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ZEBRA: Nikolas Katsigiannis – der Erfahrene

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ZEBRA: Nikolas Katsigiannis - der Erfahrene

Der irische Schriftsteller Oscar Wilde stellte treffend fest: "Erfahrungen sind Maßarbeit. Sie passen nur dem, der sie macht." Nikolas Katsigiannis, einer der vielen Neuzugänge des THW Kiel, hat in den vergangenen Jahren viele Erfahrungen sammeln können. Bei den "Zebras" möchte er eine neue hinzufügen: Auf dem Kieler Rathausplatz zu feiern!

Sieben Stationen bis zum "Zebra"-Trikot

Die "Zebras" sind nach der Ahlener SG, Eintracht Hildesheim, der HSG Nordhorn, GWD Minden, der TSV Hannover-Burgdorf, HBW Balingen-Weilstetten und HC Erlangen die achte Station, bei der der Torwart mit der markanten Frisur als Profi unter Vertrag steht. Eine Menge an Vereinen, die eines gemeinsam haben: Die Ambitionen, ganz oben mitzuspielen, sind oder waren bei den meisten Stationen nicht besonders ausgeprägt. Das ist beim Deutschen Rekordmeister bekanntermaßen anders.

Anderes Level

Und so zögerte Katsigiannis nicht, als das Angebot von der Förde kam - er wurde nicht enttäuscht. "Mir macht es hier in Kiel viel Spaß. Es ist alles genau so, wie ich es mir vorgestellt habe. Hier gibt es die Möglichkeit, jeden Tag professionell und auf sehr hohem Niveau zu arbeiten. Wir haben trotz der Belastung aus drei Wettbewerben ein sehr effektives und forderndes Training." Und nicht nur die Übungseinheiten unter Trainer Alfred Gislason finden auf einem anderen Level statt.

"Derbys sind keine normale Begegnung"

Auch seine erste Teilnahme am prestigeträchtigen Schleswig-Holstein-Derby in Flensburg Anfang September hat beim 1,94m-Mann bleibenden Eindruck hinterlassen. "Ich war ja nun schon öfter im Rahmen der Bundesliga in Flensburg. Da wurden wir meistens freundlich empfangen. Aber bei unserem Spiel dort war das nicht ganz so, wie ich es gewohnt war. Da merkt man sofort, dass das keine normale Begegnung ist. Ich bin ja auch keine 20 mehr und habe einiges erlebt. Aber das war wirklich etwas ganz anderes als die Derbys GWD Minden gegen den TuS N-Lübbecke, bei denen ich auf der Platte stand. Kiel gegen Flensburg - da herrscht ein viel höheres Niveau!" Auch, wenn der Empfang fürs Kieler Team in Flensburg nicht ganz so herzlich ausfiel. 

"In Kiel treffe ich auf Gleichgesinnte"

"Katze" ist begeistert von seinen neuen Mannschaftskollegen, mit denen er zum Teil schon zusammenspielte. Steffen Weinhold und Erlend Mamelund trugen, genau wie er, von 2007 bis 2009 das Trikot der HSG Nordhorn, und alle drei wurden gemeinsam EHF-Pokalsieger. "Ich fühle mich hier besonders wohl, weil ich in Kiel auf Gleichgesinnte treffe. Wir wollen hier nicht vorrangig Spaß im Training und eine tolle Zeit haben, sondern wir wollen Erfolge feiern." Erfolge, die in seiner Karriere bisher weitestgehend ausblieben. Auch das war ein Grund, es mit 33 Jahren noch einmal bei einem Spitzenclub zu versuchen und mit dem Dänen Niklas Landin das neue, auch optisch sehr ungleiche Torwart-Gespann bilden. Landin lässt sich seine Hosen verlängern, Katsigiannis trägt zur Arbeit markante Kniestrümpfe und hochgekrempelte Hosenbeine. Dass beide erst im Sommer in Kiel anheuerten und sich sowohl als Zwei-Mann-Team im Team finden und gleichzeitig auch die Mannschaftskollegen kennenlernen müssen, ist nichts Neues für Katsigiannis: "In der Situation, dass gleich zwei neue Torhüter zusammenkommen, war ich vorher auch schon einmal. Niklas ist ein vernünftiger Junge, mit dem du dich gut unterhalten kannst. Und wir beide sind ja auch nur Teil der Mannschaft."

"Die Fan-Unterstützung ist großartig!"

Ein entscheidender Mosaikstein im Gefüge des THW Kiel sind auch die Fans, die ihr Team bedingungslos unterstützen - und das auch auswärts zahlreich. "Die Fan-Unterstützung ist wirklich großartig, gerade bei Auswärtsspielen. Bei unserem Spiel in Dortmund gegen Gummersbach wirkte es fast wie ein Heimspiel. Wir bekommen das alles schon beim Aufwärmen mit. Ein wichtiger Faktor!" Die ersten Spiele hatten die Zuschauer in der Sparkassen-Arena noch ein paar Schwierigkeiten, seinen Namen flüssig auszusprechen, aber Fans aller Generationen haben gezeigt, dass selbst die schwierigsten Zungenbrecher-Namen schnell wie selbstverständlich über die Lippen kommen. Die Ex-Zebras Rusmir Delahmetovic, Piotr Przybecki und Gudjon Valur Sigurdsson können das bestätigen. Und seinen Spitznamen hat Nikolas Katsigiannis ja bereits nach Kiel mitgebracht: Herzlich willkommen im Team, "Katze!" (Aus dem Hallenmagazin "ZEBRA" zum Heimspiel gegen den SC Magdeburg am 20.09.2015)

Nikolas Katsigiannis über ...

GRIECHENLAND
Das ist die Heimat meines Vaters und ein tolles Urlaubsland mit einer interessanten Kultur. Bei uns zu Hause trafen immer schon zwei unterschiedliche Mentalitäten aufeinander. Auf der einen Seite meine Mutter, die sagte, dass man viel arbeiten muss, auf der anderen Seite die Lockerheit meines Vaters... NATIONALMANNSCHAFT
Für Deutschland zu spielen, ist noch immer mein Traum. Ich habe bisher zwar nur fünf Länderspiele machen dürfen, bin aber trotzdem sehr stolz darauf. ERFAHRUNGEN
Ich habe gemerkt, dass Erfahrungen, die ich als Torwart sammeln konnte, einen großen Unterschied ausmachen. Mittlerweile bewege ich mich ganz anders als zu Beginn meiner Karriere. Früher habe ich viel spekuliert - heute sehe ich, wo der Ball hingeht. Nervosität kenne ich aber heute auch noch - was gut ist. Denn wenn ich nervös bin, kann ich das in Aufmerksamkeit umleiten. FRISUREN
Ich gehe da nicht mit der Norm. Einige sagen bestimmt, dass ich mit kurzen Haaren besser aussähe, aber ich mag die langen Haare an mir. Und meiner Frau gefällt es auch. KATZE
Da viele Leute meinen Nachnamen Katsigiannis nicht aussprechen können, werde ich „Katze“ genannt. Spitznamen sucht man sich ja nicht aus, aber es gibt Namen aus Tierwelt, die ich schlimmer fände - Elefant zum Beispiel. TITEL
Bisher habe ich in meiner Karriere zwei richtig große Erfolge feiern können. Zum einen den Aufstieg in die erste Liga, zum anderen den Sieg im EHF-Pokal mit der HSG Nordhorn. In diesem Jahr habe ich die Chance, um alle drei Titel mitzuspielen. Es ist wirklich toll, jetzt in der Elite mitzumischen.