Nord-Derby im Pokal: THW empfängt Flensburg
Kretzschmar: "Absoluter Hammer"
Nun auch im DHB-Pokal Gegner des THW Kiel: die SG Flensburg-Handewitt."Das ist der absolute Hammer", kommentierte Stefan Kretzschmar das "Händchen" von Losfee Lena Schöneborn. Die Olympiasiegerin im Modernen Fünfkampf hatte schon vor dem Ziehen der ersten Kugel eine Vorahnung: Sie wünschte sich, dass niemand böse auf sie sein werde. Zumindest THW-Trainer Alfred Gislason dürfte das laut Kretzschmar nicht sein: Mit einem Augenzwinkern hatte der Kieler Coach Flensburg als Wunschlos genannt - wohl auch, weil die beiden Nordrivalen in diesem Jahr besonders häufig aufeinander treffen: Das Pokal-Viertelfinale ist bereits das vierte Aufeinandertreffen beider Teams in dieser Spielzeit und das 86. Derby insgesamt. Bisher gewann der THW Kiel 53 dieser prestigeträchtigen Spiele gegen Flensburg, vier Mal trennten sich die beiden Mannschaften unentschieden, und 28 Mal siegte die SG.
Viertes Derby in dieser Saison
Storm: "Wir wollen wieder nach Hamburg"
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KN: Kurze Schockstarre in Flensburg
Flensburg. "Auswärtssieg!", skandierten die Fans der SG Flensburg-Handewitt am Sonntag nach der Auslosung im DHB-Pokal. Es war die Reaktion auf das schwere Viertelfinale beim THW Kiel. Die knapp zwei Stunden zuvor mussten die 6300 Zuschauer in der ausverkauften Flens-Arena zittern, bis sich der drohende Auswärtssieg verflüchtigt hatte. Die SG kämpfte den Vorjahresvierten SC Magdeburg mit 33:30 (15:14) nieder. "Das war ein Top-Spiel, und in einem solchen geben Kleinigkeiten den Ausschlag", meinte SG-Coach Ljubomir Vranjes. "Zum Glück summierten sich die Kleinigkeiten auf unserer Seite." Die gute Laune verzog sich, als in Berlin Lena Schöneborn, Weltmeisterin und Olympiasiegerin im Modernen Fünfkampf, die Pokalpartie Kiel gegen Flensburg zog, live übertragen auf der Flensburger Videowand. "Das ist weder für uns noch für THW ein Traumlos", stöhnte SG-Manager Dierk Schmäschke. "Aber warum sollen wir nicht über den Umweg Kiel zum Final Four nach Hamburg kommen?" Nach einer kurzen Schockstarre erwachten die Fans und sangen: "Auswärtssieg!" Nach dem Sieg bei den Füchsen reagierte THW-Trainer Alfred Gislason gelassen: "Ein leichterer Gegner wäre schon nicht schlecht gewesen. Aber einen Wunschgegner hatte ich nicht, nur ein Heimspiel als Wunsch. Jetzt bekommen wir eine volle Halle mit Derbystimmung, das ist doch auch super." Auch THW-Kapitän René Toft Hansen bezeichnete es vor dem erneuten Duell mit seinem Bruder als wichtig, ein Heimspiel zu haben, denn: "Wir wollen so gern wieder ins Final Four." Und während Geschäftsführer Thorsten Storm das Los als "Knaller" einordnete, gab sich Zebra-Linksaußen Rune Dahmke kämpferisch: "Das war ja klar! Aber wir wollen den Pokal gewinnen, und dann müssen wir sowieso jeden schlagen." (Von Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 02.11.2015)