fbpx

Der Titelverteidiger greift ein: THW Kiel am Donnerstag beim 1. VfL Potsdam gefordert

DHB-Pokal

Der Titelverteidiger greift ein: THW Kiel am Donnerstag beim 1. VfL Potsdam gefordert

Jetzt ist auch der Titelverteidiger THW Kiel im DHB-Pokal gefordert: In der zweiten Runde greifen die Teams der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga erstmals in den Traditionswettbewerb ein. Für die Zebras geht es zum Tabellendritten der zweiten Liga, den 1. VfL Potsdam. Anwurf in der mit 2050 Zuschauern restlos ausverkauften MBS-Arena in Potsdam ist am Donnerstag um 19 Uhr. Das Spiel wird im kostenpflichtigen Livestream für einen Preis von 5 Euro auf der Streaming-Plattform Sportdeutschland.TV zu sehen sein. 

 

Personelle Herausforderungen beim THW Kiel

Wenn sich der Zebra-Tross am Mittwochnachmittag auf den Weg nach Potsdam macht, werden einige bekannte Zebras fehlen: Nach den Langzeitverletzten Sander Sagosen, Hendrik Pekeler und Sven Ehrig muss THW-Trainer Filip Jicha im Pokal jetzt auch auf sein Linksaußen-Duo verzichten. "Magnus Landin wird auf unbestimmte Zeit fehlen. Bei ihm müssen wir abwarten, bis seine Leberverletzung komplett abgeheilt ist", sagt THW-Mannschaftsarzt Dr. Frank Pries, und ergänzt: "Rune Dahmke befindet sich nach seinem Muskelfaserriss im Oberschenkel im Aufbautraining. Bei ihm hoffen wir, dass er Ende Oktober wieder einsteigen kann." Angeschlagen kehrte Harald Reinkind von der Nationalmannschaft zurück: Der Kieler Rückraum-Linkshänder war beim 38:26-Erfolg Norwegens gegen die Slowakei in der EHF Euro-Qualifikation umgeknickt und konnte beim 35:22-Sieg in Finnland nicht mehr mitwirken. Bei ihm hoffen die Kieler Verantwortlichen aber auf einen Einsatz am Donnerstag. Vor seinem THW-Debüt steht indes Yannick Fraatz: Der Rechtsaußen, am Montag bis zum Saisonende verpflichtet, reist mit nach Potsdam.  

THW trifft auf selbstbewussten Gegner

Bob Hanning trainiert den 1. VfL Potsdam

Dort wird die Kieler nicht nur eine stimmungsvolle Atmosphäre, die moderne MBS-Arena ist zum ersten Mal in dieser Saison mit 2050 Zuschauern restlos ausverkauft, sondern auch ein selbstbewusster Gegner erwarten. "Das ist für uns das Spiel der Spiele", sagt VfL-Geschäftsführer Frank von Behren. Denn der 1. VfL Potsdam, in der vergangenen Saison aufgestiegen, ist aktuell die "Mannschaft der Stunde" in der zweiten Liga. Mit 9:3 Punkten sitzen die "Adler", wie sich das Team nennt, dem HBW Balingen-Weilstetten (12:0) und dem ThSV Eisenach (10:2) im Nacken und haben mit dem Super-Start einen ersten großen Schritt in Richtung ihres Saisonziels "Klassenerhalt" gemacht. Dass die Potsdamer kein klassischer Aufsteiger sind, war Handball-Insidern allerdings schon vor dem Saisonstart klar. Ist der 1. VfL Potsdam doch Kooperationsverein der Füchse Berlin und kann so auf junge Spieler zurückgreifen, die in der gemeinsam von beiden Clubs betriebenen "European Handball Academy" gut ausgebildet werden. Trainiert wird die Mannschaft mit dem jüngsten Durchschnittsalter der 2. Liga von Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning. 

Viele Akteure mit Doppelspielrecht

Bester Torschütze: Neuzugang Emil Hansson

Angst vor großen Namen kennen die "Adler" nicht, auch wenn der Club selbst den aktuellen Tabellenstand als "schöne Momentaufnahme" betitelt. Allerdings haben die Potsdamer aktuell ebenfalls mit Personalproblemen zu kämpfen. Aufgrund der Verletzungen von Wiede und Gidsel bei den Füchsen werden die mit einem Doppelspielrecht ausgestatteten Nils Lichtlein und Matthes Langhoff am Donnerstag wohl nicht für den VfL auflaufen, zudem rechnet Trainer Bob Hanning damit, dass eventuell auch Linkshänder Max Beneke mit den Füchsen nach Flensburg fahren wird. Zudem laborieren Dustin Kraus und Torhüter Lasse Ludwig noch an den Folgen einer Gehirnerschütterung, zuletzt zog sich Rechtsaußen Marcel Nowak im Training eine Verletzung zu. Mit Joshua Thiele, Neuzugang von GWD Minden und bundesligaerfahrener Kreisläufer, wird den Potsdamern auch eine Säule des Innenblocks fehlen. Mit dabei sein werden aber die bisherigen Top-Torschützen der Potsdamer: Neuzugang Emil Hansson, der vom dänischen Erstligisten Mors-Thy nach Potsdam wechselte, traf in der Liga bisher 20 Mal und gehört mit 26 Jahren zu den erfahrensten Akteuren beim Zweitliga-Dritten. Mittelmann Maxim Orlov, ebenfalls auch im Kader der Füchse, war bisher 19 Mal erfolgreich. "Für uns gilt es, am Donnerstag nicht vor Ehrfurcht zu erstarren, das Spiel zu genießen und den Zuschauern etwas zu bieten", sagte Hanning vor dem Duell mit den Zebras, der ankündigte, sich angesichts der vielen Ausfälle "etwas einfallen zu lassen".

Rund ums Spiel

Es ist also alles angerichtet für den Start des Titelverteidigers in den Wettbewerb: Sportdeutschland.TV zeigt bis auf die Toppartie zwischen Flensburg und den Füchsen Berlin (Mi., 18:30 Uhr), die unter www.skysport.de im kostenfreien Stream zu sehen sein wird, alle Partien der 2. Pokalrunde live. Buchen kann man die komplette Runde für 10 Euro, das THW-Spiel in Potsdam als Einzelübertragung wird für fünf Euro angeboten. Schiedsrichterinnen der Begegnung sind Tanja Kuttler und Maike Merz. Anwurf ist um 19 Uhr, rund 100 THW-Fans werden denRekordpokalsieger in Potsdam unterstützen. Für Kapitän Domagoj Duvnjak gibt es ungeachtet der personellen Herausforderung  beim Titelverteidiger nur ein Ziel für das Duell in Potsdam am Donnerstag: "Sportlich werden wir das Spiel sehr ernst nehmen, denn der VfL wird alles dafür geben, uns zu ärgern. Wir wollen nach Köln, deshalb müssen wir das Spiel gewinnen!" Weiter geht's in Potsdam, Kiel!

Fotos: VfL/Sylvia Goeres