Ein Dutzend Bilyk-Tore: Klarer Erfolg bei GWD Minden
Minden mit dem besseren Start
Kapitän Domagoj Duvnjak entnervte die Gastgeber an der Spitze der offensiven DeckungDer THW Kiel war ohne zwei nach Minden gereist: Neben dem Langzeitverletzten Christian Dissinger musste THW-Trainer Alfred Gislason auch auf Neuzugang Raul Santos verzichten, der mit einer Zerrung im Knie an der Förde geblieben war. So musste Rune Dahmke von Beginn an ran, im Tor begann dieses Mal Niklas Landin. Allerdings hatte der Olympiasieger in den ersten Minuten einen schweren Stand: Die 6:0-Formation der "Zebras" kam nicht richtig in die Partie, immer wieder fand sich eine Lücke für den starken Rückraum der Gastgeber. Als Larsson nach sechs Minuten zum 3:1 für die Gastgeber traf, sorgte das für ordentlich Alarm unter dem Dach der altehrwürdigen Kampa-Halle. Doch die Freude währte nur kurz, weil Domagoj Duvnjak nach acht Minuten ausgleichen konnte.
Bilyk hält dagegen
Doch die Partie blieb heiß umkämpft. Auch, weil GWD in Torhüter Gerrie Eijlers einen starken Rückhalt hinter einer energisch zupackenden Abwehr hatte. Gut, dass der THW Kiel auf Nikola Bilyk bauen konnte: Der Österreicher traf aus dem Rückraum, setzte sich im Eins-gegen-Eins durch und netzte auch vom Siebenmeterstrich sicher ein. Vier Treffer erzielte Bilyk bis zum 6:6-Ausgleich, den Rene Toft Hansen mit einem Konter zur 7:6-Führung veredelte. Doch die Grün-Weißen ließen sich auch davon nicht beeindrucken, spielten geduldig und nutzten ihre Chancen: Dalibor Doder brachte seine Farben beim 9:8 wieder in Führung (18.) - es sollte die letzte der Partie gewesen sein.
7:0-Lauf zur klaren Halbzeit-Führung
Denn Gislason hatte aus dem kräftezehrenden Spiel der ersten 20 Minuten seine Lehren gezogen, setzte fortan auf die offensive Deckungsvariante. Und mit dieser kamen die Mindener überhaupt nicht zurecht. Domagoj Duvnjak engte die Wege seines Gegenüber Larsson ein, zwang Doder in die Defensive, während auch seine Nebenleute nun hellwach waren. Jetzt setzte der THW-Express zum Spurt an: Mit einem 7:0-Lauf, den der Kapitän mit einem Gewaltwurf zum 9:9 einleitete, sorgten die "Zebras" für Ruhe auf den Rängen und klare Verhältnisse. Stark: Die rechte Seite mit Niclas Ekberg und Steffen Weinhold. Gleich vier Treffer erzielte das Duo in dieser Phase, nutzte jeden Ballverlust des Gegners zum schnellen Gegenstoß und ließ die Kieler Bank und die lautstarken, gut 50 mitgereisten Fans jubeln. Als Rune Dahmke, der zuvor einige Male an Eijlers gescheitert war, hart bedrängt zum 15:9 traf (25.), war der Grundstein zum 18:12-Pausenstand gelegt. Diesen markierte Bilyk mit seinem sechsten Treffer - nach tollem Zusammenspiel mit Weinhold traf der Neuzugang vom Kreis ein.
Sonntag kommt Paris nach Kiel
Nur einmal Grund zum Eingreifen
Im zweiten Durchgang, der mit einem von Svitlica an die Latte geworfenen Siebenmeter begann, musste Alfred Gislason nach dem 20:12 durch Niclas Ekberg nur noch einmal vehement eingreifen: Mit einem 3:0-Lauf hatten die Gastgeber auf 17:22 verkürzt (40.), Gislason zog den grünen Karton und setze so ein Signal. Mit Erfolg: Sieben Minuten später erzielte Bilyk mit seinem zehnten Treffer das 26:18, ehe es in der Schlussphase noch richtig deutlich für die Gastgeber wurde: Der THW hatte kräftig durchgewechselt, und nutzte nun trotzdem die sich ihm bietenden Möglichkeiten konsequent. Lukas Nilsson, Bilyk mit seinen Toren elf und zwölf und Marko Vujin mit drei Treffern in sechs Minuten schraubten das Ergebnis auf einen deutlichen 34:23-Sieg, den Niklas Landin mit seiner elften Parade in der letzten Sekunde spektakulär festhielt: Er parierte einen Siebenmeter von Freiman und setzte damit das i-Tüpfelchen auf eine souveräne Partie des Rekordmeisters.