fbpx

KN: Kim Sonne: Für mich ist ein Traum wahr geworden

Weitere

KN: Kim Sonne: Für mich ist ein Traum wahr geworden

Kiel. Das Gipfeltreffen zwischen dem THW Kiel und den Löwen hatte keinen Sieger, aber einen Gewinner: Kim Sonne Hansen. Mit 13 Paraden war der Däne seinem Landsmann und Idol Niklas Landin, der im Sommer ein Zebra wird, ebenbürtig. In teilweise spektakulärer Manier entschärfte er Würfe von Bjarte Myrhol und Co. "Ich war wirklich nervös vor diesem Spiel", sagte der 22-Jährige, der durch die Verletzung von Andreas Palicka (Sehnenanriss) und die hartnäckige Grippe von Johan Sjöstrand über Nacht vom dritten zum ersten Torwart aufgestiegen war.

Torhüter Nummer drei bestand im Duell mit seinem Idol Niklas Landin

Gegen die Löwen bestand er vor den Augen von Familie und Freunden seine Feuertaufe. Er stand zum ersten Mal bei einem Bundesliga-Heimspiel 60 Minuten lang zwischen den Pfosten und erwischte einen optimalen Start. Gleich im ersten Angriff hielt er einen Wurf von Uwe Gensheimer und prallte anschließend mit ihm zusammen. Der Startschuss für eine emotionsgeladene Partie. "Die Szene hat mir gutgetan, da habe ich gemerkt, dass ich spiele. Diesen Druck brauche ich."

Ege: Er ist sehr klar im Kopf

Lob gab es auch von den Kollegen. "Kim nutzt seine Chance super. Wir vertrauen ihm, wenn er hinter uns steht", sagte Aron Palmarsson. "Und das ist sehr wichtig für uns." Auch "Oldie" Steinar Ege (42) zeigt sich beeindruckt, obwohl Kim Sonne ihm bis vor zwei Wochen kein Begriff war: "Er ist für sein Alter sehr klar im Kopf." Er selbst sei in seinem Alter ein besserer Torwarttrainer als Keeper, so der Norweger, dessen Beistand für Sonne wichtig ist. "Er gibt mir viele Tipps, das gibt mir Sicherheit." Sonnes Mantra für seine Rolle als Interims-Nummer-Eins ist "ruhig bleiben". Er habe an seiner Vorbereitung nicht viel geändert. "Ich schaue jetzt nur ein bisschen mehr Video. Und danach gucke ich, was ich falsch gemacht habe. Das ist bei jedem Spiel das Gleiche." Etwas war beim Gipfeltreffen dennoch besonders: Vor Spielbeginn klatschte ihn Dänemarks Volksheld Landin ab, für den Sonne bis dato ebenfalls ein Unbekannter gewesen war. "Da ist ein Traum wahr geworden. Ab und zu habe ich geguckt, was er macht. Aber nicht zu oft." Nach der Partie kam Landin zu ihm und beglückwünschte ihn zu seiner guten Leistung, ehe er in der Kabine verschwand. Als er wieder heraus kam, hatte Sonne schon sechs Fernsehinterviews gegeben. Ruhm, der ihm wenig behagt. "Ich bin ein ruhiger Typ. So viel Medienrummel mag ich gar nicht. Ich fühle mich nicht wie ein Star, sondern noch immer wie der dritte Torwart." Eine Rolle, in die er bald zurückkehren kann, wenn es nach Palicka geht. "Kim war überragend im Zusammenspiel mit der Mannschaft", lobte der Schwede. "Aber für mich war es ganz schwer, bei so einem Spiel zugucken zu müssen." Er hoffe, im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League gegen Pick Szeged (19. April) wieder fit zu sein. (Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 07.04.2015, Foto: Sascha Klahn)