
Saisonstart in Nürnberg: Donnerstag hebt sich für die Zebras der Vorhang beim HC Erlangen
Der Super Cup in München war der Appetitanreger, jetzt startet das 34-gängige-Menü der DAIKIN Handball-Bundesliga: Am Donnerstag hebt sich für den THW Kiel der Vorhang für die neue Spielzeit 2025/2026 mit dem Auftaktspiel beim HC Erlangen. Und in das gehen die Kieler nach den starken 60 Minuten gegen den Meister aus Berlin mit Selbstbewusstsein: "Wenn du sagen kannst, dass du gegen die Füchse Berlin den Sieg in der eigenen Hand hattest, ist das kein schlechtes Signal", sagt THW-Kapitän Rune Dahmke, "jetzt müssen wir den Übergang in die DAIKIN HBL schaffen." Anwurf in der PSD Bank Nürnberg Arena ist um 19 Uhr, THW-Fans vor Ort können sich hier noch Tickets sichern. Für alle anderen überträgt Dyn das erste schwarz-weiße Spiel der neuen Liga-Saison live.
Selbstbewusstein aus dem Super Cup mit in die Liga nehmen
Der Super Cup in München hat Lust auf mehr gemacht. Bei den Handball-Fans, aber auch bei den Zebras - trotz der Niederlage nach Siebenmeterwerfen gegen die Füchse Berlin. "Mir macht unsere Leistung Mut", so Dahmke nach der Partie am vergangenen Samstag, "wir sind bereit, Vollgas zu geben und eine gute Saison zu spielen." Man nehme, so Dahmke, viel Gutes und eine Menge Selbstbewusstsein mit auf die Reise nach Erlangen. Trainer Filip Jicha, der in der bayerischen Landeshauptstadt seine Mannschaft mit viel Tempo und Druck hatte spielen lassen, wollte sich von der guten Leistung gegen Berlin "mit Charakter, Persönlichkeit und Gesicht" trotzdem nicht blenden lassen. "Wir haben noch viel Arbeit vor uns. Das wissen auch meine Jungs."
Neustart nach schwierigem Jahr

Auf dem Weg zum Rekord: Christopher Bissel
Die Kieler treffen am Donnerstag auf einen Gegner, für den das Thema "Wiedergutmachung" auf der Tagesordnung ganz oben steht. Denn die vergangene Saison in Nürnberg war eine zum Vergessen. Zwischenzeitlich sahen die Handball-Fans den HC Erlangen schon beim Gang in die zweite Liga, doch ein famoser Schlussspurt rettete die Franken. Und dennoch: Bis zum letzten Abpfiff musste der HC Erlangen um den Klassenerhalt bangen, erst der Auswärtssieg in Wetzlar am finalen, 34. Spieltag brachte Klarheit über die weitere Erstklassigkeit. Keine Frage, die vergangene Spielzeit hat Spuren hinterlassen, doch beim HCE setzt man jetzt alles auf Anfang. Dabei helfen soll auch Christopher Bissel, der neben dem ehemaligen Kieler Sebastian Firnhaber Kapitän der Mannschaft ist. Linksaußen Bissel, der seit der Jugend für den HC Erlangen spielt, schickt sich in dieser Spielzeit an, Rekordspieler der Franken zu werden. 289 Einsätze hat er bisher absolviert, und der Rekordhalter Nikolai Link (306) hat seine Karriere beendet.
Ole Rahmel jetzt Sportmanager beim HCE

Neuzugang aus Leipzig: Andri Mar Runarsson
Ein Teil des Neustarts ist ein ehemaliger Kieler: Ole Rahmel, der zuletzt bei Benfica Lissabon auf Torejagd ging, beendete seine aktive Karriere und wurde bei dem Club, der ihn einst groß machte, zum Sportmanager ernannt. Er und der gesamte Club setzen auf eine eingespielte Mannschaft. Mit Link, dem nach Limoges gewechselten österreichischen Kreisläufer Tobias Wagner, Nico Büdel (Spielertrainer in Bürgel) und Marko Bezjak (Karriereende) stehen Sellin nur vier Spieler aus der Vorsaison nicht mehr zur Verfügung. Die Kaderplanung indes war bereits im Januar auf einem guten Weg, als man den HC Erlangen durch Viggo Kristjansson, mit 150 Toren maßgeblich am Klassenerhalt beteiligt, und Milos Kos verstärkt hatte. Nun musste dieser nur noch durch Spielmacher Andri Mar Runarsson vom SC DHfK Leipzig punktuell ergänzt werden. "Die Mannschaft hat sich den Klassenerhalt erkämpft und ist daraus gestärkt hervorgegangen", sagt Rahmel in der "Handballwoche", "das sollte Zuversicht geben."
Sebastian Firnhaber ist zurück

Comeback gefeiert: Sebastian Firnhaber
Denn auch die Erlanger hatten wie der THW Kiel in der vergangenen Saison mit großen Verletzungssorgen zu kämpfen, wodurch Trainer Johannes Sellin jetzt gefühlt auch auf mehr "Neuzugänge“ zurückgreifen kann. Einer von ihnen ist Ex-Zebra Sebastian Firnhaber. Der Kreisläufer und Kapitän des HC Erlangen kehrte in der Vorbereitungszeit nach mehr als 20-monatiger Leidenszeit mit mehreren Knie-Operationen zurück aufs Feld und soll seinem Team in der Defensive mehr Stabilität verleihen und offensiv eine weitere Angriffs-Option sein. "Die Mannschaft ist schon sehr variabel aufgestellt und hat deutlich mehr Breite im Kader als in der vergangenen Saison", so Rahmel, der auch als Bindeglied zwischen Nachwuchsarbeit und den Profis fungiert. Seine Maxime für die Saison: "Der Unterbau und die Jugendarbeit kann sich sehen lassen. Das Aushängeschild wollen wir jetzt auch wieder flott machen."
Dyn überträgt live
Die Vorbereitung der Franken machte den Fans Lust auf mehr. Mit sechs Siegen aus sieben Testspielen tankte der HCE Selbstvertrauen für die neue Spielzeit, gewann vor Wochenfrist die Generalprobe für den Ligastart gegen den österreichischen Topclub Bregenz Handball deutlich mit 35:26. Wohl auch deshalb erwartet Rune Dahmke einen harten Saison-Auftakt: "Erlangen wird alles reinwerfen, megaheiß nach der vergangenen Saison sein. Wir müssen bereit sein." Mit welchem Kader die Kieler in Franken antreten können, ist derweil noch nicht klar. Einige Spieler sind weiterhin angeschlagen, neue Blessuren kamen hinzu. "Mit jedem, der zurückkehrt, wird mein Gefühl besser", freut sich Rune Dahmke auf eine hoffentlich bald voll besetzte Zebraherde. Schiedsrichter der Kieler Auftakt-Begegnung sind Thomas Kern und Thorsten Kuschel. Anpfiff ist am Donnerstag um 19 Uhr in der PSD Bank Nürnberg Arena, die diesen Namen erst seit dieser Spielzeit trägt. Der Handball-Streamingdienst Dyn überträgt wie gewohnt live. Weiter geht’s in Nürnberg, Kiel!