KN: Zaubern und zittern gegen Berlin

DHB-Pokal

KN: Zaubern und zittern gegen Berlin

Hamburg. Handball wie aus einem Guss spielten die Zebras in ihrem Halbfinale gegen die Füchse Berlin - zumindest eine Halbzeit lang. Am Ende musste der THW doch noch zittern, bevor er den 24:22 (13:7, siehe THW-Spielbericht)-Sieg ins Ziel rettete und zum 14. Mal ins Finale des DHB-Pokals einzog.

Beide Halbfinals am Sonnabend boten Spannung bis zur letzten Sekunde

Die Kieler Fans in der Arena legten sich schon in der 22. Minute fest: "Hier regiert der THW", skandierten sie. Zeit dazu hatten sie, weil ihre Mannschaft seit dem 8:5 (18.) deutlich überlegen war. Miha Zarabec glänzte als Regisseur und mit unnachahmlichen Stemmwurf-Treffern. Domagoj Duvnjak sorgte aus dem Rückraum für die "leichten" Tore, im Tor entnervte Niklas Landin (13 Paraden) vor allem Paul Drux und Johan Koch, und die Kieler Abwehr um Hendrik Pekeler und Patrick Wiencek hatte keine andere Beschreibung als Weltklasse verdient.

Die Zebras waren bereits vor der Pause zum Zaubern aufgelegt. Magnus Landin sprang von Linksaußen in den Torraum, passte den Ball an den von Rechtsaußen herbeifliegenden Niclas Ekberg - ein Kempa-Trick zum mit der Zunge schnalzen - und zum 13:6 (27.). Die Freude war aber von kurzer Dauer. Nach der Pause musste der THW noch einmal richtig kämpfen. "Leider haben wir in der zweiten Halbzeit unsere Linie deutlich verloren", sagte Trainer Alfred Gislason. Als Hauptgrund für den Leistungseinbruch seiner Mannschaft hatte er die Rote Karte gegen Pekeler (36.) ausgemacht, die für Diskussionsstoff sorgte. Nachdem Sebastian Firnhaber eine Zeitstrafe kassiert hatte, schaffte Hans Lindberg den Anschluss zum 20:19 (54.). Magnus Landin rettete den Kielern den Zwei-Tore-Vorsprung (22:20/57.), hinten parierte sein Bruder Niklas gegen Mattias Zachrisson. Dann nahm Kapitän Duvnjak das Zepter in die Hand, wuchtete den Ball zum 23:20 ins Füchse-Tor - die Vorentscheidung in einer Partie, die in Sachen Spannung letztlich doch nicht ganz an die Dramatik im ersten Halbfinale zwischen der TSV Hannover-Burgdorf und dem SC Magdeburg heranreichte. Der SCM hatte in der ersten Halbzeit mit fünf Toren geführt, ehe Hannover sich zurückkämpfte, über weite Strecken der zweiten Hälfte führte und in letzter Sekunde doch den entscheidenden Wurf von Christian O'Sullivan zum 30:29 (11:15) passieren lassen musste.

(Von Merle Schaack und Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 08.04.2019, Foto: Sascha Klahn)