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KN: Theos erster Tag beim THW

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KN: Theos erster Tag beim THW

Kiel. Das Schleswig-Holstein-Magazin wird heute über seine Rückkehr berichten, der in Flensburg beheimatete shz bat um ein Zeitungsinterview, auch das Hörfunkprogramm des NDR widmet sich ausführlich dem Dienstantritt von Thorsten Storm – der neue Manager des THW Kiel steht längst im Mittelpunkt des Medieninteresses, dabei wird er erst am Montag in offizieller Funktion die Geschäftsstelle des Handballmeisters betreten.

Zwölf Jahre nach seinem leisen Abschied aus Kiel dreht sich vor dem Heimspiel gegen den SC Magdeburg am Mittwoch (19 Uhr) viel um ihn. Zu viel, wie „Theo“ Storm empfindet. „Meine Rolle sollte nicht überbewertet werden, ich bin nur ein Teil des Ganzen.“ Die Fans, da ist er sicher, kämen nicht, um ihn zu sehen. „Sie kommen, weil dort ihr THW spielt.“ Wichtig, so der Nordfriese sei doch nur, dass dieses Spiel gewonnen werde. „Und das wird in unserer personellen Situation schwer genug.“ Der 50-Jährige spricht schon fließend von „uns“ und „wir“, kein Wunder, trug der Rechtsaußen doch eine Saison das Trikot der Zebras und arbeitete anschließend zwölf Jahre lang als Assistent von Manager Uwe Schwenker in der Marketingabteilung. Um aus dem langen Schatten seines Vorgängers zu entfliehen, der ihn als „Praktikanten“ verniedlichte, wenn er ihn einmal ärgern wollte, ging Storm nach Flensburg und führte die SG zur ersten Meisterschaft. Anschließend formte er die Rhein-Neckar Löwen zu einer internationalen Top-Adresse. „Das ist jetzt eine neue Situation für mich“, sagt Storm, der mit seiner vierköpfigen Familie bereits ein Haus in Kiel gekauft hat. „Vorher habe ich dabei geholfen, zwei Vereine auf ein höheres Niveau zu bringen. Dabei habe ich erlebt, dass alle immer auf den THW schauen.“ Und jetzt dürfe er mithelfen, den „besten Handballverein der Welt noch ein bisschen besser zu machen“. Er hätte großen Respekt vor dieser Aufgabe, die aber nicht darin bestehe, alles zu verändern. „So viel kann in den letzten Jahren nicht schief gelaufen sein – bei all diesen Erfolgen.“ Er freue sich auf die Zusammenarbeit mit Trainer Alfred Gislason und werde seinen Teil dazu beitragen, dass besonders die neuen Spieler jene Tugenden verinnerlichen, die längst zum Markenzeichen des 19-maligen Meisters geworden sind. „Sie müssen diese Sicherheit und diesen Killerinstinkt entwickeln, den Kieler Instinkt.“ Einen weiteren Schwerpunkt sehe er darin, den Verein auch national wieder mehr in den Fokus zu rücken. „Der THW ist in Deutschland nach der Männer-Nationalmannschaft die zweitwichtigste Marke und muss deshalb auch eine Aufgabe für die gesamte Sportart übernehmen.“ Das, so Storm, sei zuletzt zu kurz gekommen. Auch in ihrer Heimat sollen die Zebras präsenter werden. „Wenn ich durch die Stadt fahre, sehe ich sehr viel Holstein Kiel, dabei ist Kiel für mich natürlich THW-Land.“ Da sehe er sich und sein Team gefordert, auch, um die Kartennachfrage für die Heimspiele in der Champions League zu steigern. Mit den beiden Fanklubs habe er bereits „gute Gespräche“ geführt, gestern luden ihn die „Schwarz-Weißen“ zum Spanferkelessen ein. Offenbar haben sich die Wogen geglättet. Als der Aufsichtsrat im Juni seine Verpflichtung verkündete, liefen die Fans noch Sturm gegen Storm. Viele hatten ihm seine Rolle in der Manipulationsaffäre nicht vergessen, die dem seinerzeit sehr beliebten Schwenker im April 2009 das Amt gekostet hatte. Storm, so der Vorwurf von Schwenker, soll ihn in seiner Funktion als Löwen-Manager erpresst haben, um die THW-Stars Nikola Karabatic und Vid Kavticnik nach Mannheim zu locken. Schwenker selbst stand unter dem Verdacht, im gewonnenen Champions-League-Finale 2007 gegen Flensburg – mit Storm als SG-Manager – die Schiedsrichter bestochen zu haben. Beide Vorwürfe konnten nicht nachgewiesen werden, doch das Verhältnis der Top-Manager ist seitdem stark eingetrübt. Auch, weil aus dem „Praktikanten“ nun der Nachfolger geworden ist. (von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 01.11.2014)