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KN: Wolff erwartet ein Geduldsspiel

Bundesliga

KN: Wolff erwartet ein Geduldsspiel

Kiel. Die HSG Wetzlar war mit schuld daran, dass der THW Kiel vergangene Saison den schlechtesten Saisonstart seit 15 Jahren hinlegte. Am sechsten Spieltag kassierten die Zebras bei den Hessen die dritte Saison-Niederlage. Auch im Rückspiel in Kiel triumphierte der Underdog. Niederlagen, die einen in Reihen des THW besonders ärgerten: Andreas Wolff. Im Bundesliga-Heimspiel gegen die HSG am heutigen Donnerstag (19 Uhr, siehe THW-Vorbericht) wollen er und die Zebras gegen den Tabellen-13. einiges besser machen als vergangene Saison. Und vor allem noch nicht an das große Duell mit den Rhein-Neckar Löwen am Sonnabend denken.

Vor dem Spitzenspiel noch gegen Wetzlar behaupten

"Ein bisschen habe ich die Spiele aus der letzten Saison schon noch im Hinterkopf", gibt der Torhüter zu. "Vor allem, weil es mein ehemaliger Verein war - und ich eine miserable Quote hatte." Wolff hatte von 2013 bis 2016 das Tor der Wetzlarer gehütet. Ein Verein und vor allem zwei Trainer, die den heute 27-Jährigen prägten. "Als ich in Großwallstadt gespielt habe, gab es für mich nur einen logischen nächsten Schritt", erzählt er. "Ich wollte unbedingt nach Wetzlar, wollte Jasko (Jasmin Camdzic, d. Red.) als Torwarttrainer." Der ehemalige bosnische Nationalspieler formte Wolff gemeinsam mit Trainer Kai Wandschneider, bis er reif für die Nationalmannschaft und den Wechsel zum THW Kiel war. "Sie haben mir eine gewisse Ruhe und Souveränität implementiert. Unter ihnen habe ich mir den Mix aus Ruhe, Schnelligkeit und Stellungsspiel erarbeitet", sagt Wolff.

Fähigkeiten, auf die er heute gegen seinen Ex-Verein besonders angewiesen ist. Die Gäste machen kein Geheimnis daraus, dass sie die Verschleppungs-Taktik fahren, den THW mit langen Angriffen zermürben wollen (siehe Extra-Artikel). "Für einen Torhüter ist das eine Katastrophe", sagt Wolff, der sich darauf einstellt, in minutenlangen Angriffen keine Sekunde unaufmerksam sein zu dürfen. "Man steht die ganze Zeit unter Spannung, hat auch nicht wie die Feldspieler die Möglichkeit, mal im Angriff etwas anderes zu machen. Und wenn man einen Moment unaufmerksam ist, kommt Wetzlar zu einfachen Toren."

Auch THW-Trainer Alfred Gislason mahnt: "Wichtig ist, dass wir konzentriert bleiben. Und ich hoffe, dass die Schiedsrichter - sollte es zu langen Angriffen kommen - das auch mal abpfeifen." Gegen die traditionell starke Wetzlarer 6:0-Abwehr wollen die Kieler mit einem noch besseren Rückraum angehen. Ein Mannschaftsteil, der beim Last-Minute-Sieg in Leipzig am vergangenen Sonntag in der zweiten Halbzeit nicht immer die richtigen Entscheidungen traf. Für neuen Schwung und wieder mehr Kreis-Anspiele könnte gegen Wetzlar Lukas Nilsson sorgen, der nach seiner Erkältung wieder fit ist.

Weitaus härter personell gebeutelt ist der Gegner. Für den am Knie verletzten Torhüter Tibor Ivanisevic musste er "Oldie" Nikola Marinovic nachverpflichten. Dann erwischte es den norwegischen National-Rechtsaußen Kristian Bjørnsen mit einem Innenbandriss. Rückraumspieler Lenny Rubin fällt mit einem Bänderriss aus, und der 20-Jährige Ersatz-Keeper Till Klimpke konnte unter der Woche wegen eines Gesichtstreffers im Training nur eingeschränkt trainieren.

Unterschätzen wird der THW die Gäste nach den beiden letzten Niederlagen jedenfalls nicht. "Wir wissen, was passiert, wenn man gegen Wetzlar nicht seine Leistung bringt", sagt Wolff, der deshalb nach eigener Aussage auch noch keinen Gedanken an das Duell mit den Rhein-Neckar Löwen verschwendet hat, das am Sonnabend ansteht. "Das Spiel gegen Wetzlar ist zu wichtig. Uns ist allen klar, dass wir 100 Prozent geben müssen, damit das am Wochenende ein Spitzenspiel wird", sagt er. Die Löwen haben bisher nur gegen Leipzig einen Punkt abgegeben. Der THW rangiert mit vier Minuspunkten punktgleich mit dem Bergischen HC und den Füchsen Berlin auf Platz vier.

(Von Merle Schaack, aus den Kieler Nachrichten vom 11.10.2018, Foto: Archiv/saschaklahn.com)

Service: Noch Tickets erhältlich

Für das Spiel, das Donnerstag um 19 Uhr angepfiffen wird, können im Vorverkauf noch Sitz- und Stehplätze (ab 14,50 Euro) erworben werden: Tickets gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen - unter anderem bei den KN, CITTI, in den famila-Märkten, bei den Kieler Nachrichten und im Ticketcenter der Sparkassen-Arena-, im Online-Ticketshop des THW Kiel unter www.thw-handball.de/tickets sowie unter der telefonischen Hotline 01806 / 300 234 (gebührenpflichtig: 0,20 Euro/Anruf aus dem dt. Festnetz, max. 0,60 Euro/Anruf aus dem dt. Mobilfunknetz). Die Tageskasse an der Sparkassen-Arena hat am Donnerstag durchgehend bis zum Anpfiff geöffnet, dort gibt es auch noch Karten für das DHB-Pokal-Heimspiel gegen Leipzig (17.10., 19:30 Uhr) und das EHF-Pokal-Quali-Spiel im November (ausschließlich freier Verkauf). Nach der Begegnung können sich die Anhänger des THW Kiel auf einen Neuzugang in der Fan-Arena freuen: Linksaußen Magnus Landin wird dann zum Interview und Autogrammeschreiben erwartet.