THW mit Sieg im letzten Gruppenphasen-Heimspiel
Der THW Kiel hat seine weiße Weste in der Gruppenphase des EHF-Cups gewahrt: Gegen die Spanier von BM Fraikin Granollers gewannen die Zebras am Samstagabend letztlich souverän mit 34:28 (20:13), gerieten nach einer starken ersten Hälfte zwischenzeitlich aber wieder unter Druck. Bester Torschütze der Kieler vor 9006 begeisterungsfähigen Zuschauern in der Sparkassen-Arena war Hendrik Pekeler mit sechs Treffern, für die Gäste war Kreisläufer Adrian Figueras neun Mal erfolgreich. Wie schon im Hinspiel zeigte Niklas Landin erneut eine bärenstarke Leistung: 19 Würfe der Gäste stoppte der Kieler Torhüter.
Arena in Feierlaune
Aufmerksamer Beobachter des THW war ein künftiges Zebra: Sander Sagosen, norwegischer Superstar und ab 2020 im Kader der Kieler, absolvierte am morgen im Mare Klinikum den Medizincheck, sprach mittags mit den Medien über seine Beweggründe für den Wechsel an die Förde und freute sich am Abend auf die Partie in der Sparkassen-Arena. Die war einmal mehr zum EHF-Cup in Feierlaune: Mehr als 9000 Zuschauer feuerten die Zebras an, und unter dem Hallendach sorgten auch gut 50 Fans von BM Fraikin Granollers für eine klasse Stimmung.
Auf und ab
19 Paraden: Niklas Landin wurde gegen Granollers zur Wand
Die Zebras begannen konzentriert und hatten in Niklas Landin einen starken Rückhalt: Nur einen Gegentreffer kassierte der Weltmeister in den ersten sieben Minuten, und seine Vorderleute trafen: Miha Zarabec, Patrick Wiencek, Harald Reinkind, Magnus Landin und Niclas Ekberg per Siebenmeter sorgten für das schnelle 5:1 und zwangen Granollers-Coach Antonio Rama zur ersten Auszeit. Und diese zeigte Wirkung: Die Zebras machten einige Fehler, die die Spanier konsequent nutzten. Nach zehn Minuten hatten sie auf 5:6 verkürzt, und die Partie begann nahezu von vorn. Der THW legte vor, die Gäste verkürzten. Bis zum 9:8 für den THW Kiel ging es hin und her, dann sorgte Wiencek mit seinem dritten Tor, Lukas Nilsson mit einem echten Hammer, Hendrik Pekeler nach Nilsson-Anspiel und erneut Nilsson für das 13:8. Vier Tore in drei Minuten, dazu zwei von Landin vereitelte Kempa-Trick-Versuche - die Stimmung kochte,
Klare Pausenführung
Fünf Tore vor dem Wechsel: Hendrik Pekeler
Noch einmal konterten die Gäste, doch dann setzten sich die Kieler aus einer starken Defensive heraus kontinuierlich ab: Drei Treffer von Pekeler hintereinander brachten das 17:11, einige strittige Schiedsrichter-Entscheidungen die Halle zum Kochen. Vor allem, als sie mit Anwurf des THW Kiel sofort auf passives Spiel entschieden, was Zarabec aber nicht störte. Zwei Pässe und eine feine Einzelaktion des quirligen Mittelmanns später stand es 18:12, nachdem Ekberg seinen dritten Siebenmeter verwandelt und Nilsson erneut den Hammer ausgepackt hatte, war beim 20:13 zur Pause der Spielverlauf auch in Zahlen ablesbar.
Granollers darf wieder träumen
Der Start in die zweiten 30 Minuten geriet zwar etwas stockender, aber trotzdem blieben die Zebras am Drücker. Rune Dahmke bediente aus dem Rückraum Pekeler zum 21:14, Reinkind traf in Unterzahl zum 24:18, und Ole Rahmel netzte zum 25:19 ein. Urplötzlich aber waren die Gäste wieder in der Partie: Die Zebras leisteten sich eine ganze Reihe technischer Fehler im Angriff, zudem konnte de Almeida einige Würfe entschärfen. Auf der anderen Seite drehte dos Santos auf, und selbst eine Auszeit konnte den Lauf der Spanier nicht stoppen: Beim 24:26 durch den überragenden Figueras konnte Granollers wieder vom Viertelfinale träumen. Aus diesem Traum wurden die Spanier aber durch Landin herausgerissen: Der Kieler Keeper entschärfte zwei Gegenstöße von Saez und dos Santos und brachte damit die Sicherheit zurück ins Kieler Spiel
Spektakuläres Finale
Nikola Bilyk übernahm Verantwortung und traf in der Schlussphase drei Mal
Trotzdem blieb es spannend, während Nikola Bilyk Verantwortung übernahm: Mit dem letzten Versuch bei drohendem passiven Spiel jagte Bilyk den Freiwurf zum 29:26 ins lange Eck, ließ kurz darauf wieder einen Strich zum 30:27 in die Maschen sausen, während Landin Rakocija's Wurf um den Pfosten lenkte. Kurz darauf bediente Bilyk Wiencek zum 31:27, und spätestens nach Firnhabers Steal und dem folgenden Bilyk-Gegenstoß aufs verwaiste Tor der Spanier war die Begegnung entschieden. Den spektakulären Kieler Schlusspunkt setzten Dahmke und Ekberg: Dahmke klaute den Ball, spielte einen unglaublichen weiten Pass auf den Schweden, der mit einem feinen Leger das 34:27 erzielte. La Ola, Ovationen und Riesen-Jubel der großartigen Kieler Fans: Dieses letzte Gruppenspiel hat Lust auf mehr gemacht - am 17. und 18. Mai geht es in Kiel weiter mit dem Halbfinale in der Sparkassen-Arena (jetzt Tickets für die AKQUINET EHF Cup Finals sichern!). Zuvor beschließen die Zebras am 30. März bei KS Azoty-Pulawy in Polen die Vorrunde - und wollen auch nach dieser Partie eine weiße Weste im EHF-Cup haben.
Donnerstag Heimspiel gegen die Eulen
Niclas Ekbergs Treffer war das letzte Heimspiel-Tor der Gruppenphase
Im März stehen für die Zebras noch zwei weitere Partien an: Am Donnerstag geht es in der DKB Handball-Bundesliga gegen die Eulen Ludwigshafen um zwei wichtige Punkte in der DKB Handball-Bundesliga. Für die Begegnung, die um 19 Uhr in der Sparkassen-Arena angepfiffen wird, gibt es noch Sitzplatzkarten und Stehplätze an allen bekannten Vorverkaufsstellen, im Online-Ticketshop des THW Kiel unter www.thw-handball.de/tickets, im Ticketcenter der Sparkassen-Arena und unter der telefonischen Hotline 01806 / 300 234 (gebührenpflichtig: 0,20 Euro/Anruf aus dem dt. Festnetz, max. 0,60 Euro/Anruf aus dem dt. Mobilfunknetz). Die Abendkasse hat Donnerstag bis zum Anpfiff geöffent. Daraufhin wird das Wettbewerbs-Rädchen wieder auf international gestellt, denn der THW Kiel beschließt den Monat heute in einer Woche (30. März) mit dem letzten Gruppenspiel des EHF-Pokals gegen KS Azoty-Pulawy in Polen. Weiter geht's, Kiel!
Statistik: EHF-Cup, Gruppenphase, 5. Spieltag, 23.03.19: THW Kiel - Fraikin BM Granollers: 34:28 (20:13)
THW Kiel: N. Landin (1.-60., 19 Paraden), Wolff (1 Siebenmeter, keine Parade); Duvnjak, Reinkind (4), M. Landin (1), Firnhaber, Weinhold (n.e.), Wiencek (4), Ekberg (5/3), Rahmel (2), Dahmke, Zarabec (4), Bilyk (4), Pekeler (6), Nilsson (4); Trainer: Gislason
Fraikin BM Granollers: Guardia (1.-30., 4 Paraden), Oliveria de Almeida (31.-60., 4 Paraden); Garcia, Ferrer, Valera (3), Figueras (9), Ferre, dos Santos (6), Martinez (1), Gassama (2), Saez, Rakocija (3), Popovic, Franco, Marquez, A. Garcia (4/4); Trainer: Rama
Schiedsrichter: Daniel Freitas / Cesar Carvalho (POR)
Strafzeiten: THW: 3 (M. Landin (23.), Dahmke (39.), Nilsson (51.)) / Granollers: 1 (Garcia (40.))
Siebenmeter: THW: 3/3 / Granollers: 4/4
Spielfilm: 1:0, 1:1 (2.), 5:1 (7.), 6:2, 6:5 (10.), 8:7, 9:8 (14.), 13:8 (15.), 13:10, 15:10 (21.), 17:11 (25.), 18:13 (27.), 20:13;
20:14, 22:15 (33.), 22:17, 23:18 (39.), 25:19 (42.), 25:22 (45.), 26:24 (48.), 27:25 (51.), 29:27 (54.), 34:27 (60.), 34:28.
Zuschauer: 9006 (Sparkassen-Arena, Kiel)
Stimmen zum Spiel:
THW-Trainer Alfred Gislason: Granollers hat heute besser gespielt als in eigener Halle. Es war insgesamt ein gutes Match, in dem wir in der ersten Halbzeit richtig stark waren - vor allem in der letzten Viertelstunde der ersten Hälfte. Da stand unsere Abwehr richtig gut, und Landin hat stark gehalten. In der zweiten Halbzeit haben wir dann viel zu viele technische Fehler im Angriff gemacht, und Granollers hat das gut gemacht. Sie hatten dann die Chance, bei unserer Zwei-Tore-Führung zu verkürzen. Landin hat dann die zwei Gegenstöße weggenommen. und mit Zarabec am Ende wurde es dann auch wieder besser. Es war ein verdienter Sieg, und wir wollen die Gruppenphase auch seriös zu Ende bringen. Das haben wir gemacht.
Granollers-Coach Antonio Rama: Für uns war es ein K.o.-Spiel, jetzt sind wir draußen. Es war ein hartes Match, unsere Zentimeter gegen Kiels Zentimeter, unsere Kilos gegen ihre Kilos. Wenn man hier gewinnen will, muss alles perfekt laufen. Aber es ist sehr schwer gegen solche Spieler wie Niklas Landin oder Lukas Nilsson zu bestehen. Aber wir haben gut gespielt.
THW-Rückraumspieler Lukas Nilsson: Granollers hat gut gespielt, viel besser hier als im Hinspiel in ihrer eigenen Halle. Wir haben eine sehr gute erste Hälfte gezeigt, hatten dann aber gegen ihre schwierige Abwehr Probleme. Aber wir wollten dieses Spiel auch für unsere tollen Fans gewinnen, und wir haben gewonnen.
Granollers-Rückraumspieler Oswaldo dos Santos: Wir wollten unbedingt gewinnen, es war aber nicht möglich. Aber ich bin trotzdem glücklich, dass wir nach dieser ersten Hälfte nicht aufgegeben und den Kampf aufgenommen haben. Ich denke, wir haben hier in Kiel einen guten Eindruck hinterlassen.