
"Kleines Derby" im Kieler-Woche-Trikot: Samstag ist der Handball Sport Verein Hamburg zu Gast
Duelle mit den südlichen Nachbarn sind immer etwas Besonderes, auch wenn die Partien gegen die Hanseaten aus Fan-Sicht nur das "kleine Derby" sind. Aber auch gegen Hamburg gibt es dieses Prickeln, gibt es dieses Feuer, diese außergewöhnliche Atmosphäre, die eben nur "Derbys" innewohnen. Am Samstag nun ist der Handball Sport Verein Hamburg zu Gast beim THW Kiel, der die Partie in den besonderen Kieler-Woche-Trikots bestreiten wird. Das vorletzte Heimspiel der Saison verspricht dabei einmal mehr packende 60 Handball-Minuten, für die es noch Restkarten in der THW-FANWELT, (Samstag durchgehend von 10 bis 19 Uhr geöffnet), online unter www.thw-tickets.de und im offiziellen Zweitmarkt von Fans für Fans gibt. Anwurf ist um 19 Uhr, Dyn überträgt live.
Wiencek: "Es wird extrem schwer"

Das "kleine Derby" ist immer hart umkämpft
Keine Zeit zum Durchschnaufen für den THW Kiel im Liga-Endspurt: Auf der Zielgeraden der Saison sind die Zebras einmal mehr im Dauerlauf. Mittwochabend schüttelten die Kieler im dritten Spiel binnen fünf Tagen die Strapazen mit viel Elan und Einsatz locker ab, gewannen mit 39:24 deutlich gegen den SC DHfK Leipzig. Im Mittelpunkt dabei: Kapitän Patrick Wiencek, der mit zehn Treffern seinen Liga-Torrekord im THW-Trikot mit der Nummer "17" aufstellte, nach der Partie aber schnell den Blick nach vorn richtete: "Samstag geht es weiter: Wir spielen ein Derby, wir spielen zu Hause - wir wollen gewinnen", gab Wiencek die Marschrichtung für Spiel vier innerhalb von acht Tagen vor. Aber der Kreisläufer weiß natürlich, was da am Samstagabend auf die Kieler zukommt: "Es wird extrem schwer, Hamburg ist ein unangenehmer Gegner mit einem starken Trainer Torsten Jansen, der sich mit Sicherheit wieder etwas für uns ausgedacht hat."
Wieder Lizenz-Hickkack in Hamburg
Der Handball Sport Verein Hamburg ist immer für knackige Schlagzeilen gut. Nicht immer fallen diese in der umfangreichen Medienlandschaft der Hansestadt allerdings auch positiv aus. Schon in der vergangenen Saison hatte der HSV seine Lizenz erst nach langem Hickhack und einer millionenschweren Bürgschaft in buchstäblich letzter Sekunde erhalten. Zuletzt erfüllten die Hanseaten die wirtschaftlichen Anforderungen wieder erst in der Verlängerung. Dabei ist der Klub ein gebranntes Kind. Sein Vorgänger, der Hamburger Sport Verein Handball, war 2011 noch Deutscher Meister und 2013 Champions-League-Sieger, stürzte Anfang 2016 jedoch in die Insolvenz, dem Verein wurde nachträglich die Lizenz für die Saison 2015/16 entzogen. Es folgte ein Neuanfang samt Umfirmierung in der dritten Liga - und 2021 schließlich die lang ersehnte Rückkehr in die Bundesliga.
Däne ist bester HSVH-Torschütze

Bester Torschütze: Frederik Bo Andersen
Die aktuelle Spielzeit 2024/25 entpuppt sich nun als eine Art Übergangsphase, die sowohl sportliche als auch strukturelle Herausforderungen mit sich gebracht hat. Dabei performen die Hamburger auf dem Feld als starke Einheit, haben in Rechtsaußen Fredrik Bo Andersen den Torgaranten in ihren Reihen: Der Däne traf in den ersten 30 Spielen 174 Mal. Ihm folgen im internen Ranking Leif Tissier (150), der in der kommenden Saison das Trikot der TSV Hannover-Burgdorf tragen wird, und U21-Weltmeister Moritz Sauter (129). Das Team von Torsten Jansen, der zunächst als Spieler alle Höhen und Tiefen des Klubs erlebt hatte und später als Trainer den zweimaligen Aufstieg feierte, startete stark in die Saison, holte fünf Punkte aus den ersten vier Partien. Das Hinspiel in Hamburg, das der THW Kiel souverän mit 31:25 gewann (siehe Spielbericht), markierte einen kleinen Wendepunkt: Aus den folgenden sechs Begegnungen sprangen nur zwei Punkte, die allerdings spektakulär mit Unentschieden gegen Hannover und Berlin erkämpft, heraus.
Wellebewegungen prägen die Hamburger Saison

Erfahrener Trainer: Toto Jansen
In Wellenbewegungen ging es weiter, bis sich das Team, das wir ausführlich bereits im Vorbericht zum Pokalfight im Oktober vorgestellt hatten, festigte. Zuletzt gab es einen Wechsel aus Heimsiegen (unter anderem 42:32 gegen Melsungen) und Auswärtsniederlagen, der am vorletzten Spieltag durchbrochen wurde, als der HSVH sich beim 29:25 in Leipzig die ersten beiden Auswärtszähler seit Mitte Februar auf die Habenseite schreiben konnte. Den Aufwärtstrend setzten die Hanseaten auch am Mittwoch fort, als der ThSV Eisenach an der Elbe mit 31:29 in die Schranken verwiesen wurde. Aktuell rangiert das Team auf dem zehnten Platz in der stärksten Liga der Welt. Der Klassenerhalt ist sportlich längst souverän gesichert, und zwischenzeitlich konnte man an der Elbe den Blick sogar in obere Tabellenregionen richten. Jetzt hofft der HSV darauf, endlich auch neben dem Feld wieder in ruhige Fahrwasser zu gelangen. Dafür wurde auch auf der Kommandobrücke das Steuer in neue Hände gelegt.
Johannes Bitter jetzt Sportdirektor

Neuer Sportdirektor: Johannes Bitter
m Frühjahr 2024 gaben Präsident Marc Evermann, Vize-Präsident Martin Schwalb und Schatzmeister Stephan Harzer ihren Rückzug bekannt, um neuen Ideen Raum zu geben. Im Herbst trennte man sich von Geschäftsführer Sebastian Frecke. Allesamt Entscheidungen, die einen weiteren Schritt im kontinuierlichen und soliden Neu-Aufbau des Vereins markierten. Inzwischen werden die Geschicke von einer neuen Doppelspitze geleitet. Geschäftsführer Christian Hüneburg und Sportdirektor Johannes Bitter decken dabei die beiden großen Themenfelder des HSVH ab: Hüneburg ist Fachmann für Finanzen, Vermarktung und Lizenzierung, HSV-Torwart-Legende Bitter verantwortet alle Themen rund um die Profi-Mannschaft, die sportliche Ausrichtung und die Weiterentwicklung im Bereich Sport. Als Vize-Präsident des HSVH e.V. ist Bitter außerdem für übergeordnete Themen rund um die Nachwuchsabteilung zuständig.
Klare Zukunftsvorstellungen
Inhaltlich ist Johannes Bitter schon in den vergangenen Monaten tief in seine neuen Aufgaben eingestiegen, hat bereits die ersten Spielerverpflichtungen umgesetzt. Der 42-Jährige zeichnet eine klare Idee, wie sich der HSVH künftig aufstellen will: "Wir haben bei uns Spieler, die wir als Talent bekommen haben und die jetzt in der Welt gefragt sind. Aber wir wollen auch nicht die nächsten zehn Jahre ein Ausbildungsverein sein, das ist klar. Die Summe, die wir in unseren Kader stecken können, darf gerne steigen in den nächsten Jahren, auch wenn wir weiter versuchen wollen, uns schlau und weitsichtig zu verstärken.“ Keine Frage: Der Handball Sport Verein Hamburg bleibt ein spannendes Pflaster, auf dem in Zukunft aber wieder der Sport die Schlagzeilen dominieren soll.
Infos zum Spiel

Die Zebras spielen Samstag im KiWo-Trikot
Aus Kieler Sicht soll das am Samstag allerdings noch nicht passieren. "Wir wollen gegen Hamburg auch das dritte Spiel in dieser Saison gewinnen", sagt Lukas Zerbe. Denn neben dem Duell in der DAIKIN Handball-Bundesliga lieferten sich beide Teams auch im DHB-Pokal einen harten Kampf: Zum Auftakt der Pokalrunde, die im April vor 20.000 Zuschauern in der Kölner Lanxess Arena mit dem 13. Pokal-Triumph der Zebras endete, gab es ein enges 30:27 für den THW Kiel in der Hansestadt. Samstag folgt nun also das "kleine Derby", Teil drei: Für die Wunderino Arena gibt es noch Restkarten in der THW-FANWELT, die Samstag von 10 bis 19 Uhr durchgehend geöffnet hat und auch die Kieler Woche-Trikots anbietet, online unter www.thw-tickets.de und im offiziellen Zweitmarkt von Fans für Fans. Schiedsrichter der Partie, die um 19 Uhr beginnt, sind Ramesh und Suresh Thiyagarajah, Dyn überträgt live. Weiter geht's gegen Hamburg, Kiel!