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31:29 gegen Zagreb: Hart erkämpfter Sieg zum Vorrunden-Abschluss

Champions League

31:29 gegen Zagreb: Hart erkämpfter Sieg zum Vorrunden-Abschluss

Der THW Kiel hat die Vorrunde der "VELUX EHF Champions League" mit einem hart erkämpften Erfolg gegen RK Zagreb abgeschlossen: Vor 9.930 Zuschauern in der nahezu ausverkauften Sparkassen-Arena lagen die "Zebras" zwischenzeitlich mit fünf Treffern zurück, ehe Nikolas Katsigiannis mit einer ganzen Reihe spektakulärer Paraden die Kieler zurück ins Spiel brachte. Ganz stark präsentierte sich einmal mehr Kapitän Domagoj Duvnjak: Gegen seine kroatischen Landsleute erzielte er zehn Treffer.

Christian Sprenger kurzzeitig K.o.

Bitter endete die Partie für Christian Sprenger: Er bekam die erneut harte Gangart der Gäste besonders schmerzhaft zu spüren. Leon Susnja hatte den THW-Rechtsaußen schon Minuten zuvor behakt, um dann abseits des Spielgeschehens richtig hinzulangen. Nach dem Ellenbogencheck war Sprenger kurzzeitig benommen und musste nach 49 Minuten auf den Team-Physiotherapeuten Maik Bolte und Marko Vujin gestützt vom Feld. Zum Glück blieben die Knochen heil, doch für Sprenger war die Partie mit einer Gehirnerschütterung zu Ende. Ebenso für Susnja: Er bekam für die Aktion völlig zurecht die Rote Karte.

Ein fast ausverkauftes Haus

Obwohl es für beiden Teams keine Chance mehr gab, sich in der Abschlusstabelle nach vorn zu arbeiten, sorgten annähernd 10.000 Fans in der Sparkassen-Arena auch am letzten Spieltag der längsten Gruppenphase aller Zeiten für einen grandiosen Champions-League-Rahmen. Während Zagreb eine sehr junge Mannschaft ins Rennen schickte, trat der THW Kiel in der momentanen Bestbesetzung an - und das, obwohl Duvnjak nach dem Berlin-Spiel mit Rückenproblemen zu kämpfen hatte und der angeschlagene Niklas Landin mit großen Schmerzen in der Hand seine Bereitschaft erklärte, zu spielen. Nach der Hinspiel-Niederlage wollten die Kieler eben unbedingt das Rückspiel gewinnen und "eine offene Rechnung" begleichen.

17:14-Führung für Zagreb

Die Kroaten gingen in Überzahl durch Sebetic und Markovic mit 13:11 in Führung, und bauten diese nach Duvnjaks Kontertor mit einem 3:0-Lauf sogar auf 16:12 (29.) aus. Gut, dass Alexander Williams' Pass Ilija Brozovic errreichte, der zum 13:16-Anschluss einetzte. Gut auch, dass Duvnjak erneut im Gegenstoß das 14:16 erzielte, aber Zagreb legte bis zur Pausensirene noch einmal nach: Josip Valcic erzielte den 17:14-Halbzeitstand für die Gäste, die ihre rund 40 Hamburger RK-Fans damit zum Jubeln brachten.

Pflichtspiel-Pause bis zum Achtelfinale

Für die "Zebras", die seit dem Neustart nach der EM-Pause am 10. Februar satte sieben Pflicht-Spiele in 22 Tagen bestritten, steht jetzt erst einmal eine Pause bis zum Achtelfinal-Hinspiel in der "VELUX EHF Champions League" an. Dieses wird zwischen dem 16. und 20. März ausgetragen. Rune Dahmke wird zum Lehrgang der DHB-Auswahl mit den beiden Länderspielen am 11. März in Leipzig und am 13. März in Berlin gegen Katar erwartet, die anderen Mitglieder der "Zebraherde" dürfen durchschnaufen. Zuvor bestreitet der THW Kiel am Freitagabend in Neustadt/H. noch ein bereits ausverkauftes Freundschaftsspiel gegen die HSG Ostsee. Auf geht's, Kiel!

Überragender Sebetic

Doch zunächst sah es nicht danach aus, dass dieser Plan funktionieren könne: Zagreb war mit 2:0 in Führung gegangen, nach Dominik Kleins Gegenstoß-Treffer zum 5:3 (8.) und Vujins Schlagwurf-Kracher unter die Latte zum 9:7 (17.) schien der THW die Partie trotzdem in den Griff zu bekommen. Aber dem war nicht so, denn auch in der Folge hatte die "Zebra"-Abwehr ihre liebe Müh' und Not mit dem überragenden Luka Sebetic, der sechs seiner insgesamt acht Treffer vor dem Seitenwechsel erzielte. Und auch im Angriff lief es zunächst nicht rund bei den Kielern, die sich viele technische Fehler leisteten und oft ihren Meister in RK-Keeper Ivan Stevanovic fanden. Nach 20 Minuten erzielte Duvnjak das 11:10 - es sollte die letzte THW-Führung für eine lange Zeit gewesen sein. 

Katsigiannis bringt die Wende

Klar, dass sich die "Zebras" für den zweiten Durchgang eine Menge vorgenommen hatten. Umso bitterer war dann der Start: Stevanovic parierte einen Wurf von Dominik Klein, Pavlovic erzielte das 18:14. Direkt danach unterlief den "Zebras" im Angriff ein Fehler, Markovski traf zum 19:14 (31.). Rune Dahmke fasste sich aus dem Rückraum ein Herz: 15:19, doch Pavlovic legte sofort nach. Nach Ekbergs verwandelten Siebenmeter kam die "Katze" so richtig auf Betriebstemperatur: Nacheinander kaufte Nikolas Katsigiannis den jeweils frei vor ihm auftauchenden Pavlovic, Susnja, Rakovic und Josip Valcic den Ball ab, sorgte mit diesen spektakulären Paraden für Sicherheit und letztlich die Wende. Acht Minuten lang schaffte es Zagreb nicht, an dem Kieler Torhüter vorbei zu kommen.

Offener Schlagabtausch

Die Steilvorlage aus dem eigenen Kasten nutzten die "Zebras" nun auch im Angriff. Ekberg verwandelte seine Siebenmeter sicher, Duvnjak jagte Gegenstoß um Gegenstoß in die Maschen, und als Dominik Klein. der lange Zeit im Rückraum agierte, mit einem 102-km/h-Schlagwurf den Ausgleich erzielte (43.), standen die Kieler Fans erstmals Kopf. Es entwickelte sich in der Folge ein offener Schlagabtausch im sportlichen Sinne, der bis zum 24:24 und der brutalen Susnja-Attacke gegen Sprenger keinen Vorteil auf einer der beiden Seiten verbuchte. Doch gerade diese Aktion schien Zagreb nun zum Nachteil zu gereichen - denn der THW Kiel ging nun mit noch mehr Einsatz und Feuer zu Werke. 

Duvnjak macht den Sack zu

Vor allem einer schmiss sich nun in die gegnerischen Abwehrreihen: Domagoj Duvnjak. Im schmerzhaften Eins-gegen-Eins gegen Kontrec erzielte er das 25:24 und holte eine Zeitstrafe heraus, dann schnappte sich Landin den zweiten Siebenmeter des Abend, ehe Duvnjak und Klein im Zusammenspiel auf 26:24 erhöhten. Dann erreichte ein Duvnjak-Pass Igor Anic, die "Katze" kaufte sich einen freien Ball von Pavlovic, und Dener Jaanimaa machte das 28:25 - vier Minuten vor dem Ende hatte sich das Blatt zugunsten der immer weiter kämpfenden "Zebras" gewendet. Als Duvnjak seinen zehnten Treffer mit satten 103 km/h erzielte, standen die Fans bereits und feierten ihre Mannschaft - das 31:28 (59.) war die Entscheidung in einer Partie, die intensiv geführt war. Und das, obwohl doch bereits alles klar war ...