31:29 gegen Zagreb: Hart erkämpfter Sieg zum Vorrunden-Abschluss
Christian Sprenger kurzzeitig K.o.
Bitter endete die Partie für Christian Sprenger: Er bekam die erneut harte Gangart der Gäste besonders schmerzhaft zu spüren. Leon Susnja hatte den THW-Rechtsaußen schon Minuten zuvor behakt, um dann abseits des Spielgeschehens richtig hinzulangen. Nach dem Ellenbogencheck war Sprenger kurzzeitig benommen und musste nach 49 Minuten auf den Team-Physiotherapeuten Maik Bolte und Marko Vujin gestützt vom Feld. Zum Glück blieben die Knochen heil, doch für Sprenger war die Partie mit einer Gehirnerschütterung zu Ende. Ebenso für Susnja: Er bekam für die Aktion völlig zurecht die Rote Karte.
Ein fast ausverkauftes Haus
Obwohl es für beiden Teams keine Chance mehr gab, sich in der Abschlusstabelle nach vorn zu arbeiten, sorgten annähernd 10.000 Fans in der Sparkassen-Arena auch am letzten Spieltag der längsten Gruppenphase aller Zeiten für einen grandiosen Champions-League-Rahmen. Während Zagreb eine sehr junge Mannschaft ins Rennen schickte, trat der THW Kiel in der momentanen Bestbesetzung an - und das, obwohl Duvnjak nach dem Berlin-Spiel mit Rückenproblemen zu kämpfen hatte und der angeschlagene Niklas Landin mit großen Schmerzen in der Hand seine Bereitschaft erklärte, zu spielen. Nach der Hinspiel-Niederlage wollten die Kieler eben unbedingt das Rückspiel gewinnen und "eine offene Rechnung" begleichen.
17:14-Führung für Zagreb
Pflichtspiel-Pause bis zum Achtelfinale
Überragender Sebetic
Doch zunächst sah es nicht danach aus, dass dieser Plan funktionieren könne: Zagreb war mit 2:0 in Führung gegangen, nach Dominik Kleins Gegenstoß-Treffer zum 5:3 (8.) und Vujins Schlagwurf-Kracher unter die Latte zum 9:7 (17.) schien der THW die Partie trotzdem in den Griff zu bekommen. Aber dem war nicht so, denn auch in der Folge hatte die "Zebra"-Abwehr ihre liebe Müh' und Not mit dem überragenden Luka Sebetic, der sechs seiner insgesamt acht Treffer vor dem Seitenwechsel erzielte. Und auch im Angriff lief es zunächst nicht rund bei den Kielern, die sich viele technische Fehler leisteten und oft ihren Meister in RK-Keeper Ivan Stevanovic fanden. Nach 20 Minuten erzielte Duvnjak das 11:10 - es sollte die letzte THW-Führung für eine lange Zeit gewesen sein.
Katsigiannis bringt die Wende
Offener Schlagabtausch
Die Steilvorlage aus dem eigenen Kasten nutzten die "Zebras" nun auch im Angriff. Ekberg verwandelte seine Siebenmeter sicher, Duvnjak jagte Gegenstoß um Gegenstoß in die Maschen, und als Dominik Klein. der lange Zeit im Rückraum agierte, mit einem 102-km/h-Schlagwurf den Ausgleich erzielte (43.), standen die Kieler Fans erstmals Kopf. Es entwickelte sich in der Folge ein offener Schlagabtausch im sportlichen Sinne, der bis zum 24:24 und der brutalen Susnja-Attacke gegen Sprenger keinen Vorteil auf einer der beiden Seiten verbuchte. Doch gerade diese Aktion schien Zagreb nun zum Nachteil zu gereichen - denn der THW Kiel ging nun mit noch mehr Einsatz und Feuer zu Werke.
Duvnjak macht den Sack zu
Vor allem einer schmiss sich nun in die gegnerischen Abwehrreihen: Domagoj Duvnjak. Im schmerzhaften Eins-gegen-Eins gegen Kontrec erzielte er das 25:24 und holte eine Zeitstrafe heraus, dann schnappte sich Landin den zweiten Siebenmeter des Abend, ehe Duvnjak und Klein im Zusammenspiel auf 26:24 erhöhten. Dann erreichte ein Duvnjak-Pass Igor Anic, die "Katze" kaufte sich einen freien Ball von Pavlovic, und Dener Jaanimaa machte das 28:25 - vier Minuten vor dem Ende hatte sich das Blatt zugunsten der immer weiter kämpfenden "Zebras" gewendet. Als Duvnjak seinen zehnten Treffer mit satten 103 km/h erzielte, standen die Fans bereits und feierten ihre Mannschaft - das 31:28 (59.) war die Entscheidung in einer Partie, die intensiv geführt war. Und das, obwohl doch bereits alles klar war ...