Die Zebras feiern den Jahresausklang mit einem spielfreudigen 36:29-Erfolg gegen GWD Minden

Bundesliga

Die Zebras feiern den Jahresausklang mit einem spielfreudigen 36:29-Erfolg gegen GWD Minden

Der THW Kiel hat das Handball-Jahr 2022 mit einem deutlichen Erfolg verabschiedet und seinen Fans in der ausverkauften Wunderino Arena einen schönen Abschluss des Weihnachtsfestes beschert: Gegen GWD Minden gewannen die Zebras am späten Montagabend mit 36:29 (19:13) und stellten die Weichen gegen einen ersatzgeschwächt angetretenen Gegner früh auf Sieg. 10.285 Fans feierten den Rekordmeister, die Einlagen von Maskottchen Hein Daddel und die Halbzeitshow des Ballkünstlers Kevin Kück - und am Ende die Worte von Kapitän Domagoj Duvnjak, der sich traditionell nach dem Abpfiff an die Fans wandte.

Ekbergs Siebenmeter bringen ihm die Torjägerkrone

Niclas Ekberg erzielte alle Treffer vom Siebenmeterstrich

Frohe Kunde erreichte THW-Trainer Filip Jicha bereits vor dem Anpfiff: THW-Kreisläufer Patrick Wiencek hatte nach seinem krankheitsbedingten Fehlen beim Pokalerfolg in Bietigheim die Freigabe des Ärzteteams erhalten und konnte so im 31. Pflichtspiel der Kieler Handballer seit dem Saisonbeginn am 31. August wieder mitwirken. In diesem präsentierten sich die Zebras spielfreudig, fokussiert und mit großer Lust, ein erfolgreiches Jahr 2022 siegreich zu Ende zu bringen. Bester Torschütze war Rechtsaußen Niclas Ekberg mit sieben Treffern. Dem Schweden gelang einmal mehr in seiner Karriere das Kunststück, nur für die Siebenmeter eingewechselt zu werden und trotzdem in der Statistik mit den meisten Torerfolgen aufzutauchen. Ihm folgte Sander Sagosen, der einmal mehr auch als Anspieler glänzte und sechsmal traf.

THW Kiel setzt sich früh ab

Petter Överby traf zweimal

Klasse Stimmung in der Wunderino Arena - die Fans zauberten eine grandiose Stimmung in das Rund, die von festlich über staunend bis laut jubelnd reichte. Und diese besondere Atmosphäre des Weihnachtsspiels übertrug sich schnell auch auf die Zebras, die mit spektakulären Paraden von Tomas Mrkva und einem nicht weniger spektakulären Treffer per Dreher von Hendrik Pekeler zum 4:1 beinahe perfekt in das Spiel kamen. Als dann aber Semisch im GWD-Tor zwei Würfe von Magnus Landin entschärfte, waren die Ostwestfalen ebenfalls im Spiel. Darmoul verkürzte auf 3:4 (8.), was die Kieler aber wenig beeindruckte: Duvnjak traf per Gegenstoß zum 5:3, den postwendenden Mindener Konter ließen Fraatz und der starke Sagosen ins leere Laufen. Und die Zebras ließen nicht lockter: Sagosen bediente Magnus Landin, der Semisch zum 8:5 überwand, Petter Överby ließ das 9:5 folgen, und nach einer weiteren Mrkva-Parade war es erneut Magnus Landin, der auf 10:5 stellte (15.). Festtagsstimmung in der Wunderino Arena!  

Zebras mit viel Spielfreude unterwegs

Starker Rückhalt: Tomas Mrkva

Erst recht, als die Schwarz-Weißen nach dem 7:10-Anschluss der Gäste durch einen Korte-Doppelschlag sofort wieder die Kurve bekamen: Sagosen traf, Mrkva hielt, und Överby sorgte binnen Sekunden mit zwei gelungenen Aktionen für Party unter dem Arena-Dach: Erst traf der Norweger zum 12:7, dann luchste er den Mindenern den Anwurf ab und bediente seinen Landsmann Sagosen zum 13:7, als kurz darauf dann auch noch Norweger Nummer drei, Harald Reinkind, einnetzte, waren die Zebras in der torreichen ersten Hälfte bereits auf sieben Treffer enteilt. Die Ostwestfalen gestalteten die folgenden Minuten etwas offener, der THW hatte trotzdem immer eine Antwort parat. So netzten Ekberg und erneut Magnus Landin nach feinem Wallinius Pass zum 19:13-Halbzeitstand ein, den Mrkva in der Schlusssekunde mit einer fantastischen Parade gegen Ahouansou festhielt.

Zwei wichtige Zähler zum Abschied von 2022

Machte ein starkes Spiel: Sander Sagosen

Mit dem Wiederbeginn nach dem Wechsel ging es munter weiter. Pekeler drehte zum 20:14, Ekberg traf per Siebenmeter zum 21:15, der zur Pause gekommene Rune Dahmke zum 22:15. Mit einem Doppelschlag kam Minden zwar noch wieder auf fünf Tore heran, doch ab der 40. Minute setzten sich die Kieler dann Tor für Tor ab. Nikola Bilyk jagte den Ball mit 112 km/h zum 27:20 ins Tor, Sagosen erhöhte auf 30:23 und 31:23, dann bediente der Norweger bei drohendem Zeitspiel Bilyk mit einem unglaublichen No-Look-Pass von Halbrechts auf Halblinks zum 33:24 (54.). Youngster Henri Pabst führte sich mit einem tollen Anspiel auf Yannick Fraatz ein, der Rest waren stehende Ovationen, zwei wichtige Punkte und der Abschied von 2022, in dem der THW Kiel mit dem DHB-Pokalsieg und dem Gewinn des Pixum Super Cups zwei Titel feierte, die Vizemeisterschaft in der "stärksten Liga der Welt" errang und und Köln die Bronzemedaille in der EHF Champions League errang.

Duvnjak & Co verabschieden sich in die WM-Pause

Tradition: Kapitän Duvnjak bedankte sich nach dem Spiel bei den Fans

Nach dem Spiel wandte sich Domagoj Duvnjak an die Fans in der ausverkauften Wunderino Arena: „2022 war kein einfaches Jahr für uns. Wir hatten viele Verletzte, und immer, wenn einer wiederkam, verabschiedete sich ein anderer“, sagte Duvnjak. „Wir hoffen einfach, dass diese Serie jetzt zu Ende ist und wir mit einer fast kompletten Mannschaft 2023 richtig angreifen können!“ Der THW-Kapitän blickte zurück auf die Erfolge im nun zu Ende gehenden Jahr, bezeichnete den DHB-Pokalsieg als Highlight und schwur die THW-Fangemeinde auf das kommende Jahr ein: „Wir haben nächstes Jahr viele wichtige Spiele hier zu Hause – auch deshalb freue ich mich riesig auf die Rückrunde. Wir werden alles für Euch geben!“ Danach verabschiedeten sich die Kieler Spieler mit den besten Wünschen für das neue Jahr in ihren Landessprachen in die WM-Pause. Im Februar geht es weiter – mit zahlreichen Top-Begegnungen, für die unter www.thw-tickets.de bereits der Ticketverkauf begonnen hat. Guten Rutsch!

Fotos: Sascha Klahn 

LIQUI MOLY HBL, 18. Spieltag: THW Kiel – GWD Minden 36:29 (19:13)

THW Kiel: N. Landin (2 Siebenmeter, 1/1 Parade), Mrkva (1.-60., 14 Paraden); Duvnjak (1), Sagosen (6), Reinkind (2), M. Landin (3), Øverby (2), Wiencek (2), Ekberg (7/7), Pabst, Fraatz (3), Dahmke (2), Zarabec (2), Wallinius, Bilyk (3), Pekeler (3); Trainer: Jicha
GWD Minden: Semisch (1.-55., 10 Paraden), Shamir (55.-60. und 4 Siebenmeter, 2/1 Paraden); Bredemeier, Krantzmann (2/2), Reshöft (1),Diekmann (1), Korte (3/2), Ahouansou (4),Pehlivan (1), Stoyke (2), Hein, Sebetic (2), Bitsch (3), Darmoul (6), Hermeling (3); Trainer: Carstens

Schiedsrichter: Steven Heine / Sascha Standke
Zeitstrafen: THW: 3 (Øverby (10.), 2x Wiencek (23., 40.)) / GWD: 2 (2x Sebetic (28., 39.))
Siebenmeter: THW: 8/7 (Shamir hält Ekberg (16.)) / GWD: 5/4 (Landin hält Korte (34.))
Spielverlauf: 2:0, 4:1 (4.), 4:3, 5:4 (10.), 7:4 (12.), 10:5 (15.), 10:7, 14:7 (20.), 16:9 (24.), 17:10 (25.), 19:12 (29.), 19:13;
20:15 (33.), 22:15 (35.), 22:17, 24:19 (40.), 26:19, 29:22 (44.), 32:23 (51.), 34:25 (55.), 35:28 (58.), 36:29.
Zuschauer: 10285 (ausverkauft) (Wunderino Arena, Kiel)

Stimmen zum Spiel: 

THW-Trainer Filip Jicha: Ich war sehr zufrieden damit, mit welcher Energie, Einstellung und Freude wir in dieses Spiel gegangen sind. Wir konnten uns früh absetzen, das war mental wichtig für die Jungs. Wir hatten heute unser 31. Pflichtspiel, und die Jungs mussten Enormes wegstecken mit den vielen Verletzungen und Erkrankungen. Trotzdem haben wir das durchgezogen, das macht mich stolz und weckt die Vorfreude auf 2023. Ich möchte mich bei allen Fans bedanken, wir fühlen und spüren die Unterstützung. Deshalb werden wir alles dafür geben, um unseren Partnern, Freunden und Fans im kommenden Jahr gute Momente zu bescheren.

GWD-Trainer Frank Carstens: Glückwunsch an den THW Kiel zu diesem klaren, verdienten und frühzeitig feststehenden Sieg. Wir haben fast die gesamte Woche daran gearbeitet, das Kieler Tempospiel und die dritte Welle mit den Kreisläufern zu unterbinden. Dann ist uns das heute erst in der 15. Minute das erste Mal gelungen, man kann also sagen, dass die Trainingsinhalte ein wenig ins Leere liefen (er schmunzelt). Aber da ist natürlich sehr viel Watt dahinter, wenn der THW Kiel auf dich zurollt. Und nach zwei drei guten Aktionen von uns hat der THW Kiel seine Vorteile immer auf den Punkt ausgespielt. Trotzdem Kompliment an meine Mannschaft, in der heute acht Mann das erste Mal überhaupt in Kiel gespielt haben. Wir haben ein vernünftiges Spiel abgeliefert und gehen erhobenen Hauptes hier raus. Dem THW Kiel wünsche ich eine verletzungsfreie „WM-Pause“.