Zebras am Donnerstag in Celje gefordert
Vier Spiele in zehn Tagen, davon zwei auswärts: Das ist das intensive Programm der Zebras bis nächsten Samstag. Die beiden Heimspiele gegen Erlangen (Sonntag) und Hannover (Dienstag) werden dabei umklammert von zwei weiten Reisen nach Celje und Wetzlar. Den Auftakt dieses Pflichtspiel-Quartetts macht am Donnerstag die Begegnung bei RK Celje Pivovarna Lasko. Beide Mannschaften haben zuletzt arge Rückschläge in der Gruppenphase der EHF Champions League verkraften müssen. Celje unterlag in Barcelona mit 28:42, der THW Kiel kassierte eine Acht-Tore-Heimschlappe gegen Nantes. "Man darf sich in diesen engen Wettbewerben keine Schwächen erlauben", sagt THW-Kapitän Domagoj Duvnjak. "Die Partie gegen Nantes hat uns schonungslos gezeigt, dass wir gegen jeden Gegner unser Maximum abrufen müssen. Mit einer Einstellung und einem Kampf wie im Super Cup gegen Flensburg aber können wir jeden Gegner schlagen." Die Auswärtspartie in Celje wird am Donnerstag um 20:45 Uhr angepfiffen, der Streamingdienst DAZN überträgt live.
Celje bisher mit zwei Niederlagen
Die Zebras werden wie schon beim Auswärts-Auftakt in Zagreb erst am Spieltag anreisen: Mit einer Chartermaschine geht es erneut von Lübeck aus nach Maribor und von dort die letzten 50 der insgesamt 1300 Reise-Kilometer mit dem Bus nach Celje. Dort erwartet die Kieler Handballer eine der jüngsten Mannschaften der EHF Champions League, die mit schnellem, direkten Handball in der vergangenen Saison einige beachtliche Resultate erzielte. Unter anderem stellte man die SG Flensburg-Handewitt bei der 24:25-Heim-Niederlage lange Zeit vor riesige Probleme, und auch Paris Saint-Germain musste für den 33:29-Erfolg in der berüchtigten Arena Zlatorog alles in die Waagschale werfen. In dieser Spielzeit allerdings musste auch der slowenische Rekordmeister bisher auf die Unterstützung seiner lautstarken Fans verzichten - gegen Aalborg Handbold um den erfahrenen Henrik Möllgaard hielt die Mannschaft von Trainer Tomaz Ocvirc lange Zeit mit, musste am Ende aber in ein 29:31 einwilligen. Am vergangenen Spieltag stand Celje - wie auch der THW Kiel - auf verlorenem Posten: In Barcelona gab es für die Slowenen eine 28:42-Niederlage.
Celjes Ziel: K.o.-Runde
Erfahrener Kapitän. David Razgor
Das Ziel von RK Celje Pivovarna Lasko ist klar definiert: In der vergangenen Saison schaffte das Team zum ersten Mal seit 2014 den Sprung in die K.o.-Runde, das soll auch in der aktuellen Spielzeit wieder gelingen. "Wir möchten eine wichtige Rolle in der EHF Champions League spielen", sagt Club-Manager Rok Plankelj. Dabei kann Trainer Ocvirc bei der 26. Teilnahme seiner Mannschaft an der Königsklasse auf einen eingespielten Kader bauen: Lediglich die Stammspieler Torhüter Klemen Ferlin (HC Erlangen), Diogo Silva (FC Porto) und Domen Makuc (FC Barcelona) verließen RK Celje Pivovarna Lasko vor dieser Spielzeit - angesichts des beträchtlichen Aderlasses des Clubs in den vergangenen Jahren könnte man beinahe schon von Konstanz sprechen, zumal mit Filip Ivic vom VfL Gummersbach ein erfahrener Mann die Mannschaft verstärkt. "Wir haben keine großen Veränderungen im Kader, und ich glaube, wir können sogar noch besser als zuletzt sein", hofft Plankelj. Kapitän David Razgor wünscht sich zunächst, dass die Saison wie geplant ablaufen könne. "Dann wollen wir in die K.o.-Runde. Ich glaube daran, dass wir das schaffen können. Unsere harte Arbeit zahlt sich immer aus."
Nur wenige Zuschauer in der Zlatorog Arena
Razgor gehört mit seinen 31 Jahren zu den ältesten Spielern der Celjer "Rasselbande", die im Schnitt 22,5 Jahre alt ist. Auch Neuzugang Ivic, 28 Jahre "alt", gehört zu den Erfahrenen in der Mannschaft, die sich insgesamt nur aus drei Nationalitäten zusammensetzt: Ivic, Veron Nacinovic und Josip Sarac stammen aus Kroatien, aus Montenegro kommen Miljan Vujovic, Radojica Cepic und Arsenije Dragasevic - alle anderen Spieler sind Slowenen und bilden neben den im Ausland tätigen Superstars auch das Gerüst der zuletzt so erfolgreichen slowenischen Nationalmannschaft. Für David Razgor geht am Donnerstag sein größter Wunsch für die diesjährige Gruppenhase in Erfüllung: "Ich kann es kaum erwarten, nach längerer Zeit endlich wieder gegen Kiel zu spielen", erklärte der Kapitän nach der Auslosung. Dass dabei aller Voraussicht nach nur wenige Fans in der Halle sein werden, ist für die Gastgeber natürlich extrem ärgerlich. In einer der ansonsten stimmungsvollsten Handball-Hallen Europas werden sich am Donnerstag nur gut 500 Zuschauer tummeln. "Die Atmosphäre wird nicht die gleiche sein, die wir von dort kennen", sagt Miha Zarabec, der bis zu seinem Wechsel nach Kiel 2017 insgesamt drei Jahre das Trikot von RK Celje Pivovarna Lasko trug. "Für mich ist das trotzdem kein besonderes Spiel", erklärt der Kieler Spielmacher, "Den Trainer kenne ich gut, aber Celje hat eine fast komplett neue Mannschaft. Für mich wird diese Partie wie immer sein: Ich will unbedingt mit dem THW Kiel gewinnen. Egal, wer auf der anderen Seite steht."
DAZN überträgt live
Kiel gegen Celje - dieses Duell hat Tradition: Bereits zum elften Mal kreuzen beide Teams am Donnerstag die Klingen. Sechs Siege, ein Unentschieden und drei Niederlagen stehen bisher aus Sicht der Kieler in der Statistik (siehe auch ausführliche Gegner-Beschreibung im THW-Archiv). Zuletzt trafen die Schwarz-Weißen und die Blau-Gelben 2017 aufeinander, als der THW Kiel zu Hause 26:29 verlor und auswärts mit 28:27 gewann. Die Begegnung am Donnerstag wird von den beiden serbischen Unparteiischen Marko Boricic und Dejan Markovic geleitet. Der EHF-Delegierte Leopold Kalin kommt aus dem Gastgeberland. Anwurf in der Zlatorog-Arena ist um 20:45 Uhr, der THW Kiel muss auch in Celje auf Nikola Bilyk und Niklas Landin verzichten. Der Streamingdienst DAZN.com überträgt live aus Slowenien, kommentiert wird die Begegnung von Gary Paubandt. Alle Informationen zu den Abo-Möglichkeiten bei DAZN.com, das sich die Rechte an allen Partien der EHF Champions League gesichert hat, gibt in dieser Übersicht zu entdecken. Auf geht's nach Celje, Kiel!