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VELUX EHF Final4: THW verpasst seinen vierten Titel

Champions League

VELUX EHF Final4: THW verpasst seinen vierten Titel

CL, Finale: 01.06.2014, So., 18.00: SG Flensburg-Handewitt - THW Kiel: 30:28 (14:16)

Update #3: KN-Artikel und Stimmen ergänzt

Der THW Kiel hat seinen vierten Champions-League-Titel verpasst. Im Finale des "VELUX EHF Final4" vor 20.000 Zuschauern in Köln unterlagen die "Zebras" am frühen Sonntagabend in einer Neuauflage des Endspiels von 2007 der SG Flensburg-Handewitt mit 28:30 (16:14). Auch sechs Treffer Aron Palmarssons, der zum besten Spieler des Finalturniers gekürt wurde, reichten nach einer knappen Halbzeitführung nicht zum neuerlichen Erfolg.

THW startet furios

Das Kribbeln vor diesem Schleswig-Holstein-Derby im Finale der Königsklasse war förmlich greifbar: 20.000 Fans verwandelten die Lanxess-Arena in einen Hexenkessel. In diesem erwischte der THW Kiel den besseren Start: Schnell führten die "Zebras", immer wieder unterstützt von tollen Paraden von Johan Sjöstrand, mit 2:0 und 4:1 (6.). Als der starke Sigurdsson dann nach elf Minuten zum 8:3 traf, nahm SG-Coach Ljubomir Vranjes die Auszeit. Mit stehenden Ovationen feierten die Kieler Fans ihre Mannschaft, die in der Folge den Vorsprung sogar auf 11:5 ausbaute (16.). Dann aber musste der angeschlagene Palmarsson eine Pause einlegen - urplötzlich stockte das Angriffsspiel der "Zebras". Die Flensburger nutzten dies zu einem 4:1-Lauf, die Partie war beim 9:12 wieder richtig spannend.

Knappe Führung zur Pause

Auch Gislason zog nun den grünen Karton, und Ekberg netzte auch wieder zur Vier-Tore-Führung ein (25.). Allerdings sorgte dann das dänische Schiedsrichtergespann für unläubige Gesichter: Ein klares Foul an Filip Jicha, dem Heinl in den Arm griff, wurde nicht geahndet, und ein Foul an Rene Toft Hansen interpretierten die Unparteiischen als Stürmerfoul - was Eggert zum 14:16-Anschluss nutzte. Da Palmarssons Freiwurf nach der Schlusssirene nur an der Latte landete, blieb es bei diesem Stand zur Pause.

Flensburg setzt sich ab

Nach dem Wechsel verkürzte Flensburg zunächst auf ein Tor, doch Vujin konterte postwendend. Nach Jichas Treffer zum 19:17 (35.) wurde ein ehemaliges "Zebra" zum echten Faktor: Mattias Andersson wurde zur Wand, die vom THW Kiel sieben Minuten lang nicht bezwungen werden konnte. Flensburg kam Tor um Tor heran, ging durch einen Kempatreffer von Eggert beim 20:19 erstmals in Führung (41.), die Glandorf ausbaute. Gislason wechselte den Torwart, doch im Angriff machten die Zebras zuviele Fehler: Svan traf zum 23:20 und 24:21, als er einen Abpraller verwandelte (46.). Wenige Sekunden später landete ein Anspiel auf Toft Hansen beim Gegner, Mogensen netzte zum 25:21 an.

THW mobilisiert letzte Kräfte

Da waren noch 13 Minuten zu spielen - und zunehmend machte sich bei den "Zebras" der Substanzverlust der vergangenen Wochen richtig bemerkbar. Doch noch waren die Kieler nicht geschlagen: Als Jallouz hochstieg und zum 24:26-Anschluss traf, schöpften die Fans des deutschen Rekordmeisters wieder Hoffnung. Erst Recht, nachdem Zeitz in der 52. Minute weiter verkürzen konnte - doch einen erneuten Ausgleich schaffte der THW Kiel nicht mehr. Ein technischer Fehler im Angriff führte zum 25:27-Konter, und als Gottfridsson zum 28:25 traf, feierten die Fans des nördlichen Nachbarn. Doch der THW fightete sich erneut zurück, war beim 28:29 durch Vujin (57.) wieder dabei. Doch Andersson, Eggerts siebter Treffer und Vujins geblockter Wurf entschieden die Partie.

Enttäuschung und Stolz

Den "Zebras" war die Enttäuschung und die Müdigkeit nach einer unglaublich kräftezehrenden Saison anzumerken - und doch mischte sich im Laufe des Abends wieder eine gehörige Portion Stolz in die Gesichter. Stolz über eine Saison, in der mit dem 19. Deutschen Meistertitel mehr erreicht wurde als erwartet. Und Stolz auf den Einzug in das Finale um die europäische Königsklasse.