Kontrollierter Erfolg nach Gala: Zebras besiegen Melsungen
Zeitz trifft mit 111 km/h
Nach der Pause spielten beide Teams zunächst ein wenig "Wildwest" auf der Platte: Vier Minuten sollten ins Land streichen, bis Marko Vujin mit einem Doppelpack den Kieler Vorsprung auf 21:12 ausbaute. Es lief weiter gut beim THW: Dahmke bediente im Liegen seinen Kapitän "Dule" Duvnjak mit einem Bodenpass, der traf zum 22:13. Doch diese klare Führung weckte den Kampfgeist bei den Gästen: Sie verkürzten mit einem in Überzahl auf 16:22, kamen in Unterzahl noch dichter heran. Vor allem Rnic war nun kaum mehr zu bändigen: Der Rückraumschütze traf aus allen Lagen. Auch Dener Jaanimaa machte nun Druck auf die THW-Abwehr, die aber immer zum richtigen Zeitpunkt wieder da war: Der Vorsprung hielt sich konstant bei fünf bis sechs Toren, und spätestens mit dem Doppelpack von Wiencek und Zeitz, der den Ball mit unglaublichen 111 km/h im Tor unterbrachte, war die Partie entschieden: Sieben Minuten vor dem Ende führte der THW mit 29:22.
Schrecksekunde für Domagoj Duvnjak
Drei-Tage-Rhythmus - dieses Mal im Heimspiel-Takt: Auch gegen die MT Melsungen wollten die "Zebras" ihren 10.285 Fans in der ausverkauften Sparkassen-Arena eine gute Leistung zeigen. Und sie knüpften im ersten Durchgang nahtlos an den Spaßhandball aus dem Wetzlar-Spiel an: Schnell war der THW Kiel auf Betriebstemperatur, spielte variabel im Angriff und packte hinten kompromisslos zu. Von 2:2 ging auf 5:2, und nach dem aufatmenden Sonderapplaus für Domagoj Duvnjak, der mit einer Fingerverletzung an der linken Hand zuvor auf der Bank behandelt werden musste, und der Rückkehr des Kapitäns auf das Feld wurde das Ergebnis schnell in deutliche Bahnen gelenkt. Andreas Wolff knüpfte Sellin einen Siebenmeter ab, der überragende Patrick Wiencek schüttelte gleich zwei Gegenspieler von seiner Seite und traf zum 7:4. Dann klaute Rune Dahmke hinten den Ball, vorn jagte Duvnjak den Ball ins Netz. Wolff holte sich mit einem unglaublichen Reflex einen Sellin-Gegenstoß, vorn traf Zeitz. Wolff schnappte sich einen Rnic-Wurf, und Nikola Bilyk machte mit seinem dritten Treffer das 10:4.
THW setzt sich ab
Den 4:0-Lauf beendete Rnic, der gemeinsam mit Michael Müller und Johan Sjöstrand die Kieler noch am meisten ärgerte. Aber stoppen konnten sie die "Zebras" letztlich nicht. Dahmke per Gegenstoß und erneut Zeitz erhöhten auf 12:6 (20.). Wenn man ein Haar in der Suppe der ersten Halbzeit finden wollte, dann war es die in der Folge etwas zu fahrlässige Chancenverwertung des THW. Aber die Schwarz-Weißen spielten unbeirrt weiter, wechselten durch. Dauerbrenner Marko Vujin kam zu seinem 261. THW-Einsatz und verschaffte Zeitz eine Verschnaufpause, führte sich mit einem Traumpass auf Ekberg auch gleich glänzend ein.
Klare Halbzeitführung
Es folgte der spektakulärste Treffer der Partie: Melsungen hatte Sjöstrand in Unterzahl aus dem Tor genommen, Ekberg klaute den Ball und warf vom eigenen Kreis auf den verwaisten MT-Kasten. Doch der Schwede hatte es etwas zu genau gezielt: Vom Pfosten prallte der Ball zurück, aber Rune Dahmke bugsierte diesen mit einer tollen Flugeinlage zum 16:9 ins Netz. Als Wolff dann erneut Sieger im Gegenstoß-Duell mit Sellin blieb und Dahmke zum 19:12-Halbzeitstand traf, feierten die heimischen Fans eine Gala-Vorstellung ihrer Mannschaft.