Spitzenspiel bei den Füchsen am Sonntag
Keine Pause für die Zebras, die am Sonntag Teil fünf ihrer langgedehnten Auswärts-Tournee bestreiten werden: Jetzt geht es in die Hauptstadt! Die Füchse Berlin erwarten den THW Kiel ab 13:30 Uhr zur Top-Partie des 29. Spieltags. Nur etwas mehr als zwei Monate nach dem Hinspiel in der Wunderino Arena, das die Zebras nach hartem Kampf und einem 13:16-Halbzeitrückstand noch mit 32:26 gewannen, geht es in der Max-Schmeling-Halle erneut um zwei ganz wichtige Punkte. Dass es dabei spannend zugehend wird, lässt ein Blick auf die Statistik der letzten Duelle in der Hauptstadt vermuten: Der letzte klare Erfolg einer der beiden Mannschaften im direkten Duell gegeneinander liegt schon fast fünf Jahre zurück (siehe auch Gegnerstatistik im THW-Archiv) Seitdem entschied immer nur ein Tor nach 60 dramatischen Minuten über Sieg, Unentschieden oder Niederlage. Mitfiebern können die THW-Fans dieses Mal nicht live in Berlin, sondern nur vor dem TV: Sky überträgt die Partie in voller Länge.
Spannendes Hinspiel mit zwei unterschiedlichen Hälften
Traf im Hinspiel fünf Mal: Kapitän Domagoj Duvnjak
Schon das Hinspiel in Kiel war nichts für schwache Nerven: Die Füchse hatten mit einer ganz starken Leistung bereits einen Fünf-Tore-Vorsprung herausgeworfen, ehe sich die Kieler mit allem, was sie zu bieten hatten, in die Begegnung zurückkämpften. "Die Füchse haben uns gnadenlos bestraft, haben unsere Fehler, die wir unterwegs gemacht haben, genutzt - und wir haben leicht den Kopf verloren", analysierte THW-Trainer Filip Jicha nach der Partie Ende Februar. Bis zur Pause konnte der THW den Rückstand nur noch auf drei Treffer verkürzen. Füchse-Spieler Paul Drux hatte demzufolge "die beste Halbzeit, die wir seit langem gespielt haben" gesehen, "aber dann laden wir den THW innerhalb von wenigen Minuten ein, wieder mitzuspielen. Das ist das ärgerliche daran." Am Ende wurde es ein hart erkämfter 32:26-Erfolg der Kieler, der 30. im 38. Liga-Duell gegeneinander (siehe auch Gegnerstatistik im THW-Archiv). Wie schon so oft in dieser Spielzeit hatten die Füchse in Kiel ihre zwei Gesichter gezeigt: Erst bärenstark, dann mit zu vielen eigenen Fehlern.
Auf und Ab
Bester Berliner Torschütze: Routinier Hans Lindberg
Wenn man es so will, spiegelte der Berliner Auftritt in Kiel auch ein wenig den Saisonverlauf wider: Die Füchse kamen in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga zwar erst ein wenig schwerfällig aus den Startlöchern, gewannen dann unter Neu-Trainer Jaron Siewert aber neun Partien in Folge, was sie Anfang Februar 2021 sogar bis auf Tabellenplatz zwei hievte. Was folgte, war das Ende der Siegesserie und nach der Berg- eine kleine Talfahrt mit nur sechs Punkten aus den kommenden elf Begegnungen. Das machte sich natürlich auch in der Tabelle bemerkbar, in der die Füchse bis auf Rang sieben abrutschten und nun sogar um die Teilnahme am europäischen Wettbewerb bangen müssen. In diesem spielten die Hauptstädter, im letzten ausgespielten EHF-Cup-Finale 2019 knapp dem THW Kiel unterlegen, einmal mehr auch in dieser Saison groß auf: Im Viertelfinale fegten sie den französischen Topclub Montpellier HB nach einem knappen 29:32 im Hinspiel mit 31:23 aus der Max-Schmeling-Halle und qualifizierten sich damit für das Finalturnier in Mannheim, wo die Füchse am 22. Mai auf die Rhein-Neckar Löwen treffen.
Füchse zurück in der Erfolgsspur
Paul Drux ist rechtzeitig vor dem Spitzenspiel wieder zurück
Gegen eben diese Löwen fanden die Berliner rechtzeitig vor dem Top-Spiel gegen den THW Kiel wieder zurück in die Erfolgsspur: Am Donnerstag nahmen die Füchse nach dem 27:24-Erfolg in Mannheim zwei wichtige Punkte mit auf die Heimreise, rückten in der Tabelle auf Platz sechs vor und jubelten auch über die drei Tore ihres Anführers Paul Drux: Der Kapitän hatte seit Anfang März wegen einer Meniskus-Operation gefehlt und gibt den Hauptstädtern nach seinem Comeback wieder Halt. "Mit seiner Stärke im Eins gegen Eins, seinen Emotionen und Kampfeswillen in der Abwehr ist Paul ein extrem wichtiger Bestandteil dieser Mannschaft", freut sich Trainer Jaron Siewert über Rückkehr von Drux ins Team. Der 26-Jährige sagte nach dem Sieg in Mannheim: "Der Erfolg war wichtig und es wird uns Selbstbewusstsein für die kommenden Wochen geben. Die letzten Wochen waren die schwersten, die wir bei den Füchsen jemals hatten. Jetzt haben wir gegen Montpellier und bei den Löwen zwei tolle Spiele abgeliefert - das haucht uns Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben ein!"
Sky überträgt live
Die Kieler, die sich am Samstag nach dem Abschluss-Training mit dem Mannschaftsbus "KI-EL 1" auf den Weg nach Berlin machen, sind folglich gewarnt vor den Füchsen, die in Hans Linderberg (114 Treffer) ihren erfolgreichsten Schützen haben. "Berlin hat eine Top-Mannschaft, uns erwartet ein richtiges Spitzenspiel", sagt THW-Kapitän Domagoj Duvnjak. "Wir werden alles in diese Partie reinlegen müssen, um die zwei Punkte mit zurück nach Kiel zu nehmen." Nicht mit dabei sein werden am Sonntag Nikola Bilyk (Knie) und der erkrankte Sander Sagosen. Patrick Wiencek, der vom 31:25-Auswärtssieg beim HC Erlangen eine Blessur mitbrachte, kann ebenso wie der ebenfalls noch angeschlagene Hendrik Pekeler spielen. Anwurf in der Max-Schmeling-Halle ist am Sonntag um 13:30 Uhr, als Schiedsrichter sind Colin Hartmann und Stefan Schneider im Einsatz. Sky überträgt die Top-Partie des 29. Spieltags live aus der Hauptstadt: Auf geht's ins Spitzenspiel, Kiel!