KN: Lübbecke steigt ab, Löwen vor dem Titel

Bundesliga

KN: Lübbecke steigt ab, Löwen vor dem Titel

Leipzig. Die Bundesliga-Handballer der Rhein-Neckar Löwen sind noch 120 Minuten vom Gewinn der ersten Meisterschaft entfernt. Nach dem 23:19 (10:11) am Sonntag bei Angstgegner HSG Wetzlar haben die Mannheimer (52:8 Punkte) zwei Spieltage vor dem Saisonende wieder einen Punkt Vorsprung auf die SG Flensburg-Handewitt (51:9).

Spitzenreiter gewinnt nach Pausenrückstand

Mann des Spiels war Löwen-Regisseur Andy Schmid. Der Schweizer übernahm nach dem Pausenrückstand die Verantwortung und erzielte alle seine sieben Tore in der zweiten Halbzeit. "Das war der schwerste Gang. Ich habe nach 45 Minuten angefangen, Handball zu spielen", sagte Schmid nach dem Spiel bei Sport 1. Eine klare 25:32 (9:16)-Heimniederlage gegen die Füchse Berlin besiegelte am Sonnabend den fünften Abstieg für Lübbecke nach 1983, 2001, 2003 und 2008. Und auch Eisenach ist kaum noch vor der direkten Rückkehr in Liga zwei zu retten: Nach dem 18:35 (6:16)-Debakel bei der SG Flensburg-Handewitt ist der Klassenverbleib für die Fahrstuhl-Mannschaft nur noch theoretisch möglich. Der Rückstand auf den TVB 1898 Stuttgart, der 23:34 (10:14) beim SC Magdeburg verlor, beträgt bei noch zwei ausstehenden Spielen vier Punkte und 65 Tore. Zwei von drei Aufsteigern stehen derweil bereits fest. Nach nur einem Jahr Zweitklassigkeit spielen der HC Erlangen und der TSV GWD Minden in der kommenden Saison wieder in der wohl stärksten Liga der Welt. Den dritten Platz spielen der HSC 2000 Coburg und die TSG Ludwigshafen-Friesenheim im Fernduell aus. Durch die Insolvenz des HSV Hamburg und dessen Rückzug aus der Bundesliga wurden noch zwei sportliche Absteiger gesucht. Der TuS N-Lübbecke hatte von Beginn an die schlechtesten Karten. Die verheerende Serie von 3:35 Punkten vom Saisonstart weg und der erste Sieg erst am 22. Spieltag hefteten den Ostwestfalen zeitig das Etikett "Absteiger" an. Der Trainerwechsel im November von Goran Suton hin zu Teammanager Zlatko Feric und anschließend zu Goran Perkovac brachte keinen Aufschwung. Die Adhoc-Verpflichtungen der Nationalspieler Nikola Manojlovic (Serbien) und Piotr Grabarczyk (Polen) sowie des Hamburgers Tom Wetzel zu Jahresbeginn gingen auch ins Leere. Die zweite Liga vor Augen, suchten sich auch Stammspieler zeitig einen neuen Arbeitgeber. Europameister Niclas Pieczkowski unterschrieb nach der EM einen Vertrag bis 2018 beim SC DHfK Leipzig. Nationalspieler Jens Schöngarth wechselte im Januar bis zum Saisonende zum SC Magdeburg und trägt in der kommenden Spielzeit das Trikot von Europacupsieger Frisch Auf Göppingen. Der neue Trainer Aaron Ziercke wird zur nächsten Saison einen Neuanfang starten müssen. (Von Martin Kloth, aus den Kieler Nachrichten vom 23.05.2016, Foto: Archiv/Sascha Klahn)