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Vorbericht: Derby Nummer 96

Bundesliga

Vorbericht: Derby Nummer 96

Handball-Deutschland schaut am kommenden Sonntag einmal mehr auf das "Spiel der Spiele" in Schleswig-Holstein: Zum 96. Mal kreuzen die SG Flensburg-Handewitt und der THW Kiel die Klingen - dieses Mal geht es für beide Mannschaften um zwei wichtige Punkte in der DKB Handball-Bundesliga. Anwurf in der ausverkauften Flensburger Arena ist um 15 Uhr, live zu verfolgen ist die Partie bei Sky und im frei empfangbaren NDR-Fernsehen. "Wir würden gerne den Coup aus dem Champions-League-Spiel wiederholen", freut sich Kreisläufer Patrick Wiencek auf "das ganz spezielle Derby-Kribbeln. Auch vor elf Tagen waren wir nicht der Favorit, haben aber gezeigt, was wir können. Insgesamt haben wir sehr gut gespielt, das müssen wir Sonntag wiederholen."

Lazarett lichtet sich

Lukas Nilsson freut sich auf das Derby

Die Kieler reisen mit Optimismus zum Bundesliga-Derby: "Wir haben zuletzt gut gespielt, das gibt Selbstvertrauen, und wir fahren natürlich nach Flensburg, um dort Punkte zu holen", sagt Rückraumspieler Lukas Nilsson, der zum 33:30-Erfolg in der Königsklasse vor elf Tagen eine ganz starke Partie ablieferte. Das Verletzten-Lazarett hat sich beim Rekordmeister inzwischen ein wenig gelichtet: Nicht zur Verfügung stehen werden THW-Trainer Alfred Gislason am Sonntag der LangzeitverletzteRaul Santos und aller Voraussicht nach auch Nikola Bilyk nicht: Der Österreicher laboriert an den Folgen eines Außenbandanrisses, den sich der 21-Jährige einen Tag vor dem bisher letzten Duell mit Flensburg zugezogen hatte. 

Weinhold und Duvnjak an Bord

Domagoj Duvnjak hofft auf ein Derby-Comeback

Mit dabei sein können allerdings der wiedergenesene Linkshänder Steffen Weinhold und auch Domagoj Duvnjak, der am Wochenende nach sieben Monaten Pause sein Comeback im schwarz-weißen Dress gefeiert hatte. "Im Derby wird es aber ganz anders zur Sache gehen. Man wird sehen, für wie viel es bei mir schon reicht", sagt der THW-Kapitän. "Ich hoffe, meiner Mannschaft zumindest ein paar Minuten helfen zu können." Für Duvnjak gibt es in Derbys keine Favoriten: "Flensburg ist Tabellenführer und hat den Heimvorteil, aber auch wir fahren dorthin, um Punkte mitzunehmen." Wie wichtig diese für den THW Kiel wären, zeigt ein Blick auf die Tabelle: Mit einem Sieg könnten die "Zebras" den Rückstand auf den Nordrivalen auf vier Punkte verringern.

96. Derby

Voller Einsatz für zwei Punkte: Patrick Wiencek

Aber auch Duvnjak weiß, dass am Sonntag "alles klappen muss, um in Flensburg zu gewinnen". Das zeigt auch ein Blick auf die Statistik: Während der THW Kiel seit drei Partien im "Derby" unbesiegt ist, warten die "Zebras" in der Bundesliga seit dem 7. Dezember 2011 auf einen Auswärts-Erfolg bei der SG. Aus dem aktuellen Kader konnte also einzig Christian Zeitz, der am Sonntag sein 40. Landes-Duell bestreiten wird, nach einem Bundesliga-Spiel mit zwei Punkten im Gepäck die kurze Heimreise aus Flensburg antreten. In der gesamten Derby-Geschichte liegen die Zebras bei fünf Unentschieden mit 57:33 Siegen vorn (siehe auch Gegnerstatistik im THW-Archiv). Zu Hause sind die Nordlichter allerdings auch in dieser Spielzeit eine Macht: Alle SG-Heimspiele in der "stärksten Liga der Welt" endeten mit einem Flensburger Sieg, selbst die Rhein-Neckar Löwen (22:27) konnten daran nichts ändern. Die Konsequenz: Nach zuletzt sieben Siegen in Folge steht die Mannschaft von Trainer Maik Machulla, die wir Ihnen bereits im Vorbericht zum Champions-League-Hinspiel ausführlich vorgestellt hatten, auf Platz eins der Tabelle.

Lauge bester Torschütze

Bester Torschütze in der Liga ist Rasmus Lauge: Bisher traf der ehemalige Kieler 85 Mal ins Netz, 23 Treffer davon erzielte er vom Siebenmeter-Strich. Satte neun Tore steuerte Lauge zum jüngsten 34:30-Erfolg der SG bei GWD Minden bei. Dem Dänen dicht auf den Fersen ist Holger Glandorf: 72 Feldtore stehen bei dem Routinier zu Buche, ihm folgen mit Hampus Wanne (63) und Lasse Svan (59) zwei Außen. 

Sky und NDR übertragen live

Das berühmteste Spiel des europäischen Handballs wird am Sonntag um 15 Uhr von Lars Geipel und Marcus Helbig angepfiffen. Die Arena ist - natürlich - restlos ausverkauft, rund 130 Fans begleiten ihre Mannschaft aus Kiel in den Norden. Die Brisanz des "Nord-Duells" unterstreicht die Tatsache, dass gleich zwei Fernsehsender das Spiel übertragen: Neben Sky wird erstmals seit 17 Jahren wieder das NDR-Fernsehen live ein Derby im frei empfangbaren Programm zeigen. Im Anschluss an das Spiel (17 Uhr) kann man zudem in "Kretzschmar - der Handball-Talk" auf Sky Sport News - ebenfalls frei empfangbar - die Einschätzung einer namhaften Experten-Riege zum Derby verfolgen, in der mit Filip Jicha der erfolgreichste Kieler Derby-Torschütze aller Zeiten sitzen wird. Von 2007 bis 2015 erzielte der Tscheche insgesamt 142 Treffer in den Landes-Duellen. Es ist angerichtet, in Schleswig-Holstein ist wieder Derby-Zeit: Auf geht's nach Flensburg, Zebras!