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Mittwoch ist Derby-Zeit: THW gegen Flensburg beim Super Cup

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Mittwoch ist Derby-Zeit: THW gegen Flensburg beim Super Cup

Im tiefen Süden eröffnet die DKB Handball-Bundesliga am Mittwoch offiziell ihre 50. Saison - und das mit einem Nord-Kracher: In der Stuttgarter Porsche-Arena kommt es beim "Pixum Super Cup" am Mittwoch (20.15 Uhr, live in Sport1) zum ewigjungen Derby zwischen dem Rekordmeister und Titelverteidiger THW Kiel und dem Pokalsieger SG Flensburg-Handewitt. Beide Teams haben ein Ziel: die 3,1 Kilogramm schwere Trophäe. 

6.500 Zuschauer: Ausverkauft!

Das Kräftemessen der beiden Titelfavoriten ist zugleich das erste Spiel der Saison, das ab 20.15 Uhr von Sport1 live übertragen wird. Aus der Porsche-Arena berichten Moderatorin Anett Sattler, Kommentator Markus Götz und Experte Stefan Kretzschmar - auf Sendung geht Sport1 mit einer umfassenden Vorberichterstattung bereits um 19.45 Uhr. Insgesamt rund 60 Journalisten werden vom Start in die Jubiläums-Saison der "stärksten Liga der Welt" beim "Pixum Super Cup" berichten. 6.500 Zuschauer werden in der ausverkauften Arena dem Kampf um den ersten Titel der Saison einen würdigen Rahmen verschaffen. Für THW-Fans in Stuttgart reist extra der mobile Fan-Shop des Rekordmeisters zum "Pixum Super Cup": Schwarz-weiße Fanartikel, wie zum Beispiel das neue THW-Kapuzenshirt, gibt es im Eingangs-Bereich der Porsche-Arena zu kaufen. Stuttgart ist bereit für das Nord-Derby um den "Pixum Super Cup"!

Verletzungssorgen bei den "Zebras"

Der THW Kiel reist Mittwoch mit einigen personellen Sorgenfalten in den Süden. In der Vorbereitung konnten die Kieler nicht einmal mit kompletter Besetzung trainieren, und auch beim Achtelfinal-Einzug im DHB-Pokal am vergangenen Wochenende fehlten Trainer Alfred Gislason zahlreiche Spieler. Klar ist, dass der Langzeitverletzte Dominik Klein und der nach Barcelona abgewanderte Filip Jicha am Mittwoch nicht spielen werden. Patrick Wiencek, der sich beim "Unser Norden"-Cup eine Adduktoren-Zerrung zuzog, wird den Kielern ebenso fehlen wie Linksaußen Torsten Jansen (Bandscheibenprobleme). 

Vranjes: "Substanz gewonnen"

Die SG gewann ihr "regionales" Pokal-Final-Four am Wochenende souverän mit 41:19 (20:9) beim Zweitligisten TV Emsdetten und überschritt damit als einzige Mannschaft in der ersten Runde die 40-Tore-Marke. "Das waren 60 konzentrierte Minuten", war SG-Trainer Ljubomir Vranjes mit der Vorstellung seiner Mannschaft zufrieden. "Ab sofort beginnt die Vorbereitung auf Stuttgart, zumal wir immer noch etwas verbessern können." Nach dem Comeback des Langzeitverletzten Holger Glandorf und vier Neuverpflichtungen kann Vranjes jetzt auf einen breiten Kader bauen. "Wir haben Substanz gewonnen", ist sich Vranjes sicher. "Nun muss es uns nur noch gelingen, diese Substanz zu nutzen."

Bruder-Duell am Kreis

In der Tat haben sich die Flensburger gleich mit vier namhaften Akteuren verstärkt. Vom HSV Handball kehrte Petar Djordjic zurück an die nördlichste Förde Deutschlands. "Er war schon einmal in Flensburg und weiß, was er an uns hat", sagt Vranjes über den wurfgewaltigen Rückraumschützen: "Er hat die Qualität für schnelle Tore aus dem Rückraum. Das hat uns gefehlt." Ebenfalls aus Hamburg kam Kreisläufer Henrik Toft Hansen, der erstmals im neuen Trikot auf seinen beim THW spielenden älteren Bruder Rene treffen wird. "Die Spiele gegen meine Geschwister haben einen besonderen Reiz", sagt Rene Toft Hansen mit einem Augenzwinkern. "Schon als kleine Kinder wollten wir beim Sport immer besser sein als der andere. Das hat sich bis heute nicht geändert."

Canellas: "Will den Titel verteidigen"

So wird sich aller Voraussicht nach erneut eine dezimierte "Zebraherde" der SG Flensburg-Handewitt entgegen stellen, die inzwischen personell aus den Vollen schöpfen kann. Doch die Kieler haben ein Ziel: "Im vergangenen Jahr habe ich mit dem Super Cup meinen ersten Titel in Deutschland geholt", erinnert sich Joan Canellas an das 24:18 gegen die Füchse Berlin im Vorjahr (siehe Spielbericht), "jetzt soll der Super Cup der erste Titel in Deutschland sein, den ich zusammen mit meiner Mannschaft verteidige." Der Sieg gegen die Füchse war der achte Triumph der Kieler im Aufeinandertreffen von Meister und Pokalsieger, zweimal gewann die SG bisher den "Super Cup".

Rasmus Lauge will Titel

Dritter Neuzugang aus Hamburg ist der junge französische Weltmeister Kentin Mahé, der ebenfalls den Rückraum verstärken soll. Das ist auch die Aufgabe von Rasmus Lauge: Der Däne wird am Mittwoch erstmals nach der Meisterfeier Anfang Juni auf seine ehemaligen Mannschaftskollegen beim THW Kiel treffen. Selbstbewusst geht er die Aufgabe in  Flensburg an: "Ich bin hier, weil ich Titel gewinnen will. Und ich denke, wir haben die Chance dazu." 

83. Landes-Derby

Das Spiel um den "Pixum Super Cup" ist das 83. Landes-Derby. Bisher gewann der THW Kiel 51 dieser prestigeträchtigen Partien gegen Flensburg, vier Mal trennten sich die beiden Mannschaften unentschieden, und 27 Mal siegte die SG. Im Super-Cup kam es bisher vier Mal zum direkten Vergleich der beiden Teams aus Schleswig-Holstein: 2000 (20:19) und 2013 (29:26) gewann Flensburg, der THW siegte 2005 (36:34) und 2012 (29:26). Schiedsrichter des fünften "Pixum Super Cup"-Nord-Derbys sind Robert Schulze und Tobias Tönnies. Auf geht's, Kiel!

KN: Flensburg ist für das Prestige-Derby morgen gegen den THW gerüstet

Flensburg. Die doppelte Aufgabe im DHB-Pokal mit einer Gesamtausbeute von 74:33-Toren war ein lockerer Auftakt, signalisierte aber: Die SG Flensburg-Handewitt ist startklar für die neue Saison. Vor allem den Supercup morgen um 20.15 Uhr in Stuttgart und den Gegner THW Kiel. "Zwar geht es nur um einen kleinen Titel, aber das Prestige-Derby des deutschen Handballs wollen wir natürlich gewinnen", erklärt Geschäftsführer Dierk Schmäschke. Auch bei Flensburgs Neuzugang Kentin Mahé kommt schon Vorfreude auf: "Es gibt viele, die von einem Zweikampf zwischen dem THW und uns ausgehen. Da ist es natürlich spannend, sich das erste Mal mit den Kielern zu messen." Henrik Toft Hansen verfolgt überdies ein ganz besonderes Ziel mit familiärem Charakter. Ende Juli freute sich der neue SG-Kreisläufer über einen Sieg gegen seinen in Mors-Thy spielenden jüngeren Bruder Allan, nun soll auch endlich mal sein anderer Bruder René dran glauben. "In den letzten beiden Jahren hat es mit dem HSV Hamburg nicht geklappt", sagt Henrik Toft Hansen. Mit der SG hat er in dieser Serie auf nationaler und europäischer Bühne mindestens fünf weitere Chancen. Womöglich bringt der Supercup gleich die Erlösung. "Ich habe ein gutes Gefühl", sagt der Däne, "bei den Pokalspielen in Emsdetten haben wir schon sehr gute Lösungen auf dem Spielfeld gefunden". Der Blick in die Wettbewerbs-Chronik lässt für ihn und die SG hoffen. Zwei Mal, 2000 in Hannover und 2013 in Bremen, bestritten die Flensburger Nordlichter das Duell "Meister gegen Pokalsieger" – und beide Male gab es einen Sieg gegen den THW Kiel. "Die Vorbereitung ist vorbei, ab jetzt gibt es nur noch Pflichtspiele", bläute SG-Trainer Ljubomir Vranjes seinen Spielern bereits am Freitag vor dem Pokal-Wochenende ein. Die Porsche-Arena ist ein eher unbekanntes Terrain für die Nordlichter. Im Dezember 2008, damals saß Ljubomir Vranjes noch als Co-Trainer auf der SG-Bank, spielten die Flensburger einmal gegen den HBW Balingen-Weilstetten in der Schwaben-Metropole. Es gab eine Punkte-Teilung, das verspricht Spannung. Spannend ist auch die Frage, welche zwei Spieler aus dem 16er Kader pausieren werden. Nur Jacob Heinl (Folgen einer Virus-Infektion im Winter) und Youngster Michael Nicolaisen bleiben zu Hause. In der letzten Woche knickte Rückkehrer Petar Djordjic mit dem Fuß um, trainierte am Freitag aber wieder mit der Mannschaft und wurde am Wochenende sporadisch eingesetzt. Überhaupt hatten die Flensburger eine ziemlich störungsfreie Vorbereitung, die Integration der Neuzugänge, darunter der Ex-Kieler Rasmus Lauge, schritt voran. Lediglich Tobias Karlsson plagte sich mit Rückenbeschwerden herum und reiste zwischenzeitlich aus dem Trainingslager in Schweden ab, meldete sich aber vor zwei Wochen zurück und bestritt in Emsdetten sein 300. Pflichtspiel im SG-Trikot. Mit dem Kapitän im Abwehrbollwerk zeigten die Flensburger sofort wieder ihre Klasse im Defensivbereich. Eine interessante Erkenntnis: Ersatzkeeper Kevin Möller hat einen Schub nach vorne gemacht und staubte mehrmals Prämierungen als "Player of the game" ab. Mit ihm gewannen die Flensburger 23:19 gegen die Rhein-Neckar Löwen und ein Vorbereitungsturnier in Bremen. Von einem Orakel für die kommende Saison wollte niemand im SG-Lager sprechen. Auch die Aussagekraft des Supercups, bei dem die beiden vermeintlich heißesten Meisterschaftskandidaten antreten, wird relativiert. "In der Bundesliga gibt es so viele starke Mannschaften, das wird nicht nur zwischen dem THW und uns spannend", glaubt Henrik Toft Hansen. Gegen einen ersten Sieg im Bruder-Duell hätte er trotzdem nichts. (Von Jan Kirschner, aus den Kieler Nachrichten vom 18.08.2015)

KN: Appetithäppchen für die Bundesliga

Kiel. Schon vor dem Start in die neue Handball-Bundesliga-Saison treffen die beiden Titelfavoriten aufeinander. Im Supercup geht es heute Abend zwischen dem deutschen Meister THW Kiel und Pokalsieger SG Flensburg-Handewitt um den ersten Titel der Spielzeit. Das 83. schleswig-holsteinische Landesderby wird um 20.15 Uhr in Stuttgart angepfiffen. Während die SG mit 16 Spielern in den Süden reist und noch zwei Akteure aus dem Kader streichen muss, stellt sich die Zebraherde quasi von selbst auf. Der langzeitverletzte Dominik Klein wird dem THW in der Porsche-Arena ebenso fehlen wie Patrick Wiencek (Adduktorenzerrung) und Torsten Jansen (Bandscheibe). Auch Malte Abelmann-Brockmann, der zuletzt beim "Unser-Norden"-Cup in Kiel und dem DHB-Pokal-Wochenende in Essen im schwarz-weißen Trikot auflief, ist wieder zum TSV Altenholz zurückgekehrt. In der Vergangenheit wurden enge Spiele zwischen den deutschen Top-Teams häufig auf der Torhüterposition entschieden. Sollte das auch heute Abend der Fall sein, brauchen die THW-Fans keine Angst zu haben. Das Torhüterduo aus Niklas Landin und Nikolas Katsigiannis präsentiert sich in einer erstaunlichen Frühform. "Ich trainiere seit Anfang Juli. Und es macht einfach Spaß hinter so einer Abwehr zu spielen", sagte "Katze" Katsigiannis. "Die Umstellung auf eine 3:2:1-Deckung hat gezeigt, wie flexibel wir sind." Auch Niklas Landin zeigte am Sonntag eine Halbzeit lang sein Können. Acht Minuten hielt er seinen Kasten komplett sauber - inklusive eines gehaltenen Siebenmeters -, erst dann erzielte Essen das erste Tor in der zweiten Hälfte. Die lange und intensive Vorbereitung merkte man den Zebras in der vergangenen Woche phasenweise an. Deutlich zu erkennen ist das Steigerungspotenzial der Mannschaft. "Es wird von Spiel zu Spiel besser, wir werden immer leichter auf den Beinen. Das hat man in Essen im Vergleich zum 'Unser-Norden'-Cup schon gesehen", erklärte THW-Coach Alfred Gislason. Gute Voraussetzungen also für den neunten Sieg im Supercup? "Wir gehen da hin und möchten den Titel holen, auch wenn es nicht der wichtigste ist. Gerade wenn diese beiden Klubs aufeinandertreffen, will man immer gewinnen", sagt der Isländer. Nicht wenige sehen im Duell der Nord-Rivalen ein richtungsweisenden Spiel, das zeigt, wie es in dieser Saison in der Bundesliga laufen könnte. "Es ist das erste richtige Spiel - aber ich sehe darin keinen Fingerzeig. Vor zwei Jahren hat Flensburg uns im Supercup geschlagen, und viele sahen darin eine Wachablösung an der Spitze", sagte Gislason. Am Ende der Saison hieß der deutsche Meister nach dem unvergesslichen Fernduell mit den Rhein-Neckar-Löwen wieder THW Kiel, die SG wurde Dritter. Das Appetithäppchen für die kommende Bundesliga-Spielzeit ist auch das erste Spiel, das live im Fernsehen zu sehen ist. Vor den Augen der Sport 1-Zuschauer wird ein Team die rund drei Kilogramm schwere Trophäe in die Luft strecken. "Im vergangenen Jahr habe ich mit dem Supercup meinen ersten Titel in Deutschland geholt", sagte Joan Canellas. "Jetzt soll es der erste Titel in Deutschland sein, den ich zusammen mit meiner Mannschaft verteidige." (Von Niklas Schomburg, aus den Kieler Nachrichten vom 19.08.2015)