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ZEBRA: Steffen Weinhold – Der harte Arbeiter

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ZEBRA: Steffen Weinhold - Der harte Arbeiter

Steffen Weinhold spielt in seiner zweiten Saison beim THW Kiel und hat sich durch seine geradlinige Art nicht nur in den Herzen der norddeutschen Fans einen Platz erspielt. Auch in der Nationalmannschaft ist er gesetzt.

Sympathisch-unaufgeregte Art

Wüsste man es nicht besser, könnte man denken, Steffen Weinhold hätte bereits sein ganzes Leben in Norddeutschland verbracht. Mit seiner sympathisch-unaufgeregten Art abseits des Spielfelds fügt er sich bei den Norddeutschen bestens ein, denen von außerhalb immer wieder nachgesagt wird, im Gegensatz zum Rest Deutschlands besonders ruhig - böse Zungen sagen "unterkühlt" - durchs Leben zu gehen. Seit 2014 ist der Franke, der in Fürth geboren wurde, ein Teil der Zebraherde, vorher aber hat er bereits zwei Jahre bei der SG Flensburg-Handewitt die gute schleswig-holsteinische Luft kennen und lieben gelernt.

Ehrlicher Arbeiter auf dem Spielfeld

Augen zu und durch: Steffen Weinhold spielt im Eins-gegen-Eins seine Stärken ausAuf dem Spielfeld zeigt sich der 29-Jährige als ehrlicher Arbeiter - ebenfalls ein Charakterzug, der häufig besonders den Norddeutschen zugeschrieben wird. Da sein Angriffsspiel aufgrund seiner, für einen Rückraumspieler eher geringen, Körpergröße von 1,91 Meter nicht daraus besteht, den Ball über die gegnerischen Abwehrreihen ins Tor zu wuchten, geht Weinhold den direkten Weg und kämpft sich cool und sehr energisch durch die Abwehr zum Wurf. Und dass das nicht immer einfach und schmerzfrei ist, spürt er in jedem Spiel am eigene Leib. Ein Schlag hier, ein Schubser da: Auf dem Weg zu den meisten seiner Tore lauern oft mehr Prüfungen als der griechische Held Herkules auf dem Weg zum Olymp zu überstehen hatte.

Weinhold beißt sich durch

Leitwolf der Nationalmannschaft: Steffen WeinholdDoch Weinhold beißt sich jedes Mal aufs Neue durch und scheint beim Abschluss jedes Mal vor Kraft zu explodieren. Ein charakteristisches Erkennungsmerkmal sind dabei seine aufgeblähten Wangen - gleich denen des Kugelfisches, der sich bei Gefahr aufpumpt, um seine Angreifer abzuschrecken. Sein harter Einsatz im Dienste der Mannschaft kommt nicht nur beim Kieler Publikum an: Der THW Kiel verlängerte den Vertrag mit Weinhold, der noch einen Kontrakt bis 2017 besaß, vorzeitig bis zum Jahr 2020. "Steffen ist ein großer Hoffnungsträger des Handballs in Deutschland und mittlerweile einer der begehrtesten Linkshänder der Welt. Er passt mit seiner gesamten Einstellung sportlich und menschlich zum THW Kiel und in unsere tolle Mannschaft", freut sich Kiels Geschäftsführer Thorsten Storm, so weit in die Zukunft hinein mit Weinhold planen zu können. 

Süddeutscher mit norddeutschem Gemüt

Steffen Weinhold hat sich in den eineinhalb Jahren, in denen er jetzt bereits das schwarz-weiße Trikot trägt, im Verein und in der Stadt bestens eingelebt. "Wir haben eine starke Mannschaft mit tollen Typen, in der ich mich sehr wohl fühle. Und ich mag das Leben in Kiel", bekräftigt Weinhold, "deshalb musste ich nicht lange überlegen, als das Angebot zur Vertragsverlängerung kam. Ich habe mit den 'Zebras' noch eine Menge vor." Und nicht nur der THW Kiel baut auf den Süddeutschen mit dem norddeutschen Gemüt. 

Leitwolf des DHB-Teams

Dieser Artikel ist im Arena-Magazin "ZEBRA" zum Heimspiel gegen die Rhein-Neckar Löwen erschienenAuch Bundestrainer Dagur Sigurdsson ist von Weinhold und seiner Art auf und abseits des Spielfelds überzeugt -  und verlieh ihm im vergangenen Jahr das Amt des Vize-Kapitäns. Bei der Europameisterschaft im kommenden Jahr wird Weinhold wohl noch mehr Verantwortung übernehmen, da der etatmäßige DHB-Kapitän Uwe Gensheimer mit einem Muskelfaserriss in der  rechten Wade verletzt ausfällt. Verantwortung für die Nationalmannschaft hat Weinhold bereits eindrucksvoll bei der Weltmeisterschaft im Januar in Katar übernommen, während der er zu einem der Leitwölfe des neuformierten DHB-Teams wurde.  Auch hier zeigt sich das unprätentiöse Gemüt Weinholds: "Letztendlich geht es ja nur darum, dass man das Spiel gewinnt. Und ich freue mich, wenn ich dem Team mit meiner Leistung dabei helfen kann." Und vielleicht hat neben der Arbeit seiner  schleswig-holsteinischen Trainer Ljubomir Vranjes, der ihn aus Großwallstadt nach Flensburg holte, und Alfred Gislason auch die steife norddeutsche Brise ihren Teil dazu beigetragen, dass Steffen Weinhold hier im Bundesland zwischen den Meeren zu einem der wichtigsten und konstantesten deutschen Spieler geformt wurde. (Von Rika Finck, aus dem THW-Arena-Magazin "ZEBRA")