Elf Zebras in die “Hall of Fame” des europäischen Handballs aufgenommen

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Elf Zebras in die “Hall of Fame” des europäischen Handballs aufgenommen

Im 30. Jahr ihres Bestehens hat die Europäische Handball Föderation (EHF) die "Hall of Fame" für Legenden des europäischen Handballsports ins Leben gerufen. Bei der Gala-Veranstaltung am Montagabend in Wien wurden die ersten 32 Mitglieder für ihre für ihre herausragenden Leistungen auf und neben dem Spielfeld und ihren Gesamtbeitrag zum europäischen Männer-Handball in den letzten 30 Jahren in diese Ruhmeshalle aufgenommen - darunter gleich elf ehemalige Zebras! Allen voran THW-Trainer Filip Jicha, der die EHF Champions League zweimal als Spieler und 2020 als Trainer des amtierenden Deutschen Meisters gewonnen hatte.  

Legenden des Handballs

Bei der Gala in Wien sagte Michael Wiederer, EHF-Präsident: "Wir freuen uns, zum Höhepunkt des 30-jährigen Jubiläums des europäischen Handballs die Legenden unseres Sports zu ehren. Die Einführung der 'Hall of Fame' würdigt diejenigen, die den Handballsport geprägt haben. Ihre sportlichen Leistungen zeugen von ihrer Größe, und wir sind stolz darauf, Spieler auszuzeichnen, die unseren Sport geprägt haben."

Elf Zebras in der Ruhmeshalle

Von den ersten 32 Spielern, die mit ihrer Aufnahme in die "Hall of Fame" des europäischen Männer-Handballs geehrt wurden, haben gleich elf eine schillernde Beziehung zum THW Kiel: THW-Trainer Filip Jicha gewann als Spieler 2010 und 2012 die EHF Champions League und krönte seine immer noch junge Trainer-Laufbahn 2020 mit dem erneuten Triumph in Köln. Ebenfalls eine Legende und unvergessen in Kiel: Welt-Jahrhundert-Handballer Magnus "Max" Wislander, mit dessen Verpflichtung 1990 der Aufstieg des THW Kiel zu einer der weltweit besten Mannschaften begann. In den zwölf Jahren in Kiel wurde Wislander sieben Mal Deutscher Meister und gewann mit den Kielern zweimal den EHF-Cup. Mit Schweden wurde er in dieser Zeit viermal Europameister. Bei der Gala in Wien durfte THW-Ehrenspielführer Stefan Lövgren live die Aufnahme in die "Hall of Fame" feiern: Lövgren gehörte wie Wislander zur goldenen schwedischen Europameister-Generation mit vier EM-Titeln. Er spielte von 1999 bis 2009 zehn Jahre für die Zebras und feierte mit ihnen sieben Meisterschaften, zwei EHF-Cup-Erfolge und 2007 den ersten Triumph in der EHF Champions League.

Omeyer und Xepkin - zwei Giganten in Schwarz-Weiß

Nicht fehlen darf in der "Hall of Fame" natürlich die Kieler Torwartlegende Thierry Omeyer, der seinem ersten Triumph in der EHF Champions League mit Montpellier an der Kieler Förde 2007, 2010 und 2012 drei weitere folgen ließ und während seiner sieben Jahre in Kiel unter anderem auch Olympiasieger, Welt- und Europameister mit Frankreich sowie Welthandballer wurde. Ebenfalls auf der illustren Liste ist mit Andrei Xepkin ein Kurzzeit-Zebra, das zwischen März und Juni 2007 aber einen wahrhaft Riesen-Eindruck an Förde hinterlassen hatte: Xepkin, zuvor sechs Mal Königsklassen-Sieger mit dem FC Barcelona, half damals unter anderem, die EHF Champions League nach den zwei Finalspielen gegen die SG Flensburg-Handewitt erstmals an die Förde zu holen. "Mein Herz ist Blau-Rot, ein Teil von ihm wird aber immer Schwarz-Weiß sein", hatte der gebürtige Ukrainer damals zum Abschied aus Kiel gesagt. Gleichfalls zum legendären 2007er-Team des THW Kiel gehörte Rechtsaußen Vid Kavticnik, der seinem Triumph im schwarz-weißen Trikot 2018 einen weiteren Königsklassen-Titel mit Montepellier folgen ließ.

Von der Zaubermaus bis Air France

Sechs Jahre beim THW Kiel spielte die "Zaubermaus" Nikolaj Jacobsen: Der Linksaußen, der heute als Nationaltrainer die dänische Mannschaft von Erfolg zu Erfolg führt, holte mit dem THW Kiel 2002 und 2004 den EHF-Pokal und spielte sich mit seinen spektakulären Würfen in die Herzen der THW-Fans. Momir Ilic, heute Trainer bei Telekom Veszprem, hinterließ ebenfalls Spuren an der Kieler Förde - und das nicht nur wegen seines freundlichen Auftretens: Vier Jahre spielte er für den THW Kiel und gewann unter anderem zweimal die EHF Champions League. Sein Kieler Partner auf Halblinks, Daniel Narcisse, wurde ebenfalls in die "Hall of Fame" des europäischen Handballs aufgenommen: "Air France", wie Narcisse wegen seiner Sprungkraft genannt wurde, wurde in Kiel zum "Welthandballer" und gewann während seiner vier Jahre an der Förde wie Ilic 13 Titel für die Zebras. Gudjon Valur Sigurdsson wurde in seinen zwei Kieler Jahren zweimal Deutscher Meister und war mit seinen Treffern maßgeblich mitverantwortlich für die Zwei-Tore-Meisterschaft 2014. Auf europäischer Ebene erfüllte er sich nach zahlreichen vergeblichen Anläufen 2015 den Traum vom Gewinn der EHF Champions League. Eine europäische Handball-Legende ist auch Bjarte Myrhol: Der Norweger, der in der Saison 2021/2022 seine Karriere beim THW Kiel wieder aufnahm und in Köln die Bronzemedaille in der Königsklasse gewann, ist wie Xepkin einer der Kurzzeit-Kieler, für die wie alle anderen gilt: Einmal Zebra, immer Zebra.  

Die "Hall of Fame" des europäischen Männer-Handballs

Torhüter
Thierry Omeyer
Tomas Svensson
Arpad Sterbik

Linksaußen
Nikolaj Jacobsen
Gudjon Valur Sigurdsson
Stefan Kretzschmar
Michael Guigou

Rückraum Links
Filip Jicha
Daniel Narcisse
Momir Ilic
Siarhei Rutenka

Rückraum Mitte
Stefan Lövgren
Xavier O'Callaghan
Talant Dujshebaev
Ivano Balic
Jackson Richardson

Rückraum Rechts
Kiril Lazarov
Olafur Stefansson
Laszlo Nagy

Kreis
Magnus Wislander
Bjarte Myrhol
Dragan Skrbic
Christian Schwarzer
Carlos Prieto

Rechtsaußen
Vid Kavticnik
Victor Tomas
Lasse Svan
Irfan Smaljagic

Verteidiger
Andrei Xepkin
Didier Dinart
Ola Lindgren