Samstag sind die Zebras auswärts gefordert: Der HC Erlangen empfängt den THW Kiel

Bundesliga

Samstag sind die Zebras auswärts gefordert: Der HC Erlangen empfängt den THW Kiel

Nach zuletzt drei Heimspielen innerhalb von sechs Tagen haben die Zebras jetzt wieder eine weite und schwere Auswärtstour vor der Brust: Es geht nach Nürnberg, wo der THW Kiel am Samstagabend vom HC Erlangen empfangen wird. Anwurf in der Arena Nürnberger Versicherung ist um 20:30 Uhr, Dyn überträgt live. Wer den THW Kiel vor Ort unterstützen möchte, kann sich im Onlineshop des HCE noch Karten sichern. Für alle THW-Fans in Nürnberg reist auch der mobile Fanshop der Kieler nach Franken. 

Regeneration nach "brutal intensivem Kolstad-Spiel"

Für die Kieler endete das 26:25-Drama gegen Kolstad am Donnerstagmorgen in der Trainingshalle. Nach einem der intensivsten und emotionalsten Spiele der Saison war Regeneration angesagt. Schwerstarbeit für die Therapeuten der THW-Sportphysiopraxis, hatte das Duell mit den Norwegern im Zusammenspiel mit den nicht minder kraftrauben beiden Partien der vergangenen sechs Tage doch ordentlich Körner gekostet. "Gegen Kolstad war wirklich viel Feuer drin", sagte Rune Dahmke nach seinem Buzzerbeater. "Am Ende haben wir mit viel Kampf und der Hilfe unserer Zuschauer die beiden Punkte geholt - und das ist das, was am Ende zählt." Selbst Trainer Filip Jicha, der ansonsten auch nach wichtigen Erfolgen immer direkt das nächste Spiel im Blick hat, musste nach den 60 packenden Minuten vom Mittwochabend erst einmal durchschnaufen: "Das war ein brutal intensives Spiel mit einer Menge Kampf und Adrenalin. Gewonnen haben wir durch puren Willen, Einsatz und mit der Hilfe unserer Fans." 

Erlanger Prunkstück ist die harte Abwehr

Erlanger Kapitän: Sebastian Firnhaber

Auf die vielen schwarz-weißen Fans müssen die Kieler nach zuletzt drei schweren Heimspielen binnen sechs Tagen am Samstagabend weitestgehend verzichten. In der Arena Nürnberger Versicherung wartet dann wieder eine Aufgabe, die die Zebras an ihre Kraftreserven bringen wird. Denn das Prunkstück des HC Erlangen ist ohne Zweifel die hart zupackende Abwehr um ihren Chef Sebastian Firnhaber. Der ehemalige Kieler, Kapitän der Franken, und seine Nebenleute kassierten bisher erst 394 Gegentreffer - der drittbeste Wert hinter dem SC Magdeburg und der SG Flensburg-Handewitt in der stärksten Liga der Welt. Eine klare Verbesserung im Vergleich zur Vorsaison, als der HCE insgesamt über 1000 Gegentore kassierte und damit den drittschlechtesten Wert in der stärksten Liga der Welt verzeichnete. Dass es hinten besser läuft, ist sicherlich auch ein Verdienst von Neuzugang Gedeon Guradiola: Der erfahrene Spanier kam vom TBV Lemgo Lippe und verleiht der Abwehr zusätzliche Stabilität.

Vier Neuzugänge

Hartmut Mayerhoffer trainiert den HCE seit dieser Saison

Dass die Saison trotzdem bisher nicht so lief, wie man sich das im Süden Deutschlands erhofft hatte, liegt mehr an der Offensiv-Leistung: Mit 362 erzielten Toren liegen die Erlanger aktuell am Ende des Rankings. Und das, obwohl der HC Erlangen mit dem Halblinken Simon Jeppsson (46), Rechtsaußen Hampus Olsson (44), Linksaußen Matthias Bissel und Firnhaber (beide je 37), Rückraum-Linkshänder Christoph Steinert (35) und Mittelmann Nico Büdel (34) eine torgefährliche und schwer auszurechnende erste Sieben auf die Platte bringt. Allerdings scheint der neuerliche personelle Umbruch und der unglückliche Saisonstart bei den Franken nachzuwirken. Mit Guardiola, dem schwedischen Halblinken Jonathan Svensson (Ystads IF), dem jungen Mittelmann Veit Mävers (TSV Hannover-Burgdorf) sowie dem dänischen Rechtsaußen Mads-Peter Lönborg (KIF Kolding) kamen vier Neue vor der Saison. Im Gegenzug beendete Regisseur Steffen Fäth seine Karriere, und Johannes Sellin wechselte vereinsintern in den Nachwuchs-Trainerstab.

Erlangens unglücklicher Saison-Start

Bester Torschütze: Simon Jeppsson

Auch an der Seitenlinie gab es Veränderungen: Für den ehemaligen Kieler Raul Alonso, der in der vergangenen Saison neben seiner Funktion als Sportlicher Leiter auch das Trainer-Amt innehatte und sich nun ganz auf die Arbeit hinter den HCE-Kulissen konzentrieren wollte, kam der erfahrene Hartmut Mayerhoffer. Der musste allerdings mit ansehen, wie seine Mannschaft unglücklich in die Saison startete: Gegen Hannover und in Lemgo gab es zwei knappe Niederlagen, ehe das Punktekonto mit zwei ebenso engen Siegen gegen den BHC und in Balingen ausgeglichen wurde. Im weiteren Saisonverlauf gewann der HCE deutlich gegen Eisenach und in Wetzlar, kassierte im Gegenzug aber auch Niederlagen gegen im oberen Drittel platzierte Mannschaften. Mit dem 28:26-Erfolg gegen Göppingen beendete man zuletzt eine zweimonatige Heim-Durststrecke, ehe man in Leipzig beim 19:20 erneut hauchdünn das Nachsehen hatte. Torhüter Bertram Obling sagte nach der Partie: " In der Abwehr stehen wir aktuell gut, aber wir müssen vor allem im Hinblick auf das kommende Spiel gegen Kiel mehr Tore machen." Die Folge dieses ergebnistechnischen Auf und Ab: Mit aktuell zehn Pluspunkten steht der HC Erlangen im engen Rennen der Liga auf Rang 16, hat drei Zähler Vorsprung auf Rang 17 und nur zwei Punkte Rückstand auf Platz elf. 

Bilyk: "Wollen noch einmal alle Kräfte mobilisieren"

Für die Kieler ist die Begegnung des 16. Spieltags in der stärksten Liga der Welt das zehnte Spiel innerhalb eines Monats und die vierte Herausforderung innerhalb von zehn Tagen. Ein brutales Programm, das erst nach der Partie in Nürnberg, die Samstag um 20:30 Uhr von Martin Thöne und Marijo Zupanovic angepfiffen wird, ein wenig Zeit zum Luftholen lässt. Gleichzeitig ist das Spiel beim HC Erlangen die letzte richtig lange Auswärtstour der Zebras in der LIQUI MOLY HBL: Kurioserweise fielen die weitesten Liga-Reisen nach Balingen, Göppingen, Stuttgart, Mannheim und eben Nürnberg alle in die Hinrunde der Zebras. "Uns erwartet eine hart spielende Abwehr, die uns nichts schenken wird", sagt THW-Kapitän Nikola Bilyk, "aber wir wollen Samstagabend noch einmal alle Kräfte mobilisieren und uns die Punkte holen." Wer den Schwarz-Weißen dabei akustisch helfen möchte, kann sich im Onlineshop des HCE noch Karten sichern. Dyn überträgt live aus der Arena Nürnberger Versicherung, in der auch der mobile Fanshop des THW Kiel zum Geschenke-Shopping einlädt. Auf geht's zum HC Erlangen, Kiel!