Königsklassen-Heimauftakt am Donnerstag: OTP Bank – Pick Szeged ist zu Gast in Kiel

Ein Heimauftakt, der es in sich hat: Am Donnerstag spielt der THW Kiel in der gerade gestarteten Saison der Machineseeker EHF Champions League erstmals vor den eigenen Fans. Zu Gast ist mit OTP Bank - Pick Szeged eine ungarische Top-Mannschaft, die sich viel für die Partie und die Saison ausrechnet. Anwurf in der Wunderino Arena ist um 18:45 Uhr, Tickets gibt es bei CITTI, online unter www.thw-tickets.de und in der THW-FANWELT, die am Donnerstag von 10 Uhr bis zum Anpfiff durchgehend geöffnet hat. "Das wird ein absolutes Top-Spiel bei uns zu Hause, eine 50/50-Partie", ahnt THW-Linksaußen Rune Dahmke, und weiß: "Szeged bringt eine unglaubliche Qualität mit. Ich denke, sie haben Lust zu zeigen, dass sie besser sind als letztes Jahr. Aber den Anspruch haben wir auch - gerade vor und mit unseren Fans!" 

Größte Mannschaft im Wettbewerb

Die Vorfreude bei den Zebras auf ihr erstes Königsklassen-Heimspiel steigt von Sekunde zu Sekunde: "Ich freue mich auf die Herausforderung, auf die Gegner, aber vor allen Dingen auf die geile Kulisse bei unseren Heimspielen und auf jeden unserer Fans", sagt Petter Överby. Auf den Zwei-Meter-Mann und seine Nebenleute kommt am Donnerstag eine besondere Aufgabe zu: OTP Bank - Pick Szeged stellt mit einer Durchschnittshöhe von 196,1 Zentimetern die größte Mannschaft der Machineseeker EHF Champions League, allein acht Akteure messen mindestens zwei Meter. Herausragend ist nicht nur wegen seiner Größe von 2,07 Metern Kreisläufer Bence Banhidi: Der ungarische Nationalspieler ist Hauptanspiel-Punkt von Mittelmann Dean Bombac. "Ihn muss unsere Abwehr jederzeit bearbeiten", weiß Överby. "Wenn er nur ein paar Zentimeter Raum bekommt, ist es schwer, ihn zu stoppen." Erst recht, da Szeged, so Överby weiter, "mit einer ganzen Reihe technisch guter Rückraumspieler aufwartet." 

Nach Zehn Jahren ein neuer Trainer an der Seitenlinie

Trainer Krisztián Kárpáti

OTP Bank - Pick Szeged unterlag zwar im ersten Spiel der Weltklasse-Mannschaft aus Paris knapp mit 29:31, unterstrich dabei aber die Ambitionen in der von Top-Teams gespickten Gruppe A. Mit neuem Trainer und fünf Neuzugängen wollen die Ungarn nach vier Jahren endlich wieder ins Viertelfinale der Machineseeker EHF Champions League vorstoßen und sich möglichst den Traum vom Truckscout24 EHF Final4 erfüllen. Möglich machen soll dies ein neuer Mann an der Seitenlinie: Krisztián Kárpáti, bislang in der Szegeder Nachwuchsakademie sowie als Jugend-Nationaltrainer im Einsatz, folgte Juan Carlos Pastor nach. Er war zehn Jahre lang die Konstante an der Seitenlinie von OTP Bank - Pick Szeged und ist inzwischen Nationaltrainer Ägyptens. Der Spanier schied nicht im Groll: "Ich habe ein großartiges Land, eine großartige Stadt und großartige Menschen kennengelernt. Schritt für Schritt haben wir ein Team aufgebaut, das mit jedem mithalten kann", äußerte sich der Ex-Coach in seinem Abschiedsinterview.

Abwehrriegel aus Hünen

Zimperlich wird es am Donnerstag nicht zugehen

Das Gesicht dieser Mannschaft hat sich durch fünf Abgänge ein wenig verändert: Kent-Robin Tønnesen ging zu PSG und schenkte seinem ehemaligen Club zum Auftakt gleich fünf Treffer ein. Torhüter Mirko Alilovic zog es zu Miha Zarabec und ORLEN Wisla Plock. Alexandre Blonz ging zu GOG, und mit Miklos Rosta (Dinamo Bukarest) und Bogdan Radivojevic (RK Eurofarm Pelister) gingen zwei der letztjährigen Königsklassen-Top-Torschützen. Gleich sieben neue Akteure kamen hinzu, darunter mit Torhüter Martin Nagy (VfL Gummersbach) sowie Kreisläufer Gleb Kalarash (MT Melsungen) zwei Akteure aus der Bundesliga. Kalarash (2,05 Meter) ist auch Teil des massiven Abwehrriegels aus groß gewachsenen Hünen: "Szeged spielt eine physisch sehr starke Abwehr", so Øverby. "Wir müssen die gegnerischen Spieler in Bewegung bringen, dann bekommen wir Platz zwischen ihnen. Aber wir müssen unsere Angriffe sehr genau spielen und Geduld haben."

Hohe Ziele

Emil Kheri Imsgard kam aus Elverum

Keeper Emil Kheri Imsgard wechselte aus Elverum nach Ungarn. Der spanische Kreisläufer Carlos Molina spielte zuletzt bei Motor Zaporizhzhia. Szymon Dzialakiewicz, rechter Rückraumspieler aus Polen, spielte zuvor für den schwedischen Erstligisten Redbergslid IK. Benjamin Szilagyi, junger Rechtsaußen, kehrte nach einer Ausleihe zurück. Linksaußen Marin Jelinic kam aus dem kroatischen Nexe Nasice.  Die Ziele der Ungarn bleiben trotz der vielen Neuzugänge hoch: Mit neuer Besetzung soll endlich der große Wurf gelingen, sich endlich für Köln qualifiziert werden. Dafür werden sich Spieler aus neun Nationen ins Zeug legen. Ein mögliches Problem des Teams haben die ungarischen Handball-Experten vor der Saison ausgemacht: Trainer Krisztián Kárpáti ist eine Interimslösung, ab Sommer 2024 übernimmt der Schwede Michael Apelgren gemeinsam mit seinem Landsmann Jonas Källman, der eine Legende bei Pick Szeged ist. Aktuell arbeitet Michael Apelgren noch als Co-Trainer der schwedischen Nationalmannschaft.

Noch Tickets erhältlich

Das Spiel wird präsentiert von EEW

So oder so: Auf den THW Kiel wartet am Donnerstag im insgesamt 15. Duell mit OTP Bank - Pick Szeged (siehe Gegnerstatistik im THW-Archiv) eine schwere Aufgabe. Bei der Bewältigung dieser kann nicht nur Torhüter-Neuzugang Samir Bellahcene, der vor seinem THW-Debüt steht, sondern auch die "weiße Wand" helfen. "Wir wollen mit unseren Fans in eine hoffentlich erfolgreiche Königsklassen-Saison starten", sagt Rune Dahmke. Wer live dabei sein möchte, bekommt bei CITTI, online unter www.thw-tickets.de und in der THW-FANWELT (Mittwoch von 10 bis 17 Uhr und Donnerstag von 10 bis 18:45 Uhr) noch Eintrittskarten ab 15 Euro. Schiedsrichter der Partie sind die beiden Slowenen Bojan Lah und David Sok, für die EHF reist der Franzose Denis Reibel nach Kiel. Dyn und DAZN übertragen live aus der Wunderino Arena. Rune Dahmke gibt für das Top-Spiel in Kiel die Marschroute vor: "Wir müssen gegen Szegeds Abwehr-Bollwerk gute Lösungen finden und beweglich sein. Filip hat einen sehr guten Plan ausgearbeitet, wir müssen ihn jetzt umsetzen!". Auf geht's in die Wunderino Arena, Kiel!