonderes dabei. Acht Duvnjak-Tore standen am Ende auf dem Spielbericht, knapp ein Drittel aller Kieler Treffer. "Er war heute überragend", fasste Kiels Trainer Alfred Gislason diesen Kraftakt auf höchstem Niveau kurz und treffend zusammen - ein Urteil, das Gislason im weiteren Saisonverlauf wiederholt zu Protokoll geben konnte.

Domagoj Duvnjak über...

... schlafen und ausruhen: Sich richtig auszuruhen, ist gerade für uns Profisportler besonders wichtig. Denn wir brauchen die Ruhephasen zur Regeneration nach dem Training und den Spielen und zum Krafttanken. Ich ruhe mich viel aus und liebe es, zu schlafen! ... Ivano Balic:  Er ist ein unglaublich netter, guter Mensch und seit Jahren mein Vorbild. Er hat mir schon viel geholfen, und ich bin ihm sehr dankbar. Leider hat er im Sommer seine Karriere beendet. Seitdem ist er Koordinator beim kroatischen Handballverband. Wir arbeiten jetzt auf eine etwas andere und neue Weise zusammen, wenn ich als Spieler mit der Nationalmannschaft unterwegs bin. Das ist schon etwas komisch, aber wir sind ja beide Profis. ... Freundschaft: Meine Freunde sind mir in meinem Leben sehr, sehr wichtig. Seitdem ich Profihandballer bin, habe ich zusätzlich viele Freunde aus den unterschiedlichsten Ländern kennengelernt. ... Kroatien: Kroatien ist meine Heimat. Es ist ein wunderschönes Land, für mich persönlich ist es das schönste Land auf der ganzen Welt. Ich komme aus Dakovo, einem kleinen Ort im Osten Kroatiens, bin aber auch gerne in Dubrovnik an der Adria. Für dieses Land in der Nationalmannschaft zu spielen, macht mich wirklich sehr glücklich. ... Eitelkeit: Ich bin überhaupt nicht eitel. Mir ist es meistens total egal, wie ich aussehe. Ein Beispiel: Vor dem Beginn unserer Vorbereitung im Sommer war ich das erste Mal seit einer Ewigkeit mal wieder beim Friseur. ... Sport im TV: Ob Handball oder Basketball, ich sehe mir in meiner Freizeit jede Mannschaftssportart an. Mit meinem Teamkollegen und Freund Marko Vujin treffe ich mich häufiger mal, um mit ihm gemeinsam Handball zu schauen.

Duvnjak ackert für seine Farben

Seit dem Weggang von Filip Jicha im Sommer ist "Dule" der hauptamtliche Denker, Lenker und Motor des Kieler Angriffsspiels. Als der Kroate 2014 vom HSV aus Hamburg an die Förde wechselte, war er zweifelsohne schon ein Spieler auf sehr hohem Niveau - offiziell bestätigt durch die Wahlen zum "Welthandballer des Jahres 2013" und zum "Spieler der Bundesliga-Saison 2012/2013". In Kiel schraubte er seine Fähigkeiten auf dem Parkett aber noch einmal in höhere Sphären. Ohne Jicha im Team wurden andere in die Pflicht genommen, und Duvnjak ackert nun in jedem Spiel mit seinen Mannschaftskollegen für die Farben Schwarz und Weiß - seine Farben.

Bewunderer von Wislander, Olsson und Lövgren

Denn mit dem Wechsel zum THW Kiel erfüllte sich für ihn ein Kindheitstraum. Der kroatische Nationalspieler stammt aus einer handballbegeisterten Familie, durch die er schon früh mit seinem heutigen Arbeitgeber in Verbindung kam. Bereits als kleiner Junge im ostkroatischen Dakovo wurde Duvnjak zum Fan der Schleswig-Holsteiner. "Wir haben im Fernsehen den THW Kiel gesehen. Ich habe Spieler wie Magnus Wislander, Staffan Olsson oder Stefan Lövgren bewundert."

"Ich bin stolz, in Kiel zu spielen"

So sehen die Fans Domagoj Duvnjak am liebsten: Ausgelassen bejubelt der Kroate einen THW-SiegZu dieser Zeit spielte Duvnjak noch bei seinem Heimatverein RK Dakovo. Von da aus ging es für ihn 2003 mit 15 Jahren zum Haupstadtclub RK Zagreb. Gerade einmal 21 war Duvnjak, als er seine Bundesliga-Erfolgsgeschichte in Hamburg startete. Fünf Jahre lang trug er das Trikot der Hansestädter und gewann mit ihnen die Deutsche Meisterschaft, den DHB-Pokal und die Champions League. 2013 nahm er dann aber das Angebot seines Traumvereins an und wechselte ein Jahr später nach Kiel. "Ich bin sehr stolz, jetzt hier zu spielen. Das ist für jeden Handballer eine große Ehre."

Leidenschaft Schlafen

Eine andere große Leidenschaft Duvnjaks ist das Schlafen. "Ich schlafe sehr, sehr viel. Ich liebe es, zu schlafen", erklärt er das einfache, aber anscheinend sehr wirkungsvolle Erfolgsrezept seiner scheinbar unerschöpflichen Energie. Und mit dem Wissen, dass er mit seinen "Zebras" in der Bundesliga und in der Champions League noch viele Einsätze zum Laufen und Laufen und Laufen hat und mit seinem Team noch  im Rennen um die Spitzenplätze ist, lässt es sich für den kroatischen "Marathon-Mann" noch einmal um einiges besser schlummern. (Von Rika Finck, aus dem Arena-Magazin "ZEBRA" zum Bundesliga-Heimspiel gegen den HSV Hamburg im November 2015)

"Duracell-Dule" läuft, und läuft, und läuft

Zu Hamburger Zeiten hatte Duvnjak den Spitznamen "Duracell-Dule" verpasst bekommen, weil er, genau wie der Hase aus der Batteriewerbung, scheinbar unermüdlich in Bewegung ist. Der Name ist zwar nicht mit nach Kiel umgezogen, aber der 1,98-Meter-Mann läuft und läuft und läuft noch immer. Doch hilft der beste Motor nichts, wenn die Verzahnung zum Rest des Teams nicht funktioniert. Das Problem gibt es bei Duvnjak nicht. Er passte mit seiner bescheidenen, mannschaftsdienlichen Art von Beginn an in die Zebraherde und fügte sich schnell ins Team ein. Besonders mit einem seiner Rückraumkollegen verbindet ihn zudem eine tiefe Freundschaft: Mit dem Linkshänder Marko Vujin teilt er die gleiche große Leidenschaft für den Handball. Deshalb trifft sich der Kroate "Dule" regelmäßig mit dem Serben Vujin, um gemeinsam Handball zu schauen. Eine weitere Passion der beiden ist das gemeinsame Kaffee-Trinken.