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Vorbericht zum Heimspiel gegen Aalborg

Champions League

Vorbericht zum Heimspiel gegen Aalborg

Keine Zeit, durchzuatmen: Am Montagnachmittag kehrte der THW Kiel nach gut zehnstündiger Reise zurück aus Kielce, bereits am Mittwoch wartet die nächste schwere Aufgabe in der VELUX EHF Champions League. Um 18:30 Uhr (live auf Sky und in der Arena) empfangen die "Zebras" den dänischen Meister Aalborg Handbold. "Wir müssen positiv bleiben, im Sport geht manchmal alles ganz schnell", sagt der momentan verletzte Kapitän Domagoj Duvnjak. "Es ist gut, dass wir jetzt ein Heimspiel haben. Ich hoffe in dieser für alle schwierigen Situation auf eine grandiose Unterstützung der 'weißen Wand'. Gemeinsam mit unseren Fans wollen wir den Schalter umlegen!" Für das Spiel gegen den dänischen Champion gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen und online unter www.thw-handball.de/tickets noch Karten in allen Kategorien.

Der THW Kiel wird allerdings auch am Mittwoch auf Duvnjak verzichten müssen, der sich wie der zweite Langzeitverletzte Raul Santos derzeit in der Reha befindet. Bei weiterhin gutem Heilungsverlauf wird Trainer Alfred Gislason am Mittwoch an der Seitenlinie zurück erwartet: Der Isländer hatte aufgrund einer Operation nach einem Bandscheiben-Vorfall das Auswärtsspiel in Kielce verpasst.    

Erst zwei Pflichtspiele gegeneinander

Zwölf Treffer im Testspiel: Lukas Nilsson

Die Nummer eins aus dem Land des Olympiasiegers zu Gast in Kiel: Mit Aalborg Handbold stellt sich am Mittwoch der amtierende dänische Meister in der Sparkassen-Arena vor, der mit einer jungen Mannschaft das Ziel Achtelfinale in der Königsklasse klar vor Augen hat. Trotz der geographischen Nähe beider Städte, Aalborg liegt lediglich 380 Kilometer von Kiel entfernt, standen sich der THW und Aalborg Handbold erst zweimal auf europäischer Ebene gegenüber - und das ist nun schon über 13 Jahre her. Die bislang einzigen Aufeinandertreffen der beiden Kontrahenten in Pflichtspielen bildeten das Viertelfinale im EHF-Pokal 2003/04, den sich die Zebras am Ende des Wettbewerbs in die Vitrine stellen durften. Der junge Christian Zeitz war damals schon dabei und warf beim 30:23-Heimsieg zwei Tore, im Rückspiel war der Linkshänder beim 32:32-Unentschieden viermal erfolgreich (siehe auch Gegnerdaten im THW-Archiv). Wie stark die Aalborger unterwegs sein können, zeigten sie dem THW Kiel in der Vorbereitung auf die aktuelle Saison: Im August drehten die Kieler ein Testspiel auswärts nach einem 13:16 zur Pause mit großem Kampf und zwölf Treffern von Lukas Nilsson in einen knappen 26:24-Erfolg (siehe Spielbericht).

Dänischer Titelträger

Erfahrener Coach: Aron Kristjansson

Trainiert wird Aalborg seit Juli 2016 von Aron Kristjansson. Der 45-jährige Isländer ist den deutschen Handball-Fans noch aus seinem achtmonatigen Bundesliga-Intermezzo bei der TSV Hannover-Burgdorf bekannt. Dort wurde er im Februar 2011 zusammen mit dem Sportlichen Leiter Stefan Wyss entlassen, als die Recken auf Relegationsrang 16 abrutschten. Im Anschluss war der 85-malige Nationalspieler in seiner Heimat tätig, führte Haukar Hafnarfördur zum nationalen Titel und leitete auch die Nationalmannschaft Islands. Auf Vereinsebene zog es Kristjansson da bereits nach Dänemark: Unter seiner Leitung gewann KIF Kolding-Kopenhagen 2014 und 2015 die dänische Meisterschaft sowie 2014 den dänischen Pokal. Im vergangenen Jahr übernahm der Isländer dann die Verantwortung in Aalborg - und sorgte auch in der Hafenstadt am Limfjord gleich für einen Paukenschlag: Denn für die Königsklasse qualifizierte sich Kristjansson gleich im ersten Jahr mit dem Titelgewinn im Land des Olympiasiegers. In den Play-offs gab es nach einem 26:26 gegen die Westjütlander Skjern HB einen 32:25-Auswärtssieg. Der dritte Titel in der Vereinshistorie wurde ausgiebig gefeiert.

Torgefährliche Mannschaft

Verlängerter Arm des Trainers: Arnor Atlason

Nun stehe dem Klub allerdings eine große Zäsur bevor, meinten Brancheninsider, denn mit dem überragenden Spielmacher Sander Sagosen folgte eine Schlüsselfigur dem Ruf von Paris Saint-Germain. Dazu mussten die Dänen den Verlust von Linksaußen Stefan Sigurmannsson, der nach Ungarn zu Pick Szeged wechselte, verkraften. Dennoch hat Aalborg hat trotzdem eine Menge Qualität zu bieten: Kristjanssons verlängerter Arm auf dem Feld ist Arnor Atlason. Der Isländer ist Handball-Fans unter anderem als ehemaliger Spieler der SG Flensburg-Handewitt und des SC Magdeburg ein Begriff. Goalgetter Buster Engelbrecht Juul-Lassen und der 2,02-Meter-Riese Andreas Holst Jensen, vor der Saison von GOG Gudme nach Aalborg gewechselt, waren in den bisherigen Partien die herausragenden Akteure. Letztere schenkten der SG zusammen 13 der 27 Treffer in der Flens-Arena ein. Als Back-up für die Mittelposition wurde der Kroate Lovro Jotic verpflichtet. Der erst 22 Jahre alte Regisseur hat bei RK Zagreb bereits Königsklassen-Erfahrung sammeln können, er ist der einzige Spieler im Kader des dänischen Meisters, der nicht aus Skandinavien oder Island kommt.

Ambitionierte Ziele

Andreas Holst Jensen kam aus Gudme

Aalborgs Direktor Jan Larsen strich zuletzt deutlich die Ambitionen heraus: "Wir wollen unter die besten sechs Mannschaften dieser Gruppe kommen, um noch weitere Spiele auf höchster Ebene zu erreichen." Zum vierten Mal ist der Klub bereits in der VELUX EHF Champions League dabei, zweimal erreichte er bislang das Achtelfinale. Wiederholung nicht ausgeschlossen, denn die Jütlander sind inzwischen in der VELUX EHF Champions League angekommen. Trotz einer 27:30-Niederlage nötigte die starke Leistung bei der SG Flensburg-Handewitt vielen Beobachtern Respekt ab. Am Sonntag folgte gegen RK Celje Pivovarna Lasko die Heimpremiere, die die Dänen mit einem 32:30-Sieg erfolgreich gestalteten. 

Noch Tickets erhältlich

Schiedsrichter des Spiels sind Bojan Lah und David Sok aus Slowenien, der Norweger Bjorn Hogsnes hat als EHF-Delegierter die Spielleitung inne. Für die Partie gegen die Dänen, die am Mittwoch um 18:30 Uhr angepfiffen und auch bei Sky live zu sehen sein wird, gibt es noch Karten in allen Kategorien. Erhältlich sind diese an allen bekannten Vorverkaufsstellen, telefonisch unter der Hotline 01806 30 02 34 (0,20 Euro/Anruf aus dem dt. Festnetz, max. 0,60 Euro/Anruf aus dem deutschen Mobilfunknetz) und im Online-Ticket-Shop des THW Kiel. "Wir wollen gemeinsam mit unseren Fans unser Tief besiegen. Dafür brauchen wir die Unterstützung von den Rängen", hofft THW-Kapitän Niklas Landin auf eine gut gefüllte und lautstarke Sparkassen-Arena in Weiß. Auf geht's, Kiel!